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Referat Die elixiere des teufels - biographie des autors, zur entstehung des romans

literatur referate

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Die Elixiere des Teufels

Biographie des Autors

Am 24.1.1776 wird Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann in Königsberg geboren. 1778 wird er nach der Scheidung seiner Eltern seiner Mutter zugesprochen. 1782 nimmt Hoffmann Unterricht in der Burgschule, ab 1787 auch Musik- und Malunterricht. 1792 beginnt er sein Jurastudium in Königsberg und ist als Musiklehrer tätig. 1795 schließt er sein Studium ab und wird Auskultator (Referendar) am Gericht in Königsberg. 1798 verlobt sich Hoffmann mit Minna Doerffer. 1802 veröffentlicht Hoffmann einige Karikaturen, was die Aufhebung der Ernennung zum Regierungsrat und eine Strafversetzung nach Plock zur Folge hat. Er löst seine Verlobung mit Minna Doerffer und heiratet Mischa Rohrer-Trzcinska. 1804 tritt er sein Amt als Regierungsrat in Warschau an. Hoffmann gründet die "Musikalische Gesellschaft" und komponiert Bühnenmusik. Ab 1808 ist Hoffmann in Bamberg als Kapellmeister am Theater und als Musikkritiker tätig. 1809 beendet er seine Theatertätigkeit, er wird Opernkomponist und Musiklehrer. Aus Verehrung für Mozart ändert er seinen dritten Vornamen auf Amadeus. 1810 betätigt er sich am Bamberger Theater als Bühnenbildner und Maler. 1816 wird er Rat am Kammergericht. Die Uraufführung seiner Oper "Undine" feiert große Erfolge. 1819 wird Hoffmann Mitglied der "Immediatkommission" und erkrankt. 1822 wird das Manuskript zu "Meister Floh" beschlagnahmt und zensiert veröffentlicht. Am 25. Juni 1822 verstirbt E.T.A. Hoffmann 46jährig in Berlin.

Andere wichtige Werke: "Fantasiestücke in Callot's Manier" (u.a. "Der goldene Topf"); "Nachtstücke"; "Die Serapionsbrüder"; "Lebensansichten des Katers Murr"; "Das Fräulein von Scudéri"; "Meister Floh"

Zur Entstehung des Romans

Von den verschiedenen Typen des Schauerromans haben vor allem der Kloster- und der Geheimbundroman (Schiller, Karl Grosse) auf "Die Elixiere" eingewirkt.

Die wichtigste Quelle ist M. G. Lewis' Roman "Der Mönch", das berühmteste Beispiel eines Schauerromans. Es gibt zwischen Hoffmann's und Lewis' Werken Parallelen, die sich besonders auf das Klostermilieu und die Gestalten beziehen: Beide Hauptfiguren sind Kapuzinermönche, die zu Sündern und Frevlern werden, beide werden durch ihre Leidenschaft zu Mördern. Auch die handelnden Frauen weisen Parallelen auf, einerseits die schöne, aber teuflische Verführerin, andererseits die unschuldige Heilige. Auch viele Szenen der "Elixiere" haben Vorbilder im "Mönch".

1812 besuchte Hoffmann mit seinem Verleger das Kapuzinerkloster bei Bamberg. Dieses Erlebnis hat auf die Gestaltung des Pater Cyrillus und des römischen Priors eingewirkt.

Analyse

Der Roman "Die Elixiere des Teufels" zählt zur beliebten aber verrufenen Gattung des Schauerromans. Er ist ein analytischer Roman (Prinzip von Geheimnis und Geheimnisenthüllung).

Der Roman ist in der Ich-Perspektive geschrieben, der Held selbst erzählt sein Leben. Der Leser erfährt also nie mehr als Medardus selbst weiß. Zeitweise tritt der Herausgeber mit kurzen aufklärenden Anmerkungen vor die Handlung.

"Die Elixiere" handeln gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Deutschland (Bamberg) und Italien (Rom). Schauplatz der meisten Abenteuer sind geheimnisvolle Orte wie Klöster oder einsame Schlösser, finstere Wälder oder felsige Gebirge. Die entscheidenden Erlebnisse finden oft in der Nacht statt. Auch Geräusche, die detailliert beschrieben werden, spielen eine große Rolle. Hoffmann schafft damit eine unheimliche Atmosphäre. Er läßt mit der Gestalt des alten Malers das Übernatürliche in die Handlung einfließen.

Es wurden viele Adjektive, die die unheimliche Stimmung ausmalen, in langen, kunstvollen Sätzen verwendet, doch bleibt die Sprache leicht verständlich. Es wird direkte sowie indirekte Rede verwendet. Hoffmann verwendete viele lateinische Ausdrücke und Fremdwörter.

Der Roman besteht aus zwei Teilen, die sich wiederum in mehrere Abschnitte gliedern, die mit einleitenden Überschriften ausgestattet sind. Es gibt ein erklärendes und einleitendes Vorwort des Herausgebers.

Charakteristik der Hauptpersonen

Medardus               sehr widersprüchlich, impulsiv, hin- und hergerissen zwischen Sinnlichkeit und geistlichem Streben, zwischen Liebe und Haß, zwischen Selbstverherrlichung und Reue, zeitweise halb wahnsinnig, in der Rolle des Viktorin (auf dem Schloß des Baron F.) Identitätskrise

Euphemie               typische Verführerin und Intrigantin, ein herrschsüchtiges Machtweib, äußerlich perfekt schön, innerlich verdorben

Aurelie                   Gegenbild zu Euphemie, Verkörperung der hl. Rosalia, innerlich und äußerlich vollkommen, einerseits unschuldig, andererseits leidenschaftlich in Medardus verliebt, später zwischen Abscheu und Liebe hin- und hergerissen, zum Schluß wird sie zur Heiligen

Hermogen              Aureliens Bruder, unberechenbar, geistesgestört

Viktorin                 geistesgestört, Medardus' Halbbruder und Doppelgänger, identifiziert sich vollständig mit Medardus Leben

Pietro Belcampo    (alias Peter Schönfeld), Haarkünstler, närrisch, komisch und humorvoll, skurriles Erscheinungsbild

Der alte Maler        Stammvater der Familie, Schüler von Leonardo da Vinci, unheimlich, düster, mit wunderbaren Kräften begabt, in der Schwebe zwischen Gut und Böse

Inhalt

I.Teil

1. Abschnitt: Die Jahre der Kindheit und das Klosterleben

Franziskus lebt mit seiner Mutter in einem Nonnenkloster in der Nähe von Bamberg, dessen Abtissin sich seiner annimmt. Er studiert Theologie am Kapuzinerkloster in Bamberg und beschließt Mönch zu werden. Er nimmt den Klosternamen Medardus an. Medardus entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einem großartigen Redner. Er ist überall bekannt und beliebt, doch die Abtissin und Leonardus, der Prior, werfen ihm Selbstverherrlichung vor. Während einer Predigt erscheint ihm in einer Vision ein alter Maler, den er aus seinen Kindertagen kennt. Diese Erscheinung treibt Medardus schier in den Wahnsinn. Nach diesem Vorfall scheint Medardus seine Redekunst verloren zu haben. Doch mit der Hilfe einer Reliquie, des geheimnisvollen "Teufelselixiers" kehrt seine Redegewandtheit zurück und neue Kraft erfüllt ihn. Eines Tages kommt ein Mädchen in den Beichtstuhl und gesteht Medardus seine Liebe. Das Mädchen scheint dem Altarbild der hl. Rosalia vollkommen zu entsprechen. Medardus möchte unbedingt in die Welt hinaus, um es zu finden. Er kleidet sich weltlich und schmiedet einen Fluchtplan. Der Prior Leonardus versteht seine Gefühle und hat einen passenden Auftrag für Medardus: Er soll Geschäfte in Rom erledigen. Mit Vollmachten und Instruktionen ausgestattet macht sich Medardus auf die Reise.

2. Abschnitt: Der Eintritt in die Welt

Während seiner Reise kommt Medardus an einem Abhang vorbei, in den ein Schlafender zu stürzen droht. Medardus möchte ihn wecken doch dieser Versuch scheitert und der Schlafende stürzt in die Tiefe. An der Reaktion eines hinzukommenden Jägers erkennt Medardus, daß der zu Tode Gestürzte die Absicht hatte, im nahegelegenen Schloß verkleidet als Mönch aufzutreten. Medardus tritt an seine Stelle. Als ihr Liebhaber Viktorin wird Medardus von der Baronin Euphemie empfangen. In ihrer Stieftochter Aurelie erkennt er das Mädchen, das ihm seine Liebe gestand. Neben seiner Beziehung zu Euphemie versucht Medardus auch Aurelie zu verführen. Bei dem Versuch, Medardus zu töten, stirbt Euphemie selbst. Medardus bedrängt Aurelie, ihr Bruder Hermogen möchte sie schützen. Medardus ersticht ihn und flieht.

3. Abschnitt: Die Abenteuer der Reise

Medardus flüchtet in eine Handelsstadt und wird vor einen Richter geführt, da er sich nicht ausweisen kann. Er gibt den Verlust seiner Papiere an und verhindert so weitere Nachforschungen. Medardus läßt sich von dem Haarkünstler Pietro Belcampo (alias Peter Schönfeld) und dessen Freund, einem Schneider, als reisender Privatmann ausstatten. In einem Gasthaus begegnet ihm erneut der alte Maler und Medardus flieht mit Belcampos Hilfe. Auf der Flucht gelangt Medardus in ein einsames Forsthaus, wo ihm sein wahnsinniger Doppelgänger, der tot geglaubte Viktorin, begegnet. Dieser wurde vom Förster aufgenommen und soll nun in das Irrenhaus in der nahegelegenen Residenz gebracht werden. Medardus reist mit ihm.

4. Abschnitt: Das Leben am fürstlichen Hofe

Medardus gibt sich als polnischer Gelehrter Herr Leonard aus und kann sich erfolgreich in die Hofgesellschaft der Residenz integrieren. Unverhofft trifft er dort auf Aurelie.

II. Teil

1. Abschnitt: Der Wendepunkt

Aurelie klagt Medardus als Mörder ihres Bruders und ihrer Stiefmutter an. Ihm soll der Prozeß gemacht werden, er wird in den Kerker geworfen. Medardus leugnet alles und wird freigesprochen, da sich sein Doppelgänger als der gesuchte Kapuziner ausgibt. Medardus (alias Herr Leonard) erholt sich wieder und hält um Aureliens Hand an. Am Hochzeitstage begegnet dem Brautpaar der Karren, auf dem der angebliche Medardus (=Viktorin) zur Hinrichtung gefahren wird. Der wahre Medardus gibt sich Aurelie zu erkennen, versucht sie zu töten und flieht, gefolgt von seinem Doppelgänger, der dem Galgen entronnen war.

2. Abschnitt: Die Buße

Medardus erwacht nach schwerer Krankheit in einem Kloster in der Nähe von Rom, in dem ihn Belcampo untergebracht hat. Medardus glaubt, Aurelie getötet zu haben. Geplagt von höllischen, sinnlichen Visionen unterzieht er sich sehr strengen Bußübungen. Der Prior des Klosters läßt ihm ein Malerbuch zukommen, in dem Medardus das "Pergamentblatt des alten Malers" findet, welches ihm Aufschluß über seine Familie gibt (siehe Stammtafel).

3. Abschnitt: Die Rückkehr in das Kloster

Da Medardus in Rom seine Bußübungen in allen öffentlichen Kirchen vollzieht, ist er für das Volk ein Märtyrer. Der Papst bittet ihn zu sich, er soll künftig sein Beichtvater sein. Den Dominikanern steht Medardus im Weg. Er wird in einen Hinterhalt gelockt und entgeht einem Giftanschlag. Sein Ordensbruder Cyrillus wird ein Opfer der Inquisition. Da Medardus weitere Mordanschläge fürchtet kehrt er in sein Kloster in Deutschland zurück. Am nächsten Tag soll Aurelie eingekleidet werden, d.h. sie hat sich entschieden, Nonne zu werden und soll den Klosternamen Rosalia annehmen. Während der Zeremonie taucht plötzlich Medardus' Doppelgänger auf und ersticht Aurelie. Sterbend bekennt sich Aurelie zum Band ihrer Liebe zu Medardus. Er selbst stirbt genau ein Jahr nach Aureliens Ermordung, am Tag der hl. Rosalia.

Interpretation

Ein wichtiges Motiv der "Elixiere" ist der Fluch der Erbsünde, der auf der Familie des Medardus lastet. Der Geist des alten Malers kann nicht zur Ruhe kommen, bis Medardus diesen Fluch nicht aufgehoben hat. Medardus bündelt die verbrecherischen Taten seiner Familie. Sein Leben ist eine Prüfung, er soll allen Versuchungen widerstehen und so die Taten seiner Familie sühnen. Er muß der leidenschaftlichen verbotenen Liebe zu Aurelie entsagen, um sie als Heilige verehren zu können.

Einerseits wird Medardus von höheren Mächten geleitet, er hat die Aufgabe den Fluch der Erbsünde aufzuheben und er wird zu seinen Verbrechen als Werkzeug des Teufels getrieben. Andererseits wird das Geschehen auch von seinen eigenen Entscheidungen geprägt.

In der Schlußszene (Aureliens Einkleidung) verspürt Medardus den Drang, auf Aurelie zu stürzen und sie zu töten, doch er kann der Versuchung widerstehen und gewinnt den inneren Kampf, er besteht seine letzte Prüfung. Plötzlich taucht Viktorin auf und führt die sündigen Gedanken des Medardus aus. Viktorin verkörpert also den frevelhaften Trieb in Medardus.

Das Übernatürliche in diesem Roman wird durch die Gestalt des alten Malers verkörpert. Er erscheint als Geist in Visionen. Er greift öfter in das Geschehen ein, indem er Medardus zur Flucht zwingt. Er bleibt in der Schwebe zwischen Gut und Böse und erinnert somit an Archivarius Lindhorst und den Marktschreier im "Goldenen Topf", man merkt nicht, ob sie es gut oder böse meinen.

Eine Besonderheit in den "Elixieren" ist die tiefe Psychologie, die auch Sigmund Freud schätzte. Man kann nie genau unterscheiden zwischen Bewußtsein und Unterbewußtsein, zwischen Realität und dem Übernatürlichen. Am Schluß bleiben viele Rätsel ungeklärt, somit bleibt das Geheimnisvolle des Romans erhalten.



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