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Referat Außenpolitik unter Bismarck (ab 1871)



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Außenpolitik unter Bismarck (ab 1871)


Als preußischer Ministerpräsident verfolgte Bismarck ab 1862 gradlinig das Ziel eines einheitlichen deutschen Reiches unter preußischer Führung. Nachdem er zuerst Öster- reich wirtschaftlich aus den deutschen Gebieten verdrängt hatte, fand Bismarck 1866 einen Anlaß zur Kriegserklärung an Österreich. In der Schlacht von Königgrätz wurde Österreich besiegt. Damit war die preußische Vormachtstellung klar. Bismarck schloß einen Verständigungsfrieden mit Österreich.



Als nächstes fand er einen Grund, Frankreich so zu brüskieren, daß es Preußen 1870 den Krieg erklärte (Emser Depesche).Im Krieg von 1870/71 kam es innerhalb weniger Wochen zur Niederlage Frankreichs, das auch das Gebiet von Elsaß-Lothringen an Deutschland verlor.Nun war der Zeitpunkt reif, den deutschen Nationalstaat unter preußischer Führung zu gründen und den deutschen Kaiser Wilhelm I. zu proklamieren.


Das von Wiener Kongreß geschaffene Gleichgewicht in Europa, das diesem Kontinent ein halbes Jahrhundert des Friedens gesichert hatte, war durch die Reichsgründung empfindlich gestört worden. Die anderen europäischen Großmächte, besonders das 1870/71 gedemütigte Frankreich, fürchteten den neu entstandenen Machtfaktor des Deutschen Reiches und trauten dem Frieden nicht.


Doch im folgenden war Bismarcks wichtigstes außenpolitisches Ziel die Sicherung des Friedens in Europa.Er erklärte, Deutschland habe keine weiteren Gebietswünsche. Nur in einem Ausnahmefall unterwarf er einige afrikanische Kolonien dem Einfluß des Deutschen Reiches. Vorwiegend war seine Außenpolitik europäisch orientiert. Zuerst einmal wollte er Deutschland vor den Revanchegelüsten Frankreichs schützen. Vorläufig bot das mehr informelle Dreikaiserbündnis von 1873 zwischen Deutschland (Wilhelm I.), Österreich (Franz-Josef) und Rußland (Alexander II.) eine erste Perspektive. Aufstände und Unruhen auf dem Balkan führten zum türkisch-russischen Krieg. Die Furcht vor einem gebietsmäßigen zu starken Rußland führte jedoch - auch seitens England - zur Gefahr eines allgemeinen europäischen Krieges. Auf dem Berliner Kongreß 1878 erreichte Bismarck eine Einigung, bei der weniger die nationalen Wünsche der Balkanvölker im Vordergrund standen als die Staatsraison der Großmächte. Auch die Einigung zwischen Rußland und England, an das die Türkei ein Hilfeersuchen gerichtet hatte, gelang. Doch Rußland war verstimmt, weil es die Vorherrschaft auf dem Balkan nicht erreicht hatte. Um das Deutsche Reich gegen Rußland zu sichern, schloß Bismarck 1879 einen Zweibund mit Österreich. Dieser beinhaltete gegenseitige Hilfe bei einem Angriff Rußlands und Neutralität bei einem Angriff seitens eines dritten Staates. Von diesem Bund erhoffte sich Bismarck eine Milderung der deutsch-russischen Spannungen. Doch blieb das Verhältnis Deutschlands zu Rußland stets überschattet von den russisch-österreichischen Interessengegensätzen auf dem Balkan.


Bald nach dem Tode Alexanders II. war es jedoch möglich, 1881 einen formellen Dreikaiservertrag zwischen Deutschland, Österreich- Ungarn und Rußland zu schließen. Dieser beinhaltete im Angriffsfall seitens einer vierten Macht auf einen der Vertragspartner eine Neutralitätsverpflichtung der beiden anderen Partner. Damit hatte Bismarck die deutsche Grenze nach Osten gesichert. Doch als es 1885 wiederum zu Konflikten auf dem Balkan kam, wogen die Gegensätze zwischen Rußland und Österreich-Ungarn schwerer als der Vertrag. Die Verlängerung des Dreikaiservertrages

1887 war dadurch unmöglich geworden. Um die deutschen Interessen zu sichern, schloß Bismarck einen Rückversicherungsvertrag mit Rußland, der auf die Dauer von drei Jahren befristet war und ein geheimes Neutralitätsabkommen zum Inhalt hatte. Die Pflicht zur Neutralität entfiel jedoch für Deutschland im Falle eines russischen Angriffs auf Österreich-Ungarn und für Rußland im Falle eines deutschen Angriffs auf Frankreich. Dies sollte die Vertragspartner davon abhalten, mit den Konfliktgegnern eine kriegerische Auseinandersetzung zu beginnen.



Auch wenn es immer wieder zu Reibungen mit Rußland kam, bei denen Bismarck die deutsche Stärke demonstrierte (1887 Schließung des deutschen Bankmarktes für russische Staatspapiere, 1888 Veröffentlichung des Zweibundvertrages,Bekanntgabe der Heeresverstärkung, Betonung der deutschen Entschlossenheit durch eine Rede Bismarcks), so wußten doch beide Teile die vertraglich vereinbarte Grenzsicherung zu schätzen.

Eine neuerliche Belastung für den europäischen Frieden bestand jedoch in einer sich abzeichnenden Annäherung Rußlands an Frankreich. Letzteres, das den Gedanken an die Revanche für 1870/71 immer noch hegte -verstärkt mit der Berufung des Generals Boulanger zum Kriegsminister 1886 - begann nun gezielt aufzurüsten. Doch Bismarck sprach sich in Opposition zu dem Rat der Militärs gegen jeden Präventivschlag aus und vermied bei jeder Gelegenheit die Gefahr einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Frankreich.


Bismarcks geschickte Diplomatie war möglich vor dem Hintergrund einer Bündnislage, die 1882 durch den Beitritt Italiens den Zweibund zum Dreibund erweiterte. Dieser beinhaltete ein kompliziertes Beistands- und Verteidigungsbündnis Um diesen Dreibund herum wurden viele Zusatzabkommen mit anderen Staaten getroffen, deren wichtigstes und stabilstes das mit Rumänien im Jahre 1884 war. So war das Deutsche Reich vertraglich nach den Ost- und Westgrenzen hin abgesichert. Italien hatte von seinem Beitritt den Nutzen der Abgrenzung gegenüber Frankreich im Mittelmeerraum. Eine weitere diplomatische Leistung Bismarcks war die Vermittlung der Mittelmeerentente 1887 zwischen Österreich-Ungarn, Italien und England. Sie sollte sowohl ein Vordringen Rußlands in den Mittelmeerraum verhindern als auch Frankreichs Bewegungsfähigkeit in diesem Gebiet einschränken.

Somit war auch England indirekt zu einem Bündnispartner Deutschlands geworden. Der Versuch, 1889 England als direkten Vertragspartner zu gewinnen, gelang Bismarck jedoch nicht.


Eine völlig neue Situation entstand durch den Wechsel in der Person des Kaisers. Am

18.3.1890 wurde Bismarck von Wilhelm II. aufgrund gegensätzlicher Auffassungen entlassen.


Nachdem Bismarck anfangs den deutschen Nationalstaat mit kriegerischen Mitteln in die Wege geleitet hatte, setzte er sein ganzes Geschick auf die Bewahrung des Friedens

in Europa. In dieser Zeit konnte das Deutsche Reich innenpolitisch und wirtschaftlich erstarken. Es war die Zeit der Gründerjahre, die nur in einer Friedenszeit möglich waren. Bismarcks Entlassung fügte dem komplizierten Gefüge von Verträgen zur Sicherung des deutschen Reiches und des Miteinanderauskommens der europäischen Großmächte schweren Schaden zu. Seine Nachfolger verfügten nicht über Bismarcks diplomatische Fähigkeiten.



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