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Referat Christian Hofmann von Hofmannswaldau (1616-1678) - Vergänglichkeit der Schönheit

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Christian Hofmann von Hofmannswaldau ( 616-1678) - Vergänglichkeit der Schönheit


Das barocke Sonett "Vergänglichkeit der Sch nheit" von Christian Hofmann von Hofmannswaldau zeigt die Vergänglichkeit des Menschen und damit die Vergänglichkeit dessen Schönheit auf, wobei in diesem Sonett insbesondere eine Frau angesprochen wird. Damit lässt sich das Sonett dem Vanitas-Gedanken zuordnen, was auch durch die Überschrift belegt wird.


Ein Sonett ist in zwei Quartette und zwei Terzette gegliedert. Die zwei Quartette werden durch je einen umarmenden Reim hand - streichen - verbleichen - sand", die zwei Terzette durch einen Schweifreim "gebärden - werden - pracht - untergehen - bestehen - gemacht" charakterisiert. In den beiden Quartetten werden jeweils die zwei weiblichen Kadenzen, zum Beispiel "streichen" und "verbleichen", von männlichen Kadenzen, zum Beispiel "hand , umschlossen. In den beiden Terzetten treten jeweils zuerst zwei weibliche Kadenzen, zum Beispiel "gebärden" und "werden", gefolgt von einer männliche Kaden, zum Beispiel "pracht", auf. Das Versmaß ist ein Alexandriner, der aus einem sechshebigen Jambus mit Mittelzäsur besteht: "Es wird der bleiche Tod | mit seiner kalten Hand"


Schon im ersten Vers des ersten Quartetts wird mit der Personifikation "der bleiche tod mit seiner kalten hand [wird] umb deine brüste streichen" (Vers 1/2, I) auf den Memento Mori- Gedanken, der ja mit dem Vanitas-Gedanken eng in Verbindung steht, hingewiesen und somit der Bezug zur Überschrift hergestellt.

Die Adjektive "bleich" und "kalt" (Vers 1, I) rufen eine negative Stimmung hervor und stehen im Kontrast zu "lieblich" (Vers 3, I) und "warm" Vers 4, I). Im ersten und zweiten Quartett sowie im ersten Terzett wird beschrieben, wie die Schönheit vergeht, wenn der "bleiche tod mit seiner kalten hand .] umb deine brüste streich[t]" (Vers 1/2, I).

Durch ein Enjambement vom ersten zum zweiten Vers wird eine Verbindung hergestellt. Das Wort "endlich" (Vers2. I) deutet darauf hin, dass das lyrische Subjekt den Tod als Ziel, als etwas Erfreuliches, betrachtet, nach dem der hier mit "Dir" (Vers 2, I) angesprochene Leser sich sehnen sollte. In Vers 3 und 4 wird bildhaft dargestellt, wie "der liebliche corall der lippen [.] verbleichen" (Vers3, I) wird und wie "der schultern warme schnee", eine Metapher für die Natürlichkeit und Reinheit der warmen Haut, zu "kalte[m] sand" (Vers 4, I) wird, was im übertragenen Sinne bedeutet, dass der Körper erkaltet und zerfällt, nachdem der Tod eingetreten ist. Mit der Anapher "Der - Der" (Vers 3/4, I) wird dieser Zusammenhang unterstrichen. Diese beiden Verse sind des Weiteren von einer Antithetik geprägt, die den Kontrast zwischen Leben und Tod veranschaulicht. Auch die Verwendung des Futurs (im ganzen Sonett) unterstreicht diese Vergänglichkeit noch.

Im zweiten Quartett setzt sich diese Anapher mit "Der" (Vers 1, II) fort, weil im zweiten Quartett weitere Beispiele für die Vergänglichkeit der Schönheit angeführt werden. Die Metapher "Der augen s sser blitz" (Vers 1, II) stellt den Glanz der Augen, wenn der Mensch noch lebt, und den damit verbundenen "Lebensfunken" dar, die genauso wie "die kr ffte deiner hand" (Vers 1, II) irgendwann "weichen" (Vers 2, II) müssen. Auch das Haar wird das Leben, also "tag und jahr" (Vers 4, II) verlassen und von dereinstigen Schönheit, die durch ein Übertreibung (Hyperbel) "kann das goldes glantz erreichen" (Vers 3, II) veranschaulicht wird, wird nur noch "ein gemeines band" (Vers 4, II) übrig bleiben. Damit wird erneut auf die Vergänglichkeit und Nichtigkeit der Schönheit des Menschen hingewiesen, denn "vanitas" bedeutet auch Eitelkeit, wodurch gezeigt werden soll, dass die Schönheit und die damit zusammenhängende Eitelkeit unnütz ist.

Auch im zweiten Quartett ist eine Antithetik zu erkennen: Was "heute" existiert, wird

"morgen" weichen (Vgl. erstes Quartett). Des Weiteren tritt auch in dieser Strophe wieder das Wort "endlich" (Vers 4, II) auf, was die Sehnsucht nach dem Tod unterstreicht.

Im ersten Terzett wird mit "der wohlgesetzte fuß" und "die lieblichen gebärden" (Vers 1, III)

die vornehme, eitle Haltung des Menschen beschrieben. doch auch das wird ebenfalls "theils zu staub, theils nicht und nichtig werden" (Vers 2, III), also auch vergehen. Durch die Dopplung von "nichts und nichtig" und der Ellipse wird das Gefühl der Vergänglichkeit und Unbedeutsamkeit gesteigert. Mit "denn opfert keiner mehr der gottheit deiner pracht" wird

behauptet, dass die noch lebenden Menschen sich des Verstorbenen und dessen Schönheit nicht mehr erinnern und keine Gefühle mehr für ihn hegen. Außerdem ist in Vers 1 und 2 wieder eine Antithetik zu finden.

Im zweiten Terzett wird durch "diß" Vers 1, IV) die Verbindung den vorhergehenden Strophen hergestellt. Erneut kommt das Wort "endlich" (Vers 1, IV) vor, was die Sehnsucht betont, dass "diß und noch mehr als diß [] untergehen" (Vers 1, IV) muss, dass diese Tatsache, dass man irgendwann stirbt und vergeht, also unabänderlich ist. Als Fazit wird angeführt, dass nur das Herz "zu aller Zeit" (Vers 2, IV), also für immer, bestehen kann, da es "die natur aus diamant gemacht" (Vers 3, IV), einem der festesten und härtesten Stoffe. Zusammenfassend wird also ausgesagt, dass die äußere Schönheit unbedeutend und nichtig ist und nur das Herz (also Seele bzw. Geist) von wahrer Bedeutung ist, da es ewig existiert.


Das Sonett weist eine Finalstruktur auf, die an der Antithetik, Parallelismen und an den

Kadenzen, da ja das Gefühl er Vergänglichkeit immer mehr gesteigert wird, erkennbar ist.


Von Hofmannswaldau verbrachte Teile seines Lebens während des Dreißigjährigen Krieges. Obwohl sein Heimatort weitestgehend verschont wurde, so war er sich doch der Vergänglichkeit des Lebens bewusst, wie in diesem Sonett deutlich wird. Aufgrund der in dieser Zeit herrschenden Verwirrung und Unordnung wurde die Sonett form gewählt, da diese durch eine strenge Form gekennzeichnet ist und somit wenigstens in diesem Bereich des Lebens eine Ordnung erkennbar war.


Dieses Sonett lässt sich mit dem Vexierbild, welches einen Mann und eine Frau zeigt, deren Gesichter sich jedoch in Totenscdel verwandeln, wenn man das Vexierbild dreht, in Zusammenhang bringen. Denn auf den ersten Blick erkennt man zwei junge Menschen, doch das Aussehen ist vergänglich, woran die Totenschädel erinnern sollen. Die äu ere Gestalt ist wie in dem Sonett unbedeutend. Damit verbunden währt auch das Leben eines

Menschen nicht ewig. Das Vexierbild stellt also genauso wie das Sonett dem Leben den Tod gegenüber. somit sind sowohl dieses Sonett als auch dieses Vexierbild typische Werke des Barocks, einer Epoche, die durch Krieg, Verwüstung, Leid und Schmerz geprägt war und

den Menschen ständig die eigene Vergänglichkeit aufzeigte, sodass auch viele Werke der damaligen durch Vanitas- und Memento-Mori-Gedanken charakterisiert sind.



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