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Referat Das Biedermeier (1815-1848) - Franz Grillparzer (15.1. 1791 - 21.1. 1872)

geschichte referate

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Das Biedermeier (1815-1848)

Durch die napoleonischen Kriege bis 4 wurde Europa aus seinem politischen und wirtschaftlichen Gleichgewicht gebracht. Um die Grenzen und politischen Strukturen Europas wiederherzustellen wurde im Herbst 4 der Wr. Kongreß einberufen. Durch Metternich wurden die nationalen und liberalen Strömungen durch die Einführung des Polizeistaates zurückgehalten. Nach der Epoche des feierlichen Barock und des gezierten Quasi Rokoko stellt das B. eine Flucht in eine behagliche Genußfreudigkeit, in eine 'heimliche' Weltgeborgenheit, dar. Da das Bürgertum, das zu Geld und Ansehen gelangt war, im Metternichschen Polizeistaat von jeder Einflußnahme auf die Staatsgeschäfte ferngehalten wurde, traten die persönlichen, rein privaten Interessen in den Vordergrund. Wichtiges Anliegen wurde die Gestaltung der Freizeit. Man suchte Vergnügen und Unterhaltung auf der Landpartie, beim Heurigen, im Prater, in Tanzlokalen, im Kaffeehaus und im Theater - nicht zuletzt als Ablenkung vom harten Alltag, der tristen sozialen Lage und der unsicheren politischen Situation.

Große Bedeutung wurde der Pflege von Kunst und Kultur beigemessen, wobei sich das wohlhabende Bürgertum zum wichtigsten Förderer entwickelte. Die Häuser der kunstinteressierten und einflußreichen Mäzene wurden oft zum Treffpunkt von Literaten, Komponisten, Malern und Bildhauern sowie Vertretern aus anderen Bereichen

des kulturellen Lebens. Man veranstaltete literarische Zirkel, Konzertabende, Diskussionsrunden u. a. Zu einem solchen Anlaß eingeladen zu werden konnter einen jungen Künstler das Sprungbrett zum Erfolg bedeuten. Die Dichtung des . B., die Elemente der Klassik und der Romantik aufnahm, war - dem politischen 'Jungen

Deutschland' bewußt entgegengesetzt - weitgehend unpolitisch und vertrat die Ideale behutsamer Innigkeit,

Selbsteinschränkung und Resignation. Das 'sanfte Gesetz' der Natur war die Kunstmaxime. Dem B. verpflichtet waren z.B. Adalbert Stifter, Ferdinand Raimund und Franz Grillparzer.


Franz Grillparzer . 1 - .

Franz Grillparzer, Sohn des einflußreichen Wr. Rechtsanwalt Wenzel Grillparzer war Dramatiker, Erhler und Lyriker. An der Wr. Universität studierte er Philologie (Literaturwissenschaft) und Jus. Danach nahm Grillparzer eine Stelle als Hofmeister. 3 arbeitete er unbezahlt in der Hofbibliothek und wurde 3 (nach verschiedenen anderen Amtern) Hofkonzipist in der Allg. Hofkammer. 2 bis zu seiner Pensionierung war er Dir. des Hofkammerarchivs.

Seine ersten Versuche als Dramatiker fallen bereits in seine Studienzeit. 7 verfaßte er das Trauerspiel 'Blanka von Kastilien', das - vom Hoftheater abgelehnt - bis 8 unaufgeführt blieb. Durch die Veröffentlichung eines Teils seiner Übersetzung des Dramas Das Leben ein Traum' von Calderon wurde J. Schreyvogel, Dramaturg des Hofburgtheaters, auf ihn aufmerksam. Zunächst erbost über den vermeintlichen Angriff auf seine eigene Fassung, wurde Schreyvogel in der Folgezeit zum geistigen Mentor und bedeutendsten Förderer G. Auf seinen Rat hin überarbeitete Grillparzer das Trauerspiel Die Ahnfrau', das 7 am Hofburgtheater uraufgeführt wurde. Anschließend verfaßte er die Künstlertragödie Sappho' , mit

der er überaus erfolgreich war und einen 5-Jahres-Vertrag als k. k. Hoftheaterdichter erhielt, den er aber bereits

1821 wieder löste. Reisen führten ihn nach Italien, Griechenland, Deutschland - wo er 6 mit Goethe zusammentraf, Frankreich und in die Türkei, wodurch G. mit verschiedenen politischen Systemen und Geistesströmungen in Berührung kam.

Seine produktivste und fruchtbarste Zeit war die zw. 0 und . Mit dem Gedicht Die Ruinen des Campo Vaccino' ) löste er heftige Abwehrreaktionen von seiten des Hofes aus; ab diesem Zeitpunkt verschärften sich G. Schwierigkeiten mit der Zensur.r L. v. Beethoven schrieb G. das Libretto zur Oper 'Melusina' , die Beethoven aber nicht ausführte. Werke wie die Trilogie Das goldene Vlies', die Trauerspiele König Ottokars Gl ck und Ende' oder 'Ein treuer Diener seines Herrn' wurden vollendet und vom Publikum zustimmend aufgenommen. 8 erschien die Erzählung Das Kloster von Sendomir'. Der 1 am Hofburgtheater aufgeführten Liebestragödie Des Meeres und der Liebe Wellen' blieb die Zustimmung des Publikums versagt. Seinen letzten großen Theatererfolg feierte G. 4 mit dem dramatischen Märchen Der Traum ein Leben'. Nach dem Mißerfolg des 8 uraufgeführten Lustspiels 'Weh dem, der lügt ' zog sich G. vom Theater zurück.

Bis auf wenige Ausnahmen (z. B. 'Esther'-Fragment, ) verwehrte sich G. fortan gegen weitere Aufführungen neuer Werke. In seinem Testament verfügte er sogar, die 3 Altersdramen 'Ein Bruderzwist in Habsburg', Die Jüdin von Toledo', und 'Libussa , alle in den Jahren 1 geschrieben, zu vernichten. Die Uraufführungen fanden erst nach seinem Tod statt.

1847 erschien im Almanach 'Iris' die Erzählung Der arme Spielmann', eine Allegorie des eigenen inneren

Zwiespalts. Ein wichtiges Alterswerk ist auch die Selbstbiographie' , die auf Tagebüchern basiert und

1853r die Ö. Akad. d. Wiss. geschrieben wurde.


Der arme Spielmann (1848 veröffentlicht)

Ein Mann besucht das alljährliche Volksfest und sieht am Stra enrand einen alten Spielmann, der nicht wie die anderen Spielmänner einfache Walzer aus dem Gedächtnis spielt, sondern mit Notenheft versucht, komplizierte Werke zu spielen - vergeblich. Schlie lich räumt er mit lateinischen Worten das Feld. Der Mann spricht den Spieler an, und verspricht, ihn zu besuchen. Bei diesem Treffen erhlt der Spielmann seine Lebensgeschichte: Er war Sohn eines reichen und angesehenen Hofrates. Dem Druck der Schule hielt er nicht stand, also nahm der Vater ihn aus der Schule und stellte ihn in seinem Büro an. Seine Arbeit, er war Abschreiber, nahm er zu genau, so daß er zu langsam war undr nachssig gehalten wurde. Eines Nachts hörte er eine Frau am Hof singen, die er von seiner Arbeit im Büro kannte. Das Lied gefiel ihm so sehr, daß er sie am nächsten Tag darauf ansprach. So machte er Bekanntschaft mit ihrem Vater, einem Grei ler, der ihn gegenüber sehr gefällig war. Als Jakobs

Vater starb, erbte er dessen Besitz, doch er wurde kurz darauf um sein Erbe betrogen. Daraufhin war Jakob beim Greissler und seiner Tochter nicht mehr willkommen. Die beiden zogen fort, sie heiratete einen anderen, und Jakob verarmte.

Als der Mann den Spielmann wieder besuchen wollte, war er schon gestorben. Bei einem Hochwasser hat er den

Bewohnern im Erdgeschoß geholfen und sich tödlich erkältet.


Grillparzer baut in diese Erhlung viele klassische Elemente ein, wie Jakobs Abkehr vom öffentlichen Leben und Wirken zur Kunst. Sein Versagen in Beruf und Gesellschaft ist nicht nur durch seine Naivität und Weltfremdheit bedingt, sondern auch von seinem Widerwillen gegen die gesellschaftlichen Mechanismen, die ihm gegenüberstehen Sie spielen den Wolfgang Amadeus Mozart und den Sebastian Bach, aber den lieben Gott spielt keiner.";" Worte verderben die Kunst . Grillparzer kritisiert oder zeigt zumindest auf, daß eine solche Abkehr zur Verarmung führt, also Lebensstandard nur durch Leugnung der eigenen Einstellung, durch Konformität gegenüber der Gesellschaft erreicht werden kann. Dazu können Paralellen zum Metternich´schen Polizeistaat gezogen werden, zum Beispiel Grillparzers Übergehung bei Beförderungen. In Barbara erkennt man Widerstand der selben Art wie bei Jakob, nur im Verborgenen. In ihr wird die Lüge stark kritisiert Entweder man singt oder man hält das Maul" . Ihrer Ansicht nach ist der Alltag mit vielen kleinen Notlügen gepflastert, und damit ist das gesprochene Wort nicht mehr würdig, scheint es. Der Vater Barbaras ist der typische Bürger dieser Zeit. Konform, traditionell und engstirnig. Er versucht, Barbara an Jakob anzubringen, nur wegen seines Geldes. Er verst t ihn schlie lich, als er sein Vermögen verliert.

Zum Schluss passt wohl ein Zitat aus Grillparzers Tagechern: F r mich gab es nie eine andere Wahrheit als die Dichtkunst. In ihr habe ich mir nie den kleinsten Betrug, die kleinste Abweichung vom Stoff erlaubt. Sie war meine Philosophie, meine Physik, Geschichte und Rechtslehre, Liebe und Neigung, Denken und Fühlen. Dagegen hatten die Dinge des wirklichen Lebens, ja seine Wahrheit und Ideenr mich ein Zufälliges, ein Unzusammenhängendes, Schattenähnliches, das nur unter der Hand der Poesie zu einer Notwendigkeit ward". Der arme Spielmann ist ein episches Andenken an das Ideal der Kunst.



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