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Referat Russische Revolution Verfasser: Martin Bohatschek - Russische Revolution, Die Februarrevolution

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Russische Revolution Verfasser: Martin Bohatschek

Russische Revolution

Die russische Revolution  beinhaltet die Februarrevolution, die im März 1917 (Februar nach dem damals in Russland gebräuchlichen julianischen Kalender) zum Sturz des Zaren führte, und die Oktoberrevolution die sich während des 6. und 7. November (24./25. Oktober) ereignete. Die Oktoberrevolution war ein bewaffnete Aufstand der Bolschewiki gegen die im März eingesetzte Provisorische Regierung und endete mit dem Sturz der Provisorischen Regierung und der Einsetzung einer Räteregierung durch die Bolschewiki.

Hintergrund

Russland war jahrhundertelang autokratisch und repressiv regiert worden. Der größte Teil des Volkes lebte unter schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen. Die Auswirkungen der industriellen Revolution machten sich praktisch nur in den großen Städten bemerkbar (Moskau, Petrograd), der Großteil der Bevölkerung lebte von der Landwirtschaft.

Die Februarrevolution

Die unmittelbare Ursache der Februarrevolution von 1917 war der Niedergang des Zarenregimes unter der gewaltigen Belastung des 1. Weltkrieges sowie die Unfähigkeit bzw. Weigerung des Zaren Nikolaus II., längst überfällige politische, wirtschaftliche und soziale Reformen durchzuführen.

Streiks und Demonstrationen

Anfang 1917 verschlechterte sich die Stimmung der Bevölkerung wegen der anhaltenden Hungersnot. Zehntausende Frauen und schließlich kam es in Petrograd (heute St. Petersburg) zum Generalstreik. Der Zar gab den Befehl auf die Demonstranten zu schießen, doch die Garnisonen gingen auf die Seiten des Volkes über. Der Zar erkannte die Machtlosigkeit und dankte ab.

Abgeordnete der Duma bildeten ein Provisorisches Komitee. Etwa gleichzeitig konstituierte sich auf Initiative der Menschewiki (entstand 1912 mit der Spaltung der Sozialdemokratischen Partei Russlands in die Fraktionen der Menschewiki und der Bolschewiki) ein Provisorisches Exekutivkomitee und in Petrograd wurde ein Arbeiter- und Soldatenrat (Sowjet) gewählt.

Die Macht lag jetzt zwischen den Petrograder Sowjets und dem Provisorischen Komitee der Duma. Offiziell galt das Provisorische Komitee als Regierung, doch die Sowjets konnten sich der Unterstützung der Soldaten und Arbeitern sicher sein. Ausschlaggebend für die Oktoberrevolution war vor allem, dass sich das Provisorische Komitee gegen einen von den Sowjets gewollten Kriegsaustritt stellte.

Die Oktoberrevolution

Bereits seit Ende September beschwor Lenin aus seinem finnischen Versteck die Notwendigkeit des Aufstands und des Sturzes der Regierung. Denn ihm war klar, dass bei allgemeinen Wahlen zu einer konstituierenden Versammlung die Bolschewiki keine Mehrheit erringen würden. Die Partei beschloss in einer Geheimsitzung schließlich die Übernahme der Macht durch einen bewaffneten Aufstand.

Im November gab Trotzkij, dem die Führung der Revolution in der Hand lag, das Signal zum Aufstand. Die Rotgardisten besetzten innerhalb kurzer Zeit die strategisch wichtigsten Positionen in der Hauptstadt. Bewaffnete Soldaten stürmten den Winterpalais, den Sitz der Provisorischen Regierung und die Regierung wurde abgesetzt.

Die Menschewiki und Sozialrevolutionäre warfen den Bolschewiki auf dem Sowjetkongress vor, die Revolution verraten zu haben. Die Menschewiki verließen den Kongress und die  Macht lag nun ausschließlich bei den Bolschewiki.

Die provisorische Arbeiter- und Bauernregierung

In dem neuen Regierungssystem der Bolschewiki sollte der Sowjetkongress vorläufig die Rolle einer gesetzgebenden Versammlung übernehmen. Die Ausführung der Beschlüsse des Kongresses wurde dem Rat der Volkskommissare übertragen, der dem Sowjetkongress und dessen Zentralem Exekutivkomitee verantwortlich war. Lenin wurde zum Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare, also zum Regierungschef, gewählt. Trotzkij wurde Volkskommissar für Außeres und Stalin Volkskommissar für Nationalitätenfragen.

Die Beschlüsse der Regierung

Als ersten Beschluß verabschiedete der Kongress einen sofortigen Waffenstillstand. Der gesamte Grundbesitz der Gutsherren, der Zarenfamilie, der Klöster und Kirchen wurde Staatseigentum. Weiters wurden auch Industrieanlagen und Banken dem Staat einverleibt. Der Sowjetkongress legte den Grundsatz der gleichberechtigten Nutzung des Grund und Bodens fest.

Die Beschlüsse des Sowjetkongresses zur Friedens- und Agrarpolitik verschafften der neuen Regierung große Zustimmung. Des Weiteren verstaatlichte der Rat alle Banken und auch die Industriebetriebe und überstellte die Produktionsmittel der Verfügungsgewalt der Arbeiter.

Die Sicherung der Macht

Im Dezember 1917 wurde die verfassunggebende Versammlung gewählt, in der die Bolschewiki, wie Lenin richtig vorhergesehen hatte, mit etwa einem Viertel der Sitze nur eine Minderheit bildeten; die Mehrheit hatten die Sozialrevolutionäre. 1918 lösten die Bolschewiki die Versammlung bei ihrem ersten Zusammentreten gewaltsam auf. In der Folge wurden alle nichtbolschewistischen Kräfte systematisch durch den "Roten Terror", wie Lenin selbst diese Aktionen bezeichnete, ausgeschaltet.

Bürgerkrieg

Entsprechend ihrem ersten Dekret schloss die bolschewistische Regierung noch im Dezember 1917 einen Waffenstillstand mit den Mittelmächten und im März 1918 den Frieden von Brest-Litowsk, in dem Sowjetrussland die Unabhängigkeit Finnlands, Polens, der baltischen Staaten und der Ukraine anerkannte. Dieser Diktatfrieden und die Gebietsverluste schürten die Opposition gegen die Bolschewiki und führten schließlich zum Bürgerkrieg, der bis 1920/1922 andauerte. Am Ende siegten die Bolschewiki mit ihrer Roten Armee gegen die von den Entente-Mächten unterstützten antibolschewistischen "Weißen".

Am 22. Dezember wurde die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) konstituiert.



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