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Referat Dramatische Formen im 20. Jahrhundert - Das epische Theater, Das bürgerliche Problemstück, Das absurde Theater, Das neue Volksstück, Die Postmoderne

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Dramatische Formen im 20. Jahrhundert

Das epische Theater

Vorformen

Neben dem aristotelischen Drama gibt es dramatische Werke, die anders gestaltet sind und andere Absichten haben.

Die heute noch lebendigen Passionsspiele entwickelten sich aus den mittelalterlichen Mysterienspielen. Zunächst von Priestern gelesen, verlegte man den Schauplatz später auf den Platz vor der Kirche und Laien übernahmen die Rollen. Das Spiel wurde im Laufe der Zeit auf verschiedene Orte ausgedehnt, die Darstellung zerfiel in einzelne, in sich geschlossene Szenen. Ein Spielansager leitete ein und stellte die Spieler vor. Die Rollenträger identifizierten sich nicht mit den dargestellten Personen, sondern blieben sie selbst.

Auch die Historiendramen Shakespeares sind nicht nach der aristotelischen Poetik gebaut. Bei Shakespeare finden sich verschiedene Stilmischungen, tragische und komische Szenen werden gemischt. Außerdem beachtet Shakespeare weder die Einheit der Zeit noch die des Ortes und es gibt keine Kulissen.

Bertold Brechts episches Theater

Brecht nannte seinen Dramentypus 'episches Theater', weil sich das Drama wie ein Roman über Räume und Zeiten erstreckt und Einblick in ein vielschichtiges Geschehen gibt. In manchen Dramen Brechts tritt ein Erzähler auf, der außerhalb der Handlung steht und sie kommentiert. Auch die Schauspieler treten aus ihren Rollen heraus und machen sich dem Publikum selbst bekannt (à Passionsspiele). Manchmal verwendet Brecht Songs, die in einer mehr oder weniger losen Beziehung zur Handlung stehen.

Wesentlich für Brechts episches Theater ist die Technik der Verfremdung. Der Zuschauer, der in der Regel auf passives und unkritisches Hinnehmen des Dargebotenen eingestellt ist, wird durch die Verfremdung des Vertrauten überrascht und aufgeschreckt. Der Verfremdungseffekt besteht darin, dass Selbstverständliches und Gewohntes zu etwas Ungewohntem umgeformt wird.

Das epische Drama hat eine offene Form: Jede Szene stellt ein Bild für sich dar, die Schauplätze wechseln, die Handlung weist Zeitsprünge auf und das Ende bleibt häufig offen. Brecht ist der Auffassung, dass die Welt veränderbar sei und dass Verhältnisse geschaffen werden könnten, in denen es möglich ist, gut zu sein und dennoch gut zu leben. Brecht leitet einen 'vergnüglichen Lernprozess' ein, erlernt werden sollen die Einsicht in die gesellschaftlichen Zusammenhänge und die Möglichkeiten gesellschaftlicher Veränderungen im Sinn des Marxismus.

Brechts episches Theater macht den Zuschauer zum Betrachter, weckt aber seine Aktivität, vermittelt ihm Kenntnisse. Der Zuschauer wird der Handlung gegenübergesetzt, nicht in sie hineinversetzt.

Das bürgerliche Problemstück

Frisch und Dürrenmatt entwickelten das epische Theater weiter. In Dürrenmatts Theaterwelt stehen das Komische und das Tragische dicht nebeneinander, in einer als grotesk erlebten Wirklichkeit wird die Groteske zur angemessenen Darstellungsweise.

Die Tragikomödie ist eine dramatische Gattungsform, in der sich tragische und komische Elemente durchdringen, wobei das Komische nicht als Einlage geboten wird. Vielmehr kann das Tragische jederzeit ins Komische umschlagen und umgekehrt. Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt entwickelten Tragikomödie zu einer perfekten dramatischen Form, die sehr bühnenwirksam ist. Neben Dürrenmatts 'Besuch der alten Dame' und den 'Physikern' kann man Frischs Lehrstück 'Biedermann und die Brandstifter' als Tragikomödien bezeichnen.

Das absurde Theater

Einer der Hauptvertreter des absurden Theaters ist der Ire Samuel Beckett ('Warten auf Godot'). In seinen Werken redet er nicht in wohlgesetzten Dialogen über die Sinnlosigkeit des Lebens, sondern er stellt sie auf der Bühne sprachlich und szenisch dar. Das Auszusagende und die Form der Aussage stimmen somit völlig überein. Dialog und Spiel der Personen sind sinn- und beziehungslos. Dafür vermittelt das Stück Angstvorstellungen, Traumbilder, groteske Situationen und grundsätzliches Nichtverstehen.

Das neue Volksstück

Das neue Volksstück spielt entgegen dem Volksstück des späten 19. Jahrhunderts (Anzengruber) im Milieu von Kleinbürgern und Arbeitern und ist gesellschaftskritisch und politisch orientiert. Vorbild für die Autoren der Nachkriegszeit ist Ödön von Horváth, dessen bekanntestes Volksstück die 'Geschichten aus dem Wiener Wald' sind.

Vertreter des neuen Volksstücks sind: Marieluise Fleißer, Franz Xaver Kroetz, Martin Sperr, Peter Turrini und Felix Mitterer.

Die Postmoderne

Einige Dramatiker haben sich nicht dem Neorealismus verschrieben: Thomas Bernhard, Botho Strauß und Peter Handke. Der Begriff der Postmoderne stammt aus den USA und meint ein in Bezug zur 'Moderne' gewandeltes Bewusstsein der Gesellschaft. Die Postmoderne ist die Gegenbewegung zur 'Moderne' der sechziger und siebziger Jahre. Während die Moderne durch eine neue Aufklärung, Kritik, Rationalismus und das Streben nach gesellschaftlichen Veränderungen gekennzeichnet war (68er Revolution), kehrt die Postmoderne zum Antirationalismus, zum Mythos zurück, betont die Wichtigkeit der Phantasie, der Sinne und das Übersinnliche, das Denken in Metaphern und den Glauben.

Fast das gesamte umfangreiche Werk Thomas Bernhards kündet von der Unvermeidlichkeit des Scheiterns. Die Hauptfiguren in seinen Romanen sind außerordentliche  Persönlichkeiten, für die das Leben ein Gefängnis, eine Krankheit ist. Sie scheitern alle, weil sie in dieser chaotischen, verstörenden und zerstörerischen Welt scheitern müssen. Bernhard versteht sich als Antierzähler, er will keine spannenden oder rührenden Geschichten schreiben, sondern provozieren und zum Nachdenken anregen. Sein beliebtestes Stilmittel ist die Übertreibung, er erkennt keine Grenzen an, wenn es darum geht, seiner Abscheu und seinem Hass Ausdruck zu verleihen. Gegenstand seines Hasses sind vor allem Österreich, dessen Parteien und Politiker, dessen Institutionen und der Katholizismus.

Auch im Drama verweigert sich Bernhard der Tradition. Seine Stücke haben keine Handlung, sie leben von Monologen, entwickeln Gedanken und zeigen Missstände auf, meist sehr aggressiv.

Ausdruck des Ekels

Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre hat sich im deutschen Sprachraum der Grazer Dramatiker Werner Schwab durchgesetzt. Sein ganzes Werk ist aus dem Ekel vor der Welt geboren. In seinem Werk 'Endlich tot, endlich keine Luft mehr' zeigt er die Verzweiflung des modernen Menschen. 'Was man Schwab als Lebensekel vorhält, ist ein neurotisch geschärfter Realitätssinn. Wo die anderen wegschauen, schaut Schwab hin. Was man nicht sagt, spricht er aus.' (Helmut Schrödl in der Wochenzeitung 'Die Zeit').



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