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Referat Die Zeit vor 1914 - Das Ende der Monarchie



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Inhalt


1 Einleitung                                          

2 Die Zeit vor 1914                             

2.1 Das Ende der Monarchie             

2.2 Ursachen für den 1. Weltkrieg   

2.3 Literatur zum Ende der Monarchie                              

2.3.1 Joseph Roth                    

2.3.1.1 Radetzkymarsch                     

2.3.1.2 Die Büste des Kaisers            



2.3.2 Joseph Roth und das Ende der Monarchie  

3 Der 1. Weltkrieg                   

3.1 Die Soldaten im 1. Weltkrieg      

3.2 Literatur zum 1. Weltkrieg          

3.2.1 Jaroslav Hasek

3.2.1.1 Jaroslav Hasek: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk                       

3.2.2 Jaroslav Hasek und der 1. Weltkrieg                       

Doderer

3.2.3.1 Feldbegräbnis einer Liebe    

3.2.4 Doderer und der 1. Weltkrieg  

4 Das Ende der 1. Weltkriegs            

4.1 Endlich Friede

5 Anhang                                              

Primärliteratur

Sekundärliteratur

1 Einleitung          

Es ist für einen technisch interessierten Schüler wie mich nicht leicht, eine Literatur Facharbeit zu Schreiben, wenn man sich für so etwas nicht besonders interessiert. Nun muß ich es aber machen und ich möchte es als eine Chance sehen, dieses Themengebiet näher kennenzulernen.

Literatur wird von den Autoren benutzt um etwas wiederzugeben, was man denkt, fühlt oder für die Nachwelt bewahren will. Dies könnte man (wenn es Fakten sind) in einer Chronik oder einem Geschichtsbuch tun. Nun gibt es aber noch andere Dinge als Zahlen und Fakten auf dieser Welt. Es gibt Freude, Liebe, Angste, Kummer . kurz gesagt: Gefühle. Und die meisten Werke dienen dazu, diese Gefühle zu vermitteln, die der Autor sich vorstellt oder erlebt hat.

Es gibt also Bücher, die liest man und man weiß, worum es geht und es gibt Bücher, bei denen man schon etwas Phantasie braucht, um herauszufinden, was der Autor sagen oder Ausdrücken will. Bei manchen Werken braucht man überhaupt fundiertes Hintergrundwissen, um den Autor zu verstehen.

Da ich literarisch nicht sehr begeisterungsfähig bin habe ich mir gedacht, ich sollte ein Thema verwenden, bei dem ich den Hintergrund verstehen kann. Dabei ist mir der 1. Weltkrieg sehr entgegengekommen, weil ich aus Filmen, Erzählungen und dem Geschichtsunterricht die Lage der Leute (Soldaten) im 1. Weltkrieg kenne und mich in deren Lage versetzen kann.

Ich möchte noch kurz erklären, warum gerade der 1. Weltkrieg für mich so zugänglich ist: Ich fahre mit meinen Eltern in der 1. Ferienwoche immer nach Kärnten an die italienische Grenze wandern. Dort werden die Stellungen aus dem 1. Weltkrieg von Österreichischen Alpenverein erhalten und schon als Kind haben mich die Wehrgräben und in den Fels gehauenen Unterkünfte interessiert. In dem Gasthaus, in dem wir nächtigen, gibt es auch viele Bilder von den Soldaten im 1. Weltkrieg.

2 Die Zeit vor 1914      

2.1 Das Ende der Monarchie

Es gibt kein genaues Datum für das Ende der Donaumonarchie. Es gibt viele Gründe für diesen brutalen Krieg (à siehe 2.2 Ursachen für den 1. Weltkrieg) aber einer der wichtigsten ist wohl der Nationalismus im 19. Jahrhundert, der dann am Anfang des 20. Jahrhunderts zu diesem Krieg geführt hat.

Anlaß für den 1. Weltkrieg ist die Ermordung des Thronfolgerpaares Franz Ferdinand und seiner Gemahlin durch serbisch bosnische Studenten in Sarajewo. Diese Ermordung war ein Aufschrei nach Freiheit des bosnischen Volkes, das in der österreichisch ungarischen Monarchie eine nicht beachtete Minderheit darstellte.

Nach diesem Attentat stellte Österreich den Serben ein Ultimatum und am 28 Juli 1914 erfolgte die Kriegserklärung. Das war der Anfang vom Ende der Donaumonarchie.

2.2 Ursachen für den 1. Weltkrieg

Die Hauptursache für den 1. Weltkrieg in Österreich war der Nationalismus am Balkan. So wie auch die Ungarn Rechte zugestanden bekommen hatten, wollten die anderen Völker in der Monarchie auch mehr Rechte und Autonomie. Nationalismus ist noch heute Ursache für viele Kriege - egal wo auf dieser Welt.

Warum konnte dieser innerösterreichische Konflikt zu einem Weltkrieg ausarten? Ein Grund dafür war die verfehlte Bündnispolitik in Europa: Es standen sich zwei große Bündnisse gegenüber (3 Bund und Tripple Entente). Aus diesem Grund mußten andere Staaten den Österreichern im Kampf helfen. Aber auch Österreichs Feinde hatten Verbündete, die auch noch andere Gründe hatten aufeinander loszugehen:

Der Imperialismus führte dazu, daß sich die Großmächte um Kolonien stritten und Deutschland und Frankreich hatten noch ein Problem: Elsaß Lothringen.

Diese Gründe waren genug um einen Krieg anzufangen, der Europa stark verändern sollte.

2.3 Literatur zum Ende der Monarchie

Das Ende der Donaumonarchie wurde schon von vielen vorhergesehen oder gewünscht. Dieser Drang nach Freiheit und Demokratie hat sich auch in der Literatur bemerkbar gemacht. Ein Buch, das die Stimmung in den letzten Jahren von Österreich - Ungarn beschreibt ist der Radetzkymarsch von Joseph Roth.

2.3.1 Joseph Roth

Roth ist als Erzähler den französischen, russischen und österreichischen Realisten des 19. Jahrhunderts verpflichtet. In seinen ersten Romanen nimmt er Elemente der "Neuen Sachlichkeit" auf; später distanziert er sich von dieser Richtung. Diese frühen Zeitromane sind noch anklägerisch, nicht traurig - ironisch und melancholisch wie die späteren vom Untergang der österreichischen Monarchie. Dennoch zeigen sie bereits seinen unverwechselbare Eigenart zu sprechen seine von Intellekt geprägte, witzige und kühle Sprache, auf deren Grund man Trauer errät, die von Anfang an von gläsern - glatter Durchsichtigkeit und Perfektion ist. Roths bekanntester Roman ist der Radetzkymarsch, der im letzten Jahr der Weimarer Republik, als sich der Sieg der Nationalsozialisten bereits abzeichnete, im Vorabdruck in der Frankfurter Zeitung zu erscheinen begann.



2.3.1.1 Radetzkymarsch     

In seinem Meisterwerk stellt Roth den allmählichen Zerfall des Habsburgerreiches am wechselvollen Schicksal der vier Generationen einer Familie dar. Mitläufern und Randfiguren im Sog des historischen Geschehens, dessen bedeutsame Stationen und Repräsentanten jedoch fast völlig ausgespart bleiben (selbst die Gestalt des Kaisers Franz Joseph ließ Roth erst auf Anraten seines Freundes Walter Landauer auftreten).  Roth geht es nicht um die exakte und überpersönliche Dokumentation und Analyse der Geschichte, sondern um die Vermittlung von Privatexistenz und historischem Prozeß, um "den Willen jener unheimlichen Macht, die am Schicksal eines Geschlechts das einer historischen Gewalt deutet" (Vorbemerkung zum Roman).

In der (historischen) Schlacht von Solferino (1859) rettet der (fiktive) Leutnant Trotta den Kaiser, indem er ihn rechtzeitig zu Boden wirft, als dieser sein Fernglas an die Augen führt und sich dadurch dem Feind als Ziel, »würdig getroffen zu werden, präsentiert; er selbst wird durch die dem Kaiser zugedachte Kugel verwundet. Trotta wird zum Hauptmann befördert, mit dem Maria-Theresien Orden ausgezeichnet und geadelt. Die plötzliche Verbindung mit welthistorischen Ereignissen und seine unerwartete Karriere entfremden ihn dem Vater, dem Repräsentanten der bäuerlichen slovenischen Vorfahren der Familie Trotta. Ein neues "Ein neues Geschlecht brach mit ihm an" - Nach Jahren entdeckt Hauptmann Trotta im Lesebuch seines Sohnes Zufällig eine Geschichte, die seine Tat entstellt und verkitscht wiedergibt; während sie in Wirklichkeit eher Reflex als »Heldentat« war, wird sie im Lesebuch zur Propagierung eines zweifelhaften vaterländischen Heldentums mißbraucht. Bei den zuständigen Behörden stößt Trotta mit seiner Beschwerde auf Unverständnis - nur der Kaiser, der ihm eine Audienz gewährt, begreift seine Empörung, fügt sich aber resigniert dem Zwang der politischen Mythenbildung. Trotta bittet um seine Entlassung aus der Armee und übersiedelt auf das Gut seines Schwiegervaters, um zur Lebensform seiner bäuerlichen Vorfahren zurückzufinden. Der Erzähler enthüllt die Unangemessenheit und gewollte Künstlichkeit dieses Reprivatisierungsversuchs, indem er die neue tätigkeit des "Helden von Solfenino" mit denselben Worten beschreibt, die zuvor Trottas Vater galten.


Sein Sohn, zum Beamten, nicht zum Soldaten bestimmt, wird Bezirkshauptmann in der Provinz. Er ist eine der prägnantesten Gestalten des Romans ein typischer Vertreter des in der österreichischen Literatur von Grillparzer bis Doderer wiederholt porträtierten pflichtbewußten Beamten; er verkennt die Hinfälligkeit der Monarchie: Als er einmal gezwungen ist, in seinen Akten den Ausdruck "revolutionärer Agitatur" (als Bezeichnung eines aktiven Sozialdemokraten) durch "verdächtiges Individuum" zu ersetzen, verharmlost er progressive politische Strömungen zu privaten Unruheherden. - Der Enkel Carl Joseph, Offizier wie der »Held von Solferino-, spürt dagegen bald das bevorstehende Ende des alten Staatengebildes. Er steht freilich unter dem Bann des Großvaters, dem er es, seiner Überzeugung nach, nie wird gleichtun können: Hatte jener den Kaiser selbst gerettet, so beschränkt sich der Enkel darauf, das Bild des Kaisers aus einem Bordell zu "retten". Schon früh verbinden sich in ihm Todesahnung und Schuldgefühle. Als die Frau des Wachtmeisters Slama, die ihn als fünfzehnjährigen Kadettenschüler verführte, an einer Geburt stirbt, schreibt er sich nur allzu bereitwillig die Schuld an ihrem Tod zu. Diese Schuldgefühle verstärken sich, als sein einziger Freund, der jüdische Regimentsarzt Dr. Demant, bei einem Duell ums Leben kommt - ein Vorfall, der die Sinnlosigkeit des erstarrten Ehrenkodex demonstriert: Trotta hatte die leichtlebige Frau seines Freundes lediglich nach dem Theater nach Hause begleitet, worauf Demant von einem Regimentskameraden angepöbelt worden war und Genugtuung verlangen "mußte". Diese Toten, besonders aber das Bild des toten "Helden von Solferino", zehren an der Lebenskraft des Leutnants: "Ich bin nicht stark genug für dieses Bild. Die Toten! Ich kann die Toten nicht vergessen! Vater, ich kann gar nichts vergessen! Vater!" In der abgelegenen Garnisosstadt nahe der russischen Grenze, wo diese Worte fallen, ahnt schließlich auch der Bezirkshauptmann, daß die k. u. k. Monarchie, deren Einheit sich in der Figur des Kaisers versinnbildlicht, nicht mehr lange bestehen wird, Es ist der polnische Graf Chojnicki - die einzige Gestalt in Roths Roman, die die politischen Veränderungen nicht nur mehr oder weniger dumpf spürt, sondern sie auch zu artikulieren vermag -, der ihm die Augen öffnet: "Die Zeit will uns nicht mehr! Diese Zeit will sich erst selbständige Nationalstaaten schaffen!"


Unfähig, sich von seinen Schuldgefühlen und Todesahnungen zu befreien, wird Carl Joseph vom Alkohol abhängig und verstrickt sich in Schulden. Seine Schwermut wird nur selten von jäh aufkommender Euphorie unterbrochen, wie etwa währen einer glanzvollen Fronleichnamsprozession in Wien - einer barocken Apotheose der alten Donaumonarchie -, der er mit einer Geliebten auf der Tribüne beiwohnt. Die Nachricht von der Ermordung des Thronfolgerpaares trifft - ein makabrer Zufall - bei Trottas Regiment ein, als ein orgastisches Sommerfest im Gange ist. Trotta reicht seinen Ab schied ein und versucht, wie sein Großvater, der "Held von Solferino", innere Ruhe als Bauer zu finden, Bei Kriegsausbruch zur Armee zurückgekehrt, kommt er im Geschoßhagel ums Leben, als er für die Soldaten seines Zuges Wasser holen will.


Der »Epilog« schildert die beiden letzten Lebensjahre des Bezirkshauptmanns, der am Tage der Beisetzung des Kaisers (1916) stirbt. Diese Gleichzeitigkeit weist ein letztes Mal darauf hin, daß Roth mit dem Schicksal der Familie Trotta zugleich auch das Schicksal des Habsburgerreiches darstellen will: " sie konnten beide" - der Kaiser und der Bezirkshauptmann - "Österreich nicht überleben." Die melancholische, virtuos auf der Grenze zwischen tragischer Ironie und Sentimentalität balancierte Stimmung des Romans beruht auf der Diskretion und Anpassungsfähigkeit des Autors, der sich in die jeweilige Bewußtseinslage seiner Figuren einzufühlen versteht, aber auf die aufdringliche Position des allwissenden Erzählers verzichtet. Dieser elegischen Grundhaltung, die selbst an den unüberschaubaren Schwächen der Romangestalten wie der untergehenden Monarchie noch liebenswerte Züge entdeckt, entspricht die rückwärtsgewandte Utopie, die verklärende Sehnsucht nach der verlorenen Ursprünglichkeit, die die kritische Analyse des historischen Prozesses verweigert. Sein Leitmotiv ist der Radetzkymarsch, der jeden Sonntag vor dem Haus des Bezirkshauptmanns gespielt wird: Er versinnbildlicht die Idee der Einheit des Vielvölkerstaats, die schließlich nur noch so wenig in der Wirklichkeit begründet ist, daß die ironische Formulierung "Einmal in der Woche war Österreich" nur scheinbar paradox ist.

2.3.1.2 Die Büste des Kaisers        

Die Büste des Kaisers ist eine Kurzgeschichte die die gleiche Stimmung vermittelt, wie man sie aus Radetzkymarsch kennt. Sie beschreibt die Stimmung in einem Dorf nahe der polnischen Grenze, wo auch nach Ende der Donaumonarchie die Büste des Kaisers aufgestellt wird und die Einwohner weiterhin den Kaiser grüßen und ehren, nicht vor Ehrfurcht, sondern rein aus Gewohnheit und auch der Druck der Kommunisten die Büste zu entfernen scheitert.

2.3.2 Joseph Roth und das Ende der Monarchie         

Joseph Roth lebte von 1894 bis 1939. Er stammt aus Schwabendorf bei Brody in Galizien, hatte jüdische Eltern, besuchte das Gymnasium in Brody und die Universitäten in Lemberg und Wien, wo er Philosophie und Germanistik studierte. Er diente seit 1916 als Freiwilliger in der k. u. k. Armee und geriet als Fähnrich in russische Gefangenschaft. Ab 1918 arbeitete er als Journalist in Wien, ab 1921 in Berlin (Berliner Börsenkurier, Vorwärts) und wurde 1923 Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung, für die er jahrelang Europa als Korrespondent bereiste.

Joseph Roth erlitt als Jude persönlich das Schicksal der übernationalen oder kleineuropäischen Monarchie: "Ich bin ein Franzose aus dem Osten, ein Humanist, ein Rationalist mit Religion, ein Katholik mit jüdischem Gehirn: ein wirklicher Revolutionär" (1926 an Benno Reifenberg aus Odessa). Dieses Schicksal verarbeitete Roth in seinem bekanntestem Roman Radetzkymarsch.

3 Der 1. Weltkrieg



3.1 Die Soldaten im 1. Weltkrieg     

Der Erste Weltkrieg war ein die meiste Zeit ein Stellungskrieg, bei dem sich die Fronten kaum verändert haben. Für die Soldaten war es brutaler und harter Krieg, da sich die feindlichen Stellungen oft nur mehrere hundert Meter vor den eigenen befanden. Auch bestand andauernd die Gefahr von den feindlichen Kanonen getroffen zu werden. In den Bergen war es schwierig und gefährlich den Nachschub zu sichern. Jede Kanonenkugel, jeder Schuß mußte mühsamst an die Front geschafft werden. Auch der Abtransport der Verwundeten war nicht immer gesichert und so mußte man oft zusehen, wie Kameraden verbluten oder qualvoll sterben.

Solche Bilder sind für einen Jungen Soldaten nicht zu verkraften und so kam es immer wieder zu Selbstmorden an der Front.

3.2 Literatur zum 1. Weltkrieg

3.2.1 Jaroslav Hasek        

Jaroslav Hasek wurde am 24. April 1883 in Prag geboren. Sein Vater war ein eher kümmerlich dahinlebender Mittelschullehrer, der es später schaffte, zum kleinen Bankbeamten aufzusteigen. Jaroslav Hasek war Bohemien, Anarchist, Landstreicher, Hundehändler, humoristischer Schriftsteller, Mystifizierer und zu guter letzt auch ein österreichisch-ungarischer Soldat.

Vor dem Ersten Weltkrieg veröffentlichte Hasek in den verschiedensten Zeitschriften, Revuen und Kalendern rund fünfhundert kurze humoristische Erzählungen und gab mehrere Erzählbände heraus. Der erste Entwurf der Figur des Josef Schwejk, die später zur zentralen Gestalt von Haseks literarischem Hauptwerk anwachsen sollte, entstand bereits 1911. Damals notierte sich Hasek auf einem kleinen Papierblatt den Titel einer neuen Erzählung: "Der Tölpel bei der Kompanie". 1921, kurz nachdem er den Schwejk-Roman zu schreiben begonnen hatte, gründete er mit drei Freunden eine Gesellschaft, die den Roman in Eigenregie in Form von Fortsetzungsheften verlegte und in Gasthäusern kolportierte. Das Manuskript pflegte Hasek der Druckerei stets nur seitenweise zu liefern. Zuerst schrieb er mit der Hand, später diktierte er den Text beim Biertrinken in seinen Stammgasthaus namens Invald in Lipnice bei Havlickuv Brod. Nach Lipnice war er umgezogen, weil es ihm in Prag unbehaglich und sein Leben dort voll Widerwärtigkeiten geworben war.

Die Literaturkritik nahm Schwejk vorerst gar nicht zur Kenntnis, er gehörte ja in den verrufenen Bereich der Boulevardliteratur. Diese Mißachtung störte Hasek kaum, denn seine Leser - es waren fast ausschließlich kleine Leute, meist Kriegsveteranen - waren wortwörtlich bereit, um die begehrten Schwejk-Hefte zu raufen. Eine Ausnahme unter den tschechischen Literaturgranden war der Schriftsteller Ivan Olbracht. Er beschrieb Josef Schwejk als einen "genialen Deppen, der, den Anarchismus seines Autors verkörpernd, in seiner tiefen Lebenskenntnis und seinem Wissen über die menschlichen Eigenschaften den Protest gegen die Niedertracht, Brutalität und Absurdität des Ersten Weltkriegs ausdrückt".

Wesentlich deutlicher als in seinen Erzählungen aus der Vorkriegs- und Kriegszeit führte Hasek im Schwejk ungewöhnlich originell und klarsichtig die verschiedenen Abarten der Ruchlosigkeit und des Zerfalls vor.

Auf Grund seiner kritischen Beschränktheit wurde Schwejk als Abbild einer einfältigen Volksseele gedeutet, bloß als Ausdruck des Lebenswillens von Unterdrückten und eines derben, die Wunden heilenden Lachens. Haseks Humor aber geht viel mehr von der Doppeldeutigkeit des Tragischen und des Komischen aus. Bemerkenswert ist auch, daß es Hasek selbst war, der den Welterfolg seines Romans vorhersah - auf seinen ausgedehnten Zechtouren sprach er oft und lange darüber. Lange bevor der gute tschechische Soldat die Weltszene erreichte, hatte bereits ein Werbeplakat angekündigt, daß es sich beim Schwejk um eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur handelte.

In der Tat, der Roman "Die Schicksale des guten Soldaten Schwejk während des Ersten Weltkriegs" ist das berühmteste und meistübersetzte Buch der gesamten tschechischen Literatur geworden. Die Figur des Josef Schwejk wird mit Don Quijote und Sancho Panzo verglichen, mit Oblomow, Falstaff und vielen anderen eindrucksvollen Gestalten der Weltliteratur.

Das Geburtsjahr von Jaroslav Hasek, 1883, ist auch das Geburtsjahr eines anderen aus Prag Gebürtigen: Franz Kafka. Der eine lebte vierzig Jahre lang, der andere einundvierzig. Ihre gegensätzlichen Werke werden von der heutigen Literaturwissenschaft nebeneinandergestellt. Sie sind, ob ihrer starken Anziehungskraft und tiefen Menschlichkeit und trotz aller offensichtlichen Unterschiede, einander sehr nahe. Sowohl in seinem Land wie auf der ganzen Welt gilt Jaroslav Hasek als ein origineller und aktueller Klassiker, als einer, dessen Werk einen wichtigen Beitrag zur Erkenntnis des Menschlichen geleistet hat. Es ist ein Werk, das in seinem Wesen einen Spiegel jener Menschlichkeit darstellt, die selbst die tragischsten Lebensumstände nicht zerstören können.

Ohne seinen später so berühmten Roman zu Ende diktiert zu haben, starb Jaroslav Hasek am 3. Jänner 1923 in Lipnice.

3.2.1.1 Jaroslav Hasek: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk

Dieser Roman ist der umfangreichste und wahrscheinlich auch der bekannteste von Jaroslav Hasek. Er blieb wegen Hasek Tod unvollendet und wurde vom Publizisten Karel Vanek (1887 - 1933) vollendet. Das Buch ist eine Satire auf den Militarismus, nicht nur in der Donaumonarchie. Der Roman berichtet vom Schicksal des Prager Hundehändlers Josef Schwejk im Getriebe der k. u. k. Kriegsmaschinerie während des Ersten Weltkrieges. Dem Soldaten sind Sieg oder Niederlage der österreichischen Herrschaft vollkommen gleichgültig. Mit entwaffnender Einfältigkeit und wohlberechneter Naivität führt er einen Kleinkrieg gegen die Mechanik des Militärapparats, gegen die Dumm- und Trägheit der Bürokratie, gegen die Willkür der staatlichen Direktiven und gegen die scheinbar unausweichliche Zwangsläufigkeit des Kriegsgeschehens.

Schwejk ist durch ein amtsärztliches Attest als blöde ausgewiesen und wird im Krieg dem Oberstleutnant Lukas als Bursche zugeteilt. Sein Pflichtbewußtsein und sein Befehlsgehorsam übertreffen alle Erwartungen. Schwejk erfüllt seine Aufgaben über Gebühr und führt damit ihre Sinnhaftigkeit auf eine unwiderlegbare Weise ad absurdum. So vermag der "kleine Mann" im Chaos der Krieges seine persönliche Freiheit zu verteidigen, indem er sich mit Hilfe seines Humors souverän über die Ereignisse erhebt. Er befreit sich durch seinen Witz und seine Phantasie, die ihm bei jeder Gelegenheit eine Anekdote eingibt, welche unter anderem die ganze Lächerlichkeit des k. u. k. Patriotismus und Militärfetischismus bloßstellen.

Der Roman besteht aus einer Reihe von locker aneinandergereihten Erzählungen, Unterhaltungen und Einwürfen Schwejks, die ein lebensnahes Bild der böhmisch-österreichischen Wirklichkeit gegen Ende der Habsburgermonarchie entstehen lassen. Je mehr die Hauptfigur in das Kriegsgeschehen einbezogen wird, desto einfacher wird die äußere Szenerie. Dafür wird das umfassende Mosaik aus widersprüchlichen Charakteren und Schicksalen immer dichter. Hasek läßt Menschen der verschiedensten sozialen Schichten , Soldaten und Zivilisten, Stützer des Regimes und Gegner oder Gleichgültige zu Wort kommen. Der Autor gibt jeder Person einen eigenen Charakter, der nur selten stark überzeichnet dargestellt wird und es gibt auch kaum rein negative Gestalten.

Umgekehrt idealisiert er die Menschen vom Schlag Schwejks mit ihrer charakteristischen Blickrichtung, die alles "von unten" sehen nicht. Lächerlich und niedrig in ihrem äußeren Verhalten und in ihrer Lebenseinstellung, verkörpern sie ein unerschöpfliches Reservoir der Menschlichkeit. Solche Personen sind der einfältige Gastwirt Palivec, der unersättliche Paloun u. a. Diese Leute werden an den exponierten Stellen des Romans zum Gegenpol des sinnlosen Mechanismus zur Vernichtung des menschlichen Lebens. Sie verkörpern in Sprache und Denken den unbeugsamen Willen zu leben - nicht aus falscher, pathetischer Parolen - sondern um des Lebens selbst. Zum Unterschied von allen übrigen Gestalten jedoch entlarvt Schwejk die groteske Komik des Geschehens, das er mit humorvollem Blick von außen betrachtet, nicht durch die Einseitigkeit seines Urteils, sondern durch den fortwährenden komplizierten Übergang von einen Extrem ins andere. Durch seine bloße - jedoch keinesfalls passive Existenz wurde Schwejk zum Sinnbild des Widerstandes gegen jegliche Art Diktatur.

Berthold Brecht hat das Motiv des Soldaten Schwejk zum antifaschistischen Protest in "Schwejk im Zweiten Weltkrieg" wiederaufgenommen. 1928, nur wenige Jahre nach dem ersten Erscheinen des Romans, haben Max Brod und Hans Reimann die Satire für das Theater überarbeitet. Der Roman wurde auch verfilmt und man konnte wohl kaum einen besseren Schwejk finden als Fritz Muliar.

3.2.2 Jaroslav Hasek und der 1. Weltkrieg     

Hasek war Soldat in der österreichisch-ungarischen Armee an der russischen Front - einer freilich, der sich weder durch Disziplin noch durch Gehorsam auszeichnete. Er war also in der Lage, den Tagesablauf an der Front wirklichkeitsgetreu darzustellen. Einige Personen aus dem Buch "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" sind aus seinem Leben und aus seiner Erinnerung an die Front. Die Hauptfigur freilich ist eine Erfindung. Hasek war aber mehr Anarchist als Soldat und so hat es ihm im Militär nicht sehr gut gefallen. Wahrscheinlich spiegelt sich im Soldaten Schwejk das Gefühl, das Hasek an der Front hatte: In einen Krieg geraten zu sein, der ihm zuwider war und dessen Ausgang ihm egal war. Er haßte das Militär und die militärische Ordnung und so entstand in Haseks Unterbewußtsein langsam eine Figur namens Schwejk.



Es war also kein wunder, daß desertierte, um sich, plötzlich patriotisch entzückt, den damals gerade entstehenden Tschechoslowakischen Legionen anzuschließen, um es zum Kommissar und sogar zum Sonderbeauftragten der bolschewistischen Bewegung zu bringen.

3.2.3 Doderer

Er wurde 1896 in Weidlingau bei Wien geboren. Sein Vater war Erbauer der österreichischen Alpenbahnen. Seine Jugend verbrachte Heimito von Doderer in Wien; 1916 geriet er als Reserveoffizier in Gefangenschaft; bis 1920 lebte er in Sibierien. Danach studierte Geschichte in Wien, 1925 Dr. phil., später freier Schriftsteller, 1939 Kontroversion zum Katholizismus, ab 1940 erneut Soldat, nach Kriegsende wieder in Wien. 1950 wurde er Mitglied im Institut für Geschichtsforschung. Er erhielt mehrere Literaturpreise. Doderer starb 1966 in Wien.

Doderer, der als Schriftsteller zunächst nur wenig Resonanz fand, bietet in seinen umfangreichen Wiener Romanen ein Zeitbild aus den Jahren 1910 bis 1927. Er belebt das großstädtische Panorama mit vielen Gestalten, die eine Art Querschnitt durch alle Stände, Berufe und Lebenskreise bieten, deren Lebensläufe und Schicksale nebeneinander herlaufen und zugleich ineinander verschlungen werden.

Doderers große Romane (Die Strudelhofstiege, Die Dämonen, .) schrieb Doderer erst lang nach dem Ersten Weltkrieg. Als unbekannter Schriftsteller war Doderer jedoch auch schon während des Ersten Weltkriegs aktiv.

3.2.3.1 Feldbegräbnis einer Liebe

Feldbegräbnis einer Liebe ist eine Kurzgeschichte die den Zerfall der Monarchie im 1. Weltkrieg darstellt. Die Donaumonarchie wird durch ein altes Schloß repräsentiert, in dem eine Truppe ihr Quartier aufschlägt. In einem Zimmer im hinteren Teil des Schlosses findet der Kommandant eine Sammlung von Briefen, die von einer Liebe zwischen Adeligen handeln. Da die Feinde näher rücken gerät das Schloß nach und nach unter Beschuß und erst als letztes wird der Teil des Schlosses getroffen, in dem die Briefe versteckt sind. Der Autor beschreibt den Niedergang der Monarchie anhand des Schlosses und der Soldaten, die den ehemaligen Glanz des Schlosses mit ihren dreckigen Schuhen zerstören.

Nach und nach wird das Schloß zur Gänze zerstört und der Kommandant läßt die Briefe symbolisch begraben.

3.2.4 Doderer und der 1. Weltkrieg

Auch Doderer war wie viele andere im Ersten Weltkrieg als Soldat vertreten und geriet 1916 in russische Gefangenschaft. Bis 1920 blieb Doderer in Sibirien. Der junge Doderer versucht in seinen ersten Werken die Erlebnisse aus dem Weltkrieg zu verarbeiten.

4 Das Ende der 1. Weltkriegs

4.1 Endlich Friede                 

Seit dem Winter 1916/1917 versucht man wegen allgemeiner Erschöpfung Friedensgespräche zu führen. Diese bleiben vorerst ohne Erfolg. Erst Ende 1918 kommt es zum Frieden.

Es ist eine schmerzhafte Niederlage für die Mittelmächte Deutschland und Österreich - Ungarn. Die Friedensverträge, die den Verlierern diktiert werden können keinen standhaften Frieden sichern.

5 Anhang               

5.1 Primärliteratur        

Joseph Roth: Radetzkymarsch

Ungekürzte Ausgabe

Auflage November 1981

5. Auflage Februar 1986: 51. Bis 60. Tausend

Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

ISBN 3-423-01715-5


Jaroslav Hasek: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk Band 1

- 304. Tausend Dezember 1993

Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH (rororo),

Reinbeck bei Hamburg, Dezember 1960,

ISBN 3 499 10409 1


Jaroslav Hasek: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk Band 2

238. - 241. Tausend März 1993

Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH (rororo),

Reinbeck bei Hamburg, Dezember 1960,

ISBN 3 499 10411 3


Aus Österreichische Erzählungen des 20. Jahrhunderts

Herausgegeben von Alois Brandstetter

Lizenzausgabe mit Genehmigung des Residenz Verlages, Salzburg und Wien,

für die Buchgemeinschaft Donauland Kremayr & Scheriau, Wien

Joseph Roth: Die Büste des Kaisers

Heimito von Doderer: Feldbegräbnis einer Liebe

5.2 Sekundärliteratur   

KINDLERS neues Literatur Lexikon 1991


Werner Stein: Kulturfahrplan

Copyright 1946 by F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung

(Walter Kahnert), Berlin-Grunewald



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