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Referat Grundbegriffe und Leitideen der Differentiellen Psychologie

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Grundbegriffe und Leitideen der Differentiellen Psychologie

Naive vs. Wissenschaftliche Pschologie

Schneewind: Person := unteilbare lebendige Einheit als Träger körperlicher und seelischer Attribute. Alltagspsychologie besteht aus impliziten Persönlichkeitstheorien (subjektive Theorie) in der personenbezogene Erfahrungen zu überschaubaren Einheiten zusammengefa t werden. Hierdurch werden bezüglich anderer Personen flexibel handhabbare Erfahrungsmuster entwickelt. Ziel der Alltagspsychologie (wie der wissenschaftlichen P.) ist beschreiben, erklären, voraussagen, verändern in Bezug auf Verhalten und Entwicklung. Die Alltagspsychologie bezieht ihre Informationen aus

- personengebundenen Merkmalen (mit der körperlichen Person unmittelbar und gegenwärtig verknüpfte M. : 1) äu ere Merkmale und 2) intern ablaufende, nur indirekt zu erschlie ende Prozesse

- personenunabhängigen Merkmalen (mit der körperlichen Person mittelbar verknüpfte Merkmale, die auch ohne diese zugänglich sind : 1) Situtative Bedingungen von Verhalten und 2) Werk (sichtbare Verhaltensresultate einer Person aus der Vergangenheit) 3) biografische Elemente

Alltagspsychologisches Wissen ist in der Regel zum grö ten Teil unmittelbar und unreflektiert verfügbar, andererseits aber auch der Reflektion zugänglich. Es ist meistens auch wertend, wobei sich diese Wertungen der Reflexion grö tenteils entziehen.

Jede (auch nonverbale ) Interaktion mit anderen Personen erfordert (implizites, weil so viel gar nicht

gleichzeitig explizit sein kann) alltagspsychologisches Wissen und bewirkt Beeinflussung des

Verhaltens anderer.

Entwicklung das weite Spektrum aller physischen und psychischen Merkmale ihrer zeitlichen Veränderungd.h. alles was nachher anders ist als vorher und was dem Betrachter bei seinem subjektiven Vergleich von gespeichertem und wahrgenommenen Zustand auffällt.

Es gibt keine sichere Verbindung von Verhalten und Wirkung, da wir aber trotzdem darauf angewiesen

sind, die Folgen unseres Handelns vorherzusagen, werden für eine Prognose i.d.R. implizite/unreflektierte Wahrscheinlichkeitshierarchien der möglichen Verhaltensauswirkungen benutzt. Dazu Bandura 1979: Ergebnis- und Effizienzerwartungen: jemand erwartet mit seinem Verhalten etwas Bestimmtes (Ergebnis) mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit (Effizienz) zu erreichen. Erklärungen haben auch dann einen Sinn, wenn wir wissen, daß wir mit unserem Verhalten etwas

nicht ändern können Coping Strategie .

Wissenschaftliche Aufarbeitung der Alltagspsychologie:

Inhaltliche Kategorien vs. Organisationsprinzipien (= Beziehungen zwischen Kategorien) Arbeit zu inhaltlichen Kategorien: Allport und Ogden (1936) trugen in Flei arbeit 18.000

Eigenschaftsattribute zusammen und sortierten sie in 4 Kategorien:

- konstistente und stabile Verhaltensdispsitionen > aggressiv, intelligent, selbstsicher, gewissenhaft)

- momentane Zustände (Gedanken, Gefühle, Absichten, z.B. nachdenklich, erregt,)

- wertende Stellungnahmen (z.B. rücksichtslos, unmoralisch)

- Restkategorie u.a. physische und demographische Merkmale)

Ahnlich arbeitete Broomley 1977)

Inhaltsanalyse aus 320 Selbst- und 8 Fremdbeschreibungen; Zuordnung von 30 gefundenen

Inhaltsklassen für Persönlichkeitsattibute) zu 5 übergeordneten Kategorien:

- interne Aspekte der Person (z.B. Fähigkeiten und Fertigkeiten)

- externe Aspekte der Person (z.B. äu ere Erscheinungsweise, Gesundheitszustand, auf Person projezierte Erwartungen, episodische Ereignisse, in denen Person Rolle spielt, zugängliche biografische Daten)

- soziale Beziehungen (sozialer Stand/Position, Interaktion mit Freunden und Kollegen)

- soziale Beziehung zwischen Beurteiler und Person gegenseitige Reaktion aufeinander)

- Bewertungen und Restkategorie

(das Schema erscheint uns etwas kontraintuitiv)

Vom gesamten alltagspsychologischen Wissen über andere Personen sind jeweils nur Ausschnitte präsent, das was aktualisiert wird, hängt stets vom Handlungszusammenhang ab. Wenn ich mit jemanden Tennisspielen gehen will, denke ich nicht darüber nach, wer von meinen Bekannten gut kochen kann, dieses Wissen dringt in dem Moment nicht ins Bewu tsein.

Prinzip der interpretativer Schlußfolgerung: eine Eigenschaft, die als solche nicht unmittelbar erfahrbar ist, wird über die Zeit aus einem mehr oder weniger komplexen Interaktionsgefüge erschlossen Intelligenz, Güte ect. . Die genaue Kenntnis personenspezifischer Verwertungsstrategie von Information ermöglicht ein besseres Verständnis des indiviuellen Verhaltens der informationsverwertenden Person im jeweiligen Handlungskontext.

Untersuchung über Intelligenzkonzepte von Wiggins, Hofman und Taber (1969 : aus vorgegebenen Information (Abinote, sozialer Status, Schulbildung der Mutter,) sollten Beurteiler die Intelligenz der zugeordneten Person auf einer 9-stufigen Skala einordnen. Gefunden wurden 8 Beurteilertypen: bei einem klärte bereits die Abiturnote 100% des Intelligenzurteils auf, bei anderen war eine Kombination von bis zu 4 Merkmalen nötig. Jeder dieser Beurteiler hat somit ein unterschiedliches Intelligenzkonzept, wobei diese nicht richtig oder falsch an sich sind, sondern in der Regel dem jeweiligen alltagspsychologischen Zusammenhang in Bezug auf den Beurteiler angemessen.

Eine wissenschaftliche Psychologie muß deshalb zur Vereindeutigung diesen Begriff explizit

definieren. Deswegen ist BORINGs operationale Definition von 1923 Intelligenz ist das, was ein

Intellilgenztest mißt" mal abgesehen vom fehlenden Bedeutungsüberschuß treffend formuliert.


Organisationsprinzipien der impliziten Persönlichkeitstheorie

(nach Bruner, Taguiri 1954, Cronbach, 1955)

sind die Prinzipien, nach denen Einzelurteiler verknüpfen sind, d.h.: Korrelationen von Eigenschaftsattributionen (Halo-Effekt, Thorndike, 192 ) Bezüglich jeder Person stellen sich die Fragen:

- wieviele Beurteilungskategorien verwendet eine Person bei der Beurteilung von anderen und sich selbst (i.d.R. 4 5)

bei Schneewind 1976 : Willenskraft/Extravertiertheit/Rational vs. Emotional/emot. Stabilität;

method. Problem war Beschränkung auf verbale Daten)

bei Hofer 1969 : Diszipliniertheit vs Undiszipliniert/geistige Regsamkeit vs Trägheit/bescheidene Zurückhaltung vs Geltungsstreben/soziale Aufge- vs Verschlossenheit/Emfindsamkeit vs Robustheit) Problem: Lehrer rateten ihre Schüler)

wichtig: Verhalten wird i.d.R. nach solchen Ratings ausgerichtet. Generelles Problem: Personen können je nach Situation und Umfeld entgegengesetzte Extreme einer Kategorie aufweisen. Standardbeispiel: Pantoffelheld, der im Betrieb den Meister raushängen lä t und umgekehrt.

- ist die Anzahl der verwendeten Personenattribute von Person zu Person unterschiedlich

- welche Personenattribute und damit Kategorien werden verwendet

Zum Halo-Effekt: Chelsea 1965, N = 5 Schülerinnen aus Wohnheim Ermittlung der Rangkorrelationskoeffizienten von 5 Persönlichkeitsmerkmalen (mutig, aufgeschlossen, , Vpn waren sehr unterschiedlich. z.T korrelierten alle (sowohl positiv, als auch negativ . Somit war nur eine Kategorie gegeben, die alle andere überstrahlt/beeinflu t . Die mittlere Korrelation differierte zwischen

.05 und .62.

Aufgrund der Unterschiedlichkeit von Situationen (s.o.) muß als weiteres abstraktes Konstrukt bei

beobachtetem Verhalten immer eine Ziel-Mittel-Relation angenommen werden, d.h. dem Handelnden wird eine Intention zugeschrieben. Handeln := zielorientiertes Verhalten. Ein- und dasselbe Verhalten kann durchaus zum Erreichen verschiedener Ziele benutzt werden, dasselbe Ziel kann mit verschiedenen Verhaltensweisen erreicht werden.


Was kann der (Alltags-)Psychologe beobachten und was muß er für Konstrukte bilden, damit er eine logische Beziehung zwischen Situation und Verhalten herstellen kann:

beobachtbar:

Situation +

= Verhalten > Konsequenz

nicht beobachtbare Konstrukte

als intervenierende d.h. vermittelnde Variablen zwischen zwei beobachtbaren Sachverhalten

angenommene Personeneigenschaften überdauernd , Handlungsziele und Ergebniserwartungen; z. T. bedingt durch Lerngeschichte


Wissenschaftliche Persönlichkeitstheorien:

Differentielle (Persönlichkeits-)psychologie interessiert sich für interindividuelle Unterschiede auch von Einzelaspekten des Verhaltens und Erlebens, kümmert sich nicht unbedingt um Gesamtpersönlichkeit (z.B. Testpsychologie)

Allgemeine) Persönlichkeitspsychologie := interessiert sich für interindividuell gültige intraindividuelle Zusammenhänge von Verhalten und Erleben, um vom einzelnen auf die Gesamtheit zu schlie en, dies auch und gerade für Entwicklungsprozesse.

Persönlichkeit = (nach Bente)

- eigenschaftsorientiert: ...bei jedem Menschen ein einzigartiges, relativ stabiles Verhaltenskorrelat Herrmann, 1976) Das impliziert: Das es nicht um konkretes Verhalten geht, sondern um aus konkretem Verhalten abgeleitete Traits = Verhaltensdispositionen, die bei jedem Individuum einzigartig > die Auflösung sollte hoch genug sein) und zeitlich stabil sein sollten. Philosophisch kann darüber diskutiert werden, ob Traits Konstrukte oder ontologisch existent sind, für Psychologen ist das nur bedingt ein Problem.

- interaktionell: das relativ überdauernde Muster wiederkehrender interpersoneller Situationen, die ein menschliches Leben charakerisieren (Sullivan, 1947)

- phänomenologisch: die dynamische Ordnung derjenigen psychophysischen Systeme im

Individuum, die seine einzigartigen Anpassungen an seine Umwelt bestimmen (Allport, 1959) Generell: Persönlichkeit ist ein sehr allgemeines hypothetisches Konstrukt, dessen endgültige begriffliche Bestimmung - wenn überhaupt - am Ende der Persönlichkeitsforschung stehen kann" Herrmann, 1976 .

Persönlichkeit ist ein Superkonstrukt, was aus mehreren Teilkonstrukten (z.B. Intelligenz, Intro- Extraversion/Anglichkeit/Leistungsstreben etc) besteht, welche ihrerseits verschiedene Dimensionen (wie verbale Intelligenz) haben, über diese wird i.d.R eine meist quantitative Anbindung an die Empirie versucht.

Wenn gemessen wird, welche Ausprägungen jemand in den verschiedenen Dimensionen hat, sagt dies noch längst nichts darüber aus, warum dies so ist. Einige Pers.-Theorien versuchen, Entwicklung zu erklären, andere nicht.

Definition Person

- in Umwelt agierendes psychophysisches System mit einem internen d.h. nicht beobachtbaren) Erfahrungsmodell (von Selbst, Umwelt und den vermittelnden Relationen = Beziehung Selbst Umwelt) und reflexivem Bewu tsein (was in seiner Reichweite und Kapazität beschränkt ist) seiner selbst. ckkopplungscharakter: internes Erfahrungsmodell bedingt zusammen mit Situationen Umwelt) Handlungen, Handlungsresultate bedingen (verändern) Erfahrungsmodell und Situationen Umwelt .


Wiss: Persönlichkeitstheorien sollten auch die Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Veränderung menschliches Verhaltens erfassen. Persönlichkeits

beschreibung: ist nicht ohne Beschreibung der Umwelt möglich.

erklärung: muß bezug auf Status der Umwelt und der internen Zustände der Person nehmen. Zustandserklärung: Querschnitt Das kann er nicht, weil er dumm ist ) Veränderungserklärung: Längsschnitt Das kann er nicht, weil er es nicht gelernt hat )

vorhersage: erwarteter zeitlicher Verlauf einer Entwicklung, wobei die Aussagen immer Spielraum zulassen oder mehr oder weniger wahrscheinlich eintreffen (Prognosewert . Generell gilt: je länger Prognosezeitraum/desto mehr im selben Zeitraum mehr passiert (frühe Kindheit , desto grö er der Spielraum; je konstanter die Umweltfaktoren, desto kleiner der Spielraum. Aber: bereits ab dem 3. LJ gestalten Kinder ihre Umwelt aktiv Carew 1977, Untersuchung über Umwelt und Intelligenzvorhersagbarkeit) selber mit und Person und Umwelt sind nicht mehr ohne weiteres zu trennen. Persönlichkeitsdimensionen sind verschieden beständig in ihren Ausprägungen, Intelligenz ist eine überdauerndere Eigenschaft als z.B. Werthaltungen Hofstätter 1977 . Anwendungen: Patienten verschiedenen Therapieformen zuordnen, Berufsberatung, Personalauswahl, Studienzulassung etc.

veränderung: - 3 mögliche Interventionen: Prävention, Optimierung, Korrektion; direkte (Einwirkung auf Person) vs. indirekte Interventionen (Einwirkung auf Umwelt/ Bezugspersonen/System bis hin zur Sozialgesetzgebung)

Interventionen liegt stets eine antrophologische Werthaltung zugrunde, d.h. bevor geändert wird, m

Konsens darüber erzielt werden, was als Ziel wünschenswert ist > letztendlich Leidvermeidung . Dies ist eine präskriptive Aussage.

Daneben gibt es noch deskriptiven und explanative = wenn dann) Aussagen. Tatsache := bestätigte

deskriptive Aussage, Sachverhalt := unbestätigte deskriptive Aussage > Hypothese . Präskriptive Aussagen entziehen sich einer empirischen Überprüfung, trotzdem können sie in die empirische Wissenschaft eingehen. Sonst wäre ein zulässiger Standpunkt: Die Welt ist in Ordnung und keiner braucht Psychologen.

Die Nichtzulassung von präskriptiven Aussagen ist eine Präskription, mithin ein Paradox. Dito sind die Konventionen des Wissenschaftsbetriebs bis hin zu den Qualitätskriterien Präskription/Konvention. Die Lösung ist, als Wissenschaftler anzugeben: Mit der Handlung x verändert man Zustand A in Zustand

B. Ob B wünschenswerter als A ist, ist Frage des gesellschaftlichen Konsens. Was an x überhaupt erforscht wird (z.B. Gehirnwäsche etc.) hängt ebenfalls vom Konsens sowie den Vorlieben der Wissenschaftler ab, wobei es hier durchaus Spannungen geben kann. Solange präskriptive Elemente isolierbar bleiben Menschen, die sich und andere unglücklich machen, gehören therapiert > Wenn, dann , stellen sie kein Problem dar. Generell kann gesagt werden, daß Präskriptionen sich auf empirische Begriffe beziehen ("Freiheit mu " ist keine sinnvolle Aussage, solange Freiheit nicht operationalisiert ist) und daß in die Bildung von emppirischen Begriffen immer auch Präskriptionen/Konventionen eingehen.


2 Kriterienr wissenschaftliche Aussagen:

- empirische Überprüfbarkeit bis auf den präskriptiven Anteil, welcher allerdings isolierbar bleiben muß und der in den Naturwissenschaften fast 0 ist ;

- Termini/Schlüsselbegriffe werden eingeführt und unzweideutig verwendet, entweder über

sprachliche oder über operationale Definitionen. Gerade letztere zeichnen sich dadurch aus, daß Aussagen mit ihnen leichter falsifizierbar sind und somit grö eren Wert haben. "Persönlichkeitssrke korrelliert nicht mit Intelligenz" ist mit zwei Testbatterien und genügend VP sofort zu überprüfen und ggf. zu widerlegen.

Unterscheidung von MacQuorquodale und Meehl 1948 : Intervenierende Variablen sind Konstrukte, die (s.o.) zusammen mit der Situation das sichtbare Verhalten erklären. Hypothetische Konstrukte sind darüber hinaus noch in ein theoretisches System eingebettet und haben damit eine Beziehung zu anderen Konstrukten, sie sind somit bedeutungshaltiger. Vergleiche "Situation+Angstlichkeit = Weglaufen" vs "Situation+Angstlichkeit Mi erfolgserwartungen etc.) = Weglaufen (Fluchtreaktion ." Mi erfolgserwartungen und Fluchtreaktion wären weitere Konstrukte des theoretischen Systems. Eine Theorie ist somit die übergreifendste Instanz wissenschaftlicher Modelle. Sie trifft u.a. Festlegungen, welche Konstrukte erklärungsbedürftig und welche erklärend sind. Auf der Theorieebene wird dies zunächst als Hypothese formuliert, welche dann in empirisch überprüfbare Sahcverhalte hinuntertransformiert werden. Nur so können Theorien bezüglich ihrer Gültigkeit überprüft werden.

Anspr che an wissenschaftliche Theorien:

1) Angabe des Geltungsbereiches (je grö er dieser bei gleichen Umständen, desto besser die

Theorie ,

2) Explizitheit,

3) Widerspruchsfreiheit,

4) Überprüfbarkeit,

5) Gültigkeit/wenigstens ein Falsifikationsversuch fehlgeschlagen,

6) Sparsamkeit (Occas Razor)

7) Brauchbarkeit - eine Theorie steht nicht so im Raum, sondern hat einen Zweck, z.B. Leid zu mindern oder so. Lewin: "Es gibt nichts praktischeres als eine gute Theorie" > Folie 36, Schneewind, S.78 .

Die Theorien fu en auf allgemeineren Annahmen zum Menschen:

Modell: ist so definiert, daß es ein Original repräsentiert, wobei es von bestimmten Merkmalen/Eigenschaften abstrahiert ein Spielzeugschif z.B. von der Grö e und zu kleinen Details). Schneewind ordnet die Persönlichkeitstheorien drei verschiedenen Sichtweisen vom Wesen des Menschen - Modellen - zu.

3 Persönlichkeitsmodelle:

- mechanistische Modelle, Wurzeln: moderner Empirismus = Behaviourismus; Der Mensch ist reaktiv und determiniert, d.h. Verhalten ist vollständig erklärbar, vorhersagbar und kontrollierbar". -

>Watson; Freud "Verhalten ist eine Funktion personinterner und weitgehend unbewu t bleibender Abläufe wie Triebimpulse, Angstaffekte und Abwehrmechanismen . z.T. sind auch interaktionistische Ansätze deterministisch: Endler und Magnusson 1977 : Verhalten ist determiniert durch Situations- und Personenvariablen und deren Wechselwirkungen (Grenzfall . Problem: Nie wird jemand vollständig bekannt sein, damit ist das Antezednez nicht erfüllbar.

- organismischen Modell, Wurzel ist Idealismus, Mensch ist grundsätzlich aktiv, Reize sind nicht determinierend, sondern nur Material zur nicht determinierten Weiterverarbeitung im Organismus) Metzger, Piaget, Kohlberg; teleologischer Aspekt: Entwicklung wird als zielbezogene Aktion (Adler, Horney, Sullivan) > Selbstverwirklichung.

Die Phänomenologische Tradition (Verhalten wird erst aus der Interaktion von Handlungsintention und subjektiver Situationsdeutung verständlich) lebt in der theoretischen Ausrichtung von Maslow und Rogers fort.

- dialektisches Modell; auch organismischer/nicht deterministischer Ansatz, Individuum ist auch aktiv, aber darüberhinaus: Wurzel: historischer u.dialektischer Materialismus Marx, 1818 1883 . Über

das organismische Modell hinausgehend wird die Abfolge von Veränderung, Widerspruch,

Auflösung postuliert. Dialektische Entwicklungsgesetze .

1) Wechselwirkungszusammenhang zwischen allen Gegebenheiten; 2) qualitativer Sprung bei allmählicher quantitativer Ansammlung (Prozeß auch umgekehrt möglich ; 3) in allen Abläufen entstehen Widersprüche u. Konflikte: Aufhebung von These und Antithese in Synthese und 4) gefundene Synthese wird zum zur neuen These + neue Antithese > Synthese auf höherer Ebene z.B. bei Piaget: Akkomodation + Assimilation > Aquilibration

Antagonismus von Kapitaleignern und Lohnabhängigen bedingt Warencharakter der Arbeit; Entfremdung des Menschen von seiner Arbeit führt zu Selbstentfremdung. Humanes Leben nur durch Vergesellschaftung der Produktionsmittel möglich - Verbindung von Marxismus und Psychoanalyse Marcuse: Triebstruktur und Gesellschaft, Fromm noch 1980 . Kommunismus = Naturalismus = Humanismus. Relativierung dieser Position in der kritischen Sozialphilosophie der

Frankfurter Schule, was wissenschaftstheoretisch interessant ist, da Holzkamps kritisch- emanzipatorische Psychologie 1972) aus dieser Ecke kommt.

Auch Persönlichkeitstheoretiker haben bestimmte Annahmen über das Wesen der menschlichen Natur, so wie sie hinter den oben beschriebenen Modellen stehen, so daß "jeder Persönlichkeitstheoretiker die menschliche Natur von der besonderen Perspektive seiner eigenen Individualität aus betrachtet. , stellt sich für ihn nicht zuletzt auch die Frage, ob siene Theorie geeignet ist, ihn selbst zu erfassen. Hjelle und Ziegler (1976) entwickelten deshalb ein System aus 8

Dimensionen, auf denen jede Persönlichkeitstheorie eingeordnet werden kann und zu deren vollen

Verständnis auch werden sollte.

- Freiheit vs. Determiniertheit

- Rationalität (Kelly) vs. Irrationalität (Freud)

- Ganzheitlichkeit (Gestaltpsychologie) vs. Elementarismus (Faktorenanalyse mit ortogonalen

Faktoren)

- Konstitutionalismus nature, Kretschmer) vs. Environmentalismus nurture, Watson)

- Subjektivität vs. Objektivität (Setzung bezüglich der Verwendbarkeit von Daten aus

Selbstbeobachtung)

- Proaktiviät vs. Reaktivität organismische/dialektische Modelle vs. reaktive)

- Homöostase vs. Heterostase (Aufrechterhaltung des Status X vs. Entwicklung mit Ziel, vgl. Selbstaktualisierungsansätze, Charlotte Bühler)

- Erkennbarkeit vs. Unerkennbarkeit (inwieweit ist Verhalten überhaupt aufzuklären? Watson vs. Rogers "Erlebnisse, Gefühle und Erfahrungen sind durch für ihren Träger erkennbar")

Zimmermann fügt 2 weitere Dimensionen hinzu

- Historisch vs. ahistorisch (Grad der Bedingung der Persönlichkeit durch Philogenese)

- Sozialität vs. Asozialität (kommt der sozialen Umwelt im Vergleich zur sonstigen eine Sonderrolle zu?)

Annahmen über den Menschen lassen sich zu einem Modell des Menschenbildes verdichten, welches jeder Persönlichkeitstheorie zugrunde liegt.ckwirkend kann die Arbeit an einer solchen Theorie auch die beiden anderen Elemente beeinflussen, so d diese Trais untrennbar verbunden ist.

Philosophische Wurzeln:

- empirischer Rationalismus Hobbes, Locke 1632 1704, Berkeley, Hume: materielle Substanz im Fokus, Reduzierung auf Beobachtbares > Behaviorismus). Unabhängig davon haben Vertreter dieser Position wissenschaftstheoretische Leistungen erbracht (Carnap, Wiener Kreis), die auch bei Ablehnung des Paradigmas anzuerkennen sind.

- idealistischer Rationalismus (kontinentaleuropäisch, Spinoza, Leibnitz, Wolf; geistige Substanz im

Fokus) Leibnitz 1646 1717 auf Lockes "Es ist nichts im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war" - "Au er der Verstand selbst . Daran anschlie end: Kants Kategorien. Später wuchsen im dt. Idealismus die Wurzeln der organismischen Modelle vom Menschen, der ein sich im einzelnen Menschen manifestierendes schöpferisches Prinzip annimmt. In dieser Tradition steht an der Grenze zum 20. Jh bei Schopenhauer der "Wille zum Leben , bei Nietzsche die Herrenmoralbei

den Existentialisten ist s die Angst - alles zu beschreiben als unbeobachtbare Triebfedern, die den Menschen aktiv machen. Ebenfalls in diese Tradition gehören Bergson 1859 1941) der nicht nur eine Lebensschwungkraft annahm, sondern auch eine Unterscheidung zwischen Intellekt und Intuition vornahm. Er behauptete, daß die subjektiv empfundene Zeit nie einer Messung zugänglich wäre. Dilthey 1833 1911; Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir") stellte sich schlie lich explizit gegen die Psychologie eines Wundt oder Ebbinghaus und leistete Vorarbeit zu Husserls 1859 1938) Phänomenologie, zu der die Psychologie durch Maslow, Stern und Salber direkten Bezug hat. > Psychologie von innen heraus, verstehen, die Intentionalität nachvollziehen, so z.B. den Blick eines Hungrigen etc. (Später aktuell im New look"). Am Rande bemerkt: zielloses Tun kann demzufolge nicht nachempfunden und verstanden werden.

- marxistische Tradition: siehe oben unter Modelle"


Weitere Wurzeln:

medizinisch-biologische Tradition: Hippokrates Typologie (Sanguiniker=Augenblicksmensch, Melancholiker, Phlegmaitker, Choleriker), Porta (Ahnlichkeit von Mensch und Tierköpfen , Lichtenberg (Physiognomie ; Franz Gall (Phrenologie/Schädellehre, erste Lokalisationen , Kretschmer, Sheldon, Pinell 1745 1825 ;sah in psychisch Gesrten erstmals Kranke > Ablehnung von Zwangsma nahmen, während vorher von Syphillis-Infizierte Personen mit dem Symptom der progressiven Paralyse gerne als Hexen verbrannt wurden . Kraepelin Unterscheidung von Schizophrenie und mansich depressiver Psychose ; In Anschluß an Mesmers 1825 :

"Magnetismus" Wirkung nicht sichtbarer Kräfte: Hypnosetechniken in Behandlung der Hysterie

(nachdem Physiologie nicht weiterkam) Charcot, Janet, Freud ; biologische Einfsse durch

Darwin, Br ckes Rezeption des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik, die von Freud übernommen wurde der Mensch ist ein offenes dynamisch physiologisches System, das nach dem Prinzip der Erhaltung der Energie funktioniert."

mathematisch-statistische Tradition:

kontra Experiment - aber Annahme der Gültigkeit von mathematischen Gesetzen für nicht- ausgedehnte Substanz wie Geist Herbart, 1776 1841 , schnell Aufgabe des nichtexperimentellen Charakters: über die Regelmäßigkeiten erfahrbarer psychischer Phänomene lassen sich mathematische Gesetzmäßigkeiten aufstellen > Psychophysik Müller, Fechner, Weber, Stevens). Interindividuelle Unterschiede die von Wundt als Störfaktoren in Untersuchungen der Allgemeinen Psychologie gesehen wurden, hat J. McKeen Cattell 1864 1944) erfa t und mathematisch quantifiziert. Der Kontakt zu Galton (während eines Camebridge Aufenthaltes), der über gro e Mengen an Testdaten verschiedener Personen z.B zur Wahrnehmungsleitsungen verfügte, machen J.M: Cattell nach seiner Rückkehr zum Vater der Differentiellen Psychologie in den USA. Pearson 1857 1936) hat zusammen mit Galton einem Neffen Darwins, 1822 1911) den Korrelationskoeffizienten 1895) und Chi 2 Test entwickelt. Binet und Simon: Intelligenztest 1905 . Spearman 1863 1945 : Aufspaltung der Intelligenz in Faktoren 1907 , später Weiterentwicklung der Faktorenanalyse durch Thurstone 1937 , Einmündung in Faktorentheorien der Persönlichkeit: Eyesenck 1953 , Guilford 1964) und B. Cattell 1973)


4 Geschichtliche Grundströmungen seit Beginn der wissenschaftl. Psychologie:

- Klinische Beobachtung Charcot, Janet, Freud, Jung, McDougall)

- Gestaltpsychologie (William Stern, "Verhalten ist Einheit )

- Lernpsychologie/Experimentalpsychologie Hull; Watson, Ebbinghaus) Formalisierung von Versuchen und Theorien

- psychometrische Traditionen (Pearson, Cattell) Verfeinerung in Messungen und Verbesserungen in

Datenanalyse


Persönlichkeitstheoreitker waren meist klinische Praktiker und konnten deswegen die von den Experimentalpsychologen postulierte Kontrolle aller Störvariablen nicht leisten und machten diese zum Gegenstand ihrer Untersuchungen. Ihre Theorien waren oft etwas vage formuliert, dafür hatten sie den Vorteil der Anwendbarkeit (komplexerer Gegenstandsbereich .




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