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Referat Folgeschäden von Diabetes mellitus

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Folgeschäden von Diabetes mellitus

Ist ein Mensch an Diabetes erkrankt, kann es auf Grund des gestörten Blutzuckerspiegels zu zahlreichen Folgeerkrankungen kommen, die das Leben der betroffenen Personen er­heblich beeinträchtigen können. Es gibt kaum ein Organ in unserem Körper, auf das sich diese heimtückische Krankheit nicht auswirkt.


Ateriosklerose

Bei der Ateriosklerose handelt es sich um die Verkalkung der Blutgefäße. Diese Verkal­kung tritt besonders häufig bei Patienten mit Typ 2-Diabetes auf. Sind die größeren Ge­fäße betroffen, wie etwa die Herzkranzgefäße, spricht man von makrovaskulären Kompli­kationen. Diese äußern sich vor allem durch ein starkes Enge-/Druckgefühl oder Brennen hinterm Brustbein und werden gefördert durch Zigarettenrauch, Übergewicht, hohen Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen.


Diabetische Neuropathie

Bei der diabetischen Neuropathie muss man zwischen zwei Formen unterscheiden: der peripheren Neuropathie (Erkrankungen des willkürlichen Nervensystems) und der auto­nomen Neuropathie (Erkrankung des vegetativen Nervensystems). Leidet ein Patient an der peripheren Neuropathie, äußert sich das bei ihm vor allem durch Schmerzen oder Missempfindungen in den unteren Gliedmaßen, häufig auch Wadenkrämpfe, Muskel­schwäche und Gangunsicherheit. Die Beschwerden treten häufig in der Nacht auf und können durch Gehen gemildert werden. Eine spezielle Form der peripheren Neuropathie ist der diabetische Fuß (s. nächste Seite).

Da bei der autonomen Neuropathie das vegetative Nervensystem betroffen ist, kann es bei dieser Form der Erkrankung zu Schäden oder Störungen an fast allen Organen kom­men. Einige Beispiele sind: Kontinuierlich erhöhter Herzschlag im Ruhezustand, Völle­gefühl schon nach kleinen Mahlzeiten und der Verlust des Blasenempfindens mit spätem Einsetzen des Harndrangs. Diese Form der Krankheit entwickelt sich nur sehr langsam und durch moderne Untersuchungsmethoden ist es heutzutage möglich, die Schäden an den Nerven bereits frühzeitig zu erkennen, sodass es nicht mehr zu einem Auftreten der Beschwerden kommen muss.






Diabetische Nephropathie

Die diabetische Nephropathie ist eine Erkrankung der Nieren. Die Aufgabe der Nieren ist es, das Blut von Giftstoffen (z.B. Medikamenten) zu reinigen, den Wassergehalt des Kör­pers zu regulieren, die Zusammensetzung der Blutsalze zu kontrollieren und Hormone für die Blutdruckregulation oder die Blutbildung zu produzieren. Bei der diabetischen Nephro­pathie ist der Aufbau der Basalmembran innerhalb des Nierenkörperchens, die als eine Art Filter dient und deren Aufgabe es ist, Wasser, Salz und Abfallprodukte vom Blut zu trennen, gestört. Sie lässt dann wichtige Eiweiße leichter durch, die mit dem Urin dann ausgeschieden werden. Weißt man also Eisweißstoffe im Urin nach, bedeutet dies, dass ein Patient bereits an der diabetischen Nephropathie leidet, die bis zu einer Funktion­unfähigkeit des Nierenkörperchens führen kann. Diese zeigt sich dann an Wasserein­lagerungen in den Beinen und an Atemnot.


Diabetischer Fuß

Wie vorhin schon einmal erwähnt, kann es bei dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten zu einer Polyneuropathie kommen. Diese äußert sich u.a. durch ein gestörtes Schmerzem­pfinden, das bis zur Taubheit führen kann. Normalerweise beginnt diese in den Füßen. Verletzt sich nun ein Patient und bemerkt dieses, auf Grund fortgeschrittenen Alters, nachlassender Sehkraft und eingeschränkter körperlicher Beweglichkeit nicht, kann dies zu starken Infektionen führen, sodass im schlimmsten Falle ein Fuß amputiert werden muss.


Gastroenterologie

Wenn der Diabetesstoffwechsel nicht optimal ist und es zu Fehlfunktionen des Magen-Darm-Traktes kommt, spricht man von einer Gastroenterologie. Dazu gehören Motilitäts­störungen wie die Gastroparese*, Schluckbeschwerden und Erbrechen, Diarrhoe*, Obsti­pation*, Inkontinez*, Erkrankungen der Leber, wie die Leberverfettung und letztendlich Erkrankungen der Gallenblase, des Pankreas und des Darms. Treten dieses Beschwerden auf, sollte man einen Gastroenterologen aufsuchen und sich von diesem beraten lassen. Bisher gibt es allerdings nur die Möglichkeit, die Symptome zu behandeln. Für die Ur­sachen gibt es noch keine Therapiemöglichkeit.


Hypoglykämie

Alle Patienten, die eine Insulintherapie machen, können an einer Hypoglykämie, einer Unterzuckerung, erkranken. Grund dafür ist eine Störung der hormonellen Gegenregu­lation. Normalerweise wird das Gleichgewicht im Glucosehaushalt von den Hormonen Insulin und Glucagon gewährleistet: Ist der Blutzuckerspiegel zu hoch, schüttet die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin ins Blut. Dadurch nehmen sowohl die Körperzellen, als auch die Leber die überschüssige Glucose auf. Der Blutzuckerspiegel sinkt und die Insulinsekretion lässt nach. Ist genau das Gegenteil der Fall, der Blutzuckerspiegel also zu niedrig (Hyperglykämie), reagiert die Bauchspeicheldrüse mit der Sekretion von Glu­cagon. Dieses wirkt auf die Leber, welche Glycogen abbaut und somit Glucagon ins Blut abgibt. Der Blutzuckerspiegel erreicht wieder den Sollwert (etwa 0,9 mg/ml) und die Glu­cagonsekretion lässt nach. Diese bei stoffwechselgesunden Menschen sehr uniform ab­laufende Gegenregulation bei Hypoglykämien ist bei vielen Diabetes-Patienten nur einge­schränkt möglich. Das injizierte Insulin (Typ 1) bleibt sehr lange im Blut wirksam und die Insulinabgabe kann nicht vom Körper eingestellt werden . Dies hat zur Folge das der Blutzuckerspiegel auf Dauer niedrig bleibt. Die Unterzuckerung äußert sich häufig durch Sehstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Sprachstörungen.


Hyperglykämie

Die Hyperglykämie ist das Gegenteil der Hypoglykämie, der Blutzuckerspiegel ist also erhöht. Bei dieser Überzuckerung handelt es sich um eine Komplikation des Typ 2-Diabetes. Der erhöhte Blutzuckerspiegel und der enorme Flüssigkeitsverlust können Nie­renversagen und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma auslösen. Auslöser der Krankheit sind meistens Infektionen und das Trinken zuckerhaltiger Getränke. Die wich­tigsten Maßnahmen der Behandlung sind Flüssigkeitszufuhr und Insulininjektion.


Retinopathie

Die diabetische Rentinopathie* ist eine der häufigsten Erblindungsursachen bei Menschen zwischen 20 und 65 Jahren. Wie schon zuvor gesagt kann Diabetes Schäden an verschie­denen Geweben und Organsystemen verursachen. Bei der Retinopathie sind davon die kleinsten Gefäße im Auge betroffen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Typen: Die nicht-proliferative diabetische Retinopathie (NPDR) und die proliferative diabetische Reti­nopathie (PDR). Bei der ersten Form der Retinopathie steigert sich die Gefäßdurchlässig­keit und es treten vermehrt Gefäßverschlüsse auf. Charakteristisch sind für diese Form auch die Mikroaneurismen*, an denen es zu Blutungen kommen kann. Die zweite Form äußert sich durch Gefäßneubildungen in der Nähe der Papille* des Sehnervs. Diese füh­ren ebenfalls zu Blutungen und auch oft zur Ablösung der Netzhaut.

Die Entstehung der Retinopathie kann durch eine optimale Behandlung von Diabetes ver­hindert werden. Regelmäßige Besuche beim Augenarzt empfehlen sich ebenfalls, um eine eventuelle Erkrankung frühzeitig erkennen zu können.


Weitere Erkrankungen

Die falsche Ernährung kann auch bei Diabetikern zum Auftreten von Gicht oder zur Bil­dung von Gallensteinen führen.

Auf Grund der veränderten Stoffwechsellage der Diabetiker kann es häufig zu Durchblu­tungsstörungen kommen. Vor allem im Mundbereich können sich Bakterien leichter ver­mehren und Entzündungen schneller fortschreiten. Deshalb sollten Diabetiker sehr auf ihre Mundhygiene achten und regelmäßig den Zahnarzt besuchen.

Vor allem bei männlichen Diabetikern kann es auch zu Sexualstörungen (v.a. erektile Dysfunktion) kommen.

Bei einigen Diabetikern treten durch die veränderte und z.T. auch sehr stark einge­schränkte Lebensweise Depressionen auf. Zu den wichtigsten Anzeichen einer Depression zählen Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen und Schlafprobleme. Diese können meist durch eine Psychotherapie zu mindest gemindert werden.




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