Referat Der blonde Eckbert - eine Märchennovelle der Romantik von Ludwig Tieck

Der blonde Eckbert - eine Märchennovelle der Romantik von Ludwig Tieck

Ludwig Tieck (1773-1853)

- Mitgestalter der deutschen Romantik, später Wendung zur realistischen Novelle

- Begeisterung für Mittelalter, Volksdichtung, Märchen

- veröffentlicht 1797 unter dem Pseudonym Peter Leberecht 'Volksmärchen'

- Ansonsten große Verdienste als Übersetzer

Märchen

-Prosaerzählungen

-zeitlich und örtlich nicht eingeschrängt

-erzählen von wundersamen Begebenheiten

-phantastische Elemente: sprechende Tiere, Zaubereien von Hexen oder Zauberern,

Fabelwesen

Novelle

-kürzere Erzählung in Prosaform

-geschlossene Form

-Ereignisse sthen im Vordergrund

-klar gekennzeichnete Bilder und Symbole

-Erzählweise oft mehr dramatisch als episch

Romantik

-geistige, künstlerische und literarische Strömung in allen Lebensbereichen

-ideale Zeit: Mittelalter

-Ideal: Sehnsuchtsvoller, herumirrender Träumer, der sein Leben berufslos genießt und sich von den

Schranken seiner Herkunft und der Sitten befreit.

-Themenbereiche: Gefühle, Phantasie, Wahnsinn, Unbewusstsein, Wunderbares, Natur

Sprache

Volkstümlich (Fremdwörter werden vermieden), manchmal mit mittelalterlichen Ausdrücken

Aufbau

Der Aufbau ist nicht -wie im Volksmärchen üblich- streng chronologisch, sondern in Form einer

Rahmenhandlung. Bertha erzählt rückblickend ihre Geschichte.

Inhalt

Auf einer Burg im Harz lebt einsam Ritter Eckbert mit seiner Frau Bertha in einer glücklichen, aber kinderlosen Ehe. Eines Nachts erzählt Bertha Walther, Eckberts Freund ihre Lebensgeschichte. Sie läuft als kleines Kind von zuhause weg, kommt zu einer skurrilen Alten in einem einsamen Haus, die einen Hund und einen Vogel hält, der über die Waldeinsamkeit singt. Nach Jahren reißt sie auch dort aus, nimmt Juwelen der Alten und den Vogel mit und lässt das Hündchen zurück. Dann trifft sie Eckbert und die beiden heiraten. Am Ende ihrer Erzählung nennt Walter nebenbei den Namen des Hundes, der Bertha entfallen war. Nach der nächtlichen Lebensbeichte erkrankt Bertha. Im Fieber plagt sie die Überlegung, woher Walther den Namen des Hundes kennt. Eckbertverfällt in einen Wahn und verdächtigt Walther an der Krankheit seiner Frau Schuld zu sein und tötet diesen. Währenddessen stirbt Bertha. Von Einsamkeit geplagt freundet sich Eckbert mit dem jungen Ritter

Hugo an, dem er sein grausames Verbrechen beichtet. Wieder verfällt Eckbert in Argwohn: er sieht in

Hugo den ermordeten Freund. Eckbert flüchtet und trifft auf die Alte. Sie klärt auf, dass sie die Gestalt von Walther und Hugo annahm um Bertha für ihren Verrat zu bestrafen. Als sie erklärt, dass Bertha die Halbschwester von Eckbert war, stirbt dieser aus Verzweiflung.

Personen

Eckbert:

- Leben in selbstgewählter Einsamkeit

-Leben nach den Idealen der Aufklärung (Mäßigkeit, Sparsamkeit, Zurückgezogenheit)

-Verkörperung der Krise des aufgeklärten Menschen Isolation Treffen mit Walther

Bertha:

-Frau von Eckbert

-Ausbruch aus der Beschränktheit des dörfischen Lebens als Kind Sehnsucht nach Veränderung

-Selbstfindung durch die Natur

-Beim Erwachsenwerden Überwältigung des Wunderbaren vom Wirklichen keine Möglichkeit der gesamten Entfaltung

Alte:

-immer im Aufbruch, dynamisch, ständige Veränderung

-innige Verbindung mit der Natur

-Erscheinung in verschiedenen Gestalten: Walther, Hugo

Begleiter der Alten:

Hund: Symbol für Beweglichkeit, Lebenskraft, Lebensfreude

Vogel: Symbol für Schönheit, Versuchung, Freiheit

Motive

- Sehnsucht

-Aufbruch

-Natur

-Einsamkeit

-Moral

-unvermeidliche Strafe für schlimme Taten

-Trauer

-Doppelgänger

-Verwirrung

-Wahnsinn

-Verfolgungswahn

- Gewissensbisse