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Die "Hanse" (Genossenschaft von Kaufleuten) entstand gegen Ende des 13. Jahrhunderts und war ein Bund norddeutscher Städte unter der Führung Lübecks. Später traten auch Seestädte wie Flandern, die baltischen und nordischen Länder. Die Hansestädte beherrschten im 14 Jh. Den gesamten Nord- und Osthandel. Sie besaßen ein Handelmonopol auf alle Waren und unterhielten im Ausland Lager- und Kaufhäuser. Im 15 Jh. fiel der mächtige Städtebund auseinander.
Im Hoch- und Spätmittelalter nahm das städtische Gewerbe rasch zu. Die Handwerker welche in der Stadt so gut wie keinen politischen Einfluss hatten, schlossen sich zur Wahrung ihrer Interessen in Zünften zusammen. Eine klein gehaltene Anzahl von Familien Schloss sich zusammen, um kartellartig ein Bestimmtes Handwerk in der Stadt auszuüben. So wollte sich die Zunft gegen Überfremdung und Überfüllung, also ungebetene Konkurrenz, zur Wehr setzen. Gleichzeitig konnten Preis- und Lohnabsprachen getroffen werden, die ein sicheres Einkommen garantieren.
Eheliche Geburt war damals wegen vieler Heiratsbestimmungen keine Selbstverständlichkeit. Gesellen benötigten Glück oder viel Geld, um Meister zu werden: Im ersten Fall heiratete der Geselle die Tochter oder auch die oft wesentlich ältere Witwe des Meisters, die zur Fortführung des Betriebes unbedingt einen gelernten Handwerker benötigte. Ansonsten musste er ein sehr kostspieliges Meisterwerk produzieren, was sich kein Geselle leisten konnte. In den Städten schlossen sich die Gesellen zu eigenen Bruderschaften zusammen, um ihre Interessen gegen Zunft und Meister durchzusetzen.
Mit der weiteren Spezialisierung der Berufe nahm die Anzahl der Zünfte bis ins 17. Jh. ständig zu.
Über die Regelung des Gewerbes hinaus erfüllten die Zünfte noch viele andere Aufgaben, die heute vom Staat wahrgenommen werden. Die Zünfte gewährten ihren Mitgliedern bei Arbeitsunfähigkeit oder Krankheit Unterstützung und errichteten für sie Spitäler, Asyle und Waisenhäuser.
Gesamt gesehen aber nahm die einkommenslose Unterschicht zu, da die Zahl der Beschäftigten durch die Zunftvorschriften stark eingeschränkt blieb. Zu dieser Unterschicht zählten nicht nur (zeitweilig) Arbeitslose, sondern auch Körperbehinderte und Arbeitsunfähige, die als Bettler ums Überleben kämpfen mussten und auf die Almosen der arbeitenden Bevölkerung und auf die Hilfe der Kirche angewiesen waren.
Die Stadtbehörden leisteten durch den Bau städtischer Schulen, die neben die Dom- und Klosterschulen traten, durch die Errichtung von Rathäusern und öffentlichen Bädern sowie durch die tatkräftige Förderung kirchlicher Bauvorhaben einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von Kunst und Kultur.
Über die Beschäftigung mit der Heiligen Schrift sowie den Schriften der Kirchenväter und anderer christlicher Autoren wurde der Umgang auch mit Manuskripten der klassischen Antike und deren Vervielfältigung durch Abschriften für die Klöster von Bedeutung. Zahlreiche Klöster im Verlauf des Mittelalters zu Zentren abendländischer Gelehrsamkeit. Die Abgänger der Schulen fanden in den verschiedensten Diensten von Fürsten und Städten Verwendung. Daneben wurde mit dem Aufkommen der Städte ein weltlich-bürgerliches Schulwesen immer wichtiger. Es hatte die grundlegenden Kenntnisse für die Bürger einer Stadt oder eines größeren Ortes, für die Kaufleute und Handwerker zu vermitteln.
Kontakte mit dem Islam in Spanien, die Kirchenreform im 11. Jh. und die Städte förderten ein Klima, in dem die Beschäftigung mit den Wissenschaften, der Theologie, des Rechtes und der Medizin und auch der Philosophie gedieh. Die Zentren der Gelehrsamkeit verlagerten sich allmählich von den Klöstern an die Universitäten, die sich ab dem 12. und 13. Jh. in den größeren Städten Europas, z.B. in Bologna, Paris, Padua, Salerno und Neapel bildeten. Die Städte und später die Landherren - brauchten vor allem Juristen und gebildete Fachleute zur Verwaltung von Stadt und Land. Die Universität sollte nun in dem nächsten halben Jahrtausend das Abendland verändern. Erste Universitäten entstanden 1348 in Prag und 1365 in Wien.
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