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Referat Friedrich dürrenmatt - der besuch der alten dame

deutsch referate

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DER BESUCH DER ALTEN DAME

eine tragische Komödie)

Dürrenmatt hätte diese Komödie' nie geschrieben, wäre ihm die Bühnenidee dazu nicht eingefallen. Und wie von selbst verwandelte sich im Weiterdenken das Bergdorf in G llen und Walt Lotcher in Claire Zachanassian.

Claire Zachanassian, geborene Klara Wäscher, in ihrer Jugend arm, aber hübsch, verliebt, geschwängert und versto en, zur Hure heruntergekommen, dann durch mehrere Heiraten zur ck, in die abgewirtschaftete Kleinstadt G llen. An den Besuch der alten Dame werden die höchsten Erwartungen geknüpft, besonders von ihrem ehemaligen Geliebten, Verführer und Verräter Ill. Aber die Dame ist gekommen, um der Stadt G llen eine Milliarde zu stiften, zur Ankurbelung der Konjunktur, wenn sie ihr den ehemaligen meineidigen Verräter Ill tot ausliefert. Den Sarg hat sie gleich mitgebracht. Auf Capri ist r ihre Jugendliebe schon ein Mausoleum errichtet. Sie will Rache, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung. Die G llner sind empört und kein bi chen schuldbewußt. Alle hatten gewt, wer der Vater von Klaras Kind war. . . - zur Handlung der Vorgeschichte: Man schreibt das Jahr 1910. Die junge Klara bekommt ein uneheliches Kind. Als Vater benennt sie ihren Geliebten Alfred Ill. Dieser bestreitet die Vaterschaft, weil Klara angeblich auch mit anderen Männern geschlafen hätte. Mit Hilfe von ihm bestochenen Zeugen Jakob H hnlein und Ludwig Sparr gelingt es, durch deren falsche Aussagen den von Klara bestrittenen Mehrverkehr vor Gericht glaubhaft zu machen. Das Kind stirbt. Klara scher wird Prostituierte in einem Hamburger

Freudenhaus. Alfred Ill konnte die begehrte Kaufmannstochter Mathilde Blumhard heiraten.

Im Bordell lernt Klara den Milliadär Zachanassian kennen, der sie heiratet. In den Besitz eines Riesenvermögens gelangt, nimmt die nunmehrige Claire Zachanassian den Oberrichter, der einst den Vaterschaftsprozeß geleitet hat, als Butler in ihre Dienste(Bobby . Die beiden meineidigen Zeugen lä t sie in der ganzen Welt suchen und zu sich bringen, den einen aus Kanada, den anderen aus Australien. Sie lä t sie blenden und kastrieren Koby und Loby . Sie sorgt dar, dder Ort, an dem ihr soviel Unrecht widerfahren ist, der wirtschaftlichen Auszehrung verfällt, indem sie G llens prosperierende Unternehmungen aufkaufen und stillegen lä t. Was nun noch aussteht,

Jahre danach, ist die Rache an dem eigentlichen Schuldigen. . .

Die sittliche Empörung der Güllener ber ihr Angebot macht Frau Zachanassian nicht irre. Sie kann warten. Der Gasthof ist zwar verkommen, aber sie nistet sich ein, lä t sich scheiden von ihrem siebenten Gatten Moby und heiratet aufs neue, einen Nobelpreisträger, genannt Hoby. Ihr wird die Zeit nicht lang. Sie hat eine Maschinerie in Gang gesetz und sieht vom Balkon des Hotels dem Lauf der Dinge geruhsam zu. Und die G llener, zu ihren F en, verhalten sich, als hätten sie das Geld schon. Leben üppig, kleiden sich neu ein, bauen, alles auf Pump. Selbst Ill modernisiert seinen Laden. Er hofft, wie sie alle, auf Vergessen und Güte. Nach und nach erkennen die Güllener den wahren Charakter der Dame auf dem Balkon - und denken nun an Abrechnung und Mord, Mord an Ill. Ill gerät in Panik.

Alles hat seinen Preis. Das wedie reichste Frau der Welt. Fünfhundert Millionen r die Stadt, fünfhundert Millionen auf die Bürger verteilt. Der Lehrer appelliert an Claires Menschlichkeit. Ihre Antwort: 'Die Menschlichkeit ist r die Börse der Millionäre geschaffen, mit meiner Finanzkraft leistet man sich eine Weltordnung. Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell. Wer nicht blechen kann, mhinhalten, will er mittanzen. Ihr wollt mittanzen. Anständig ist nur, wer zahlt, und ich zahle. Güllen r einen Mord, Konjunktur für eine Leiche

Durch das ganze St ck geht der Ruf nach Menschlichkeit, nach Gerechtigkeit. Niemand in llen spricht von Geld, alle sprechen von Gerechtigkeit. Die Entlarvung des verlogenen Begriffs Gerechtigkeit ist der Inhalt dieser tragischen Komödie. Gerechtigkeit verlangt der B rgermeister, verlangt sogar der Pfarrer, verlangen nun alle von Ill. Ill, so sein Seelensorger, solle nicht so sündhaft am Leben hängen, sondern mehr an die Ewigkeit denken, sich auf das ewige Leben vorbereiten. Oder aber, besser noch, besinnt sich der Geistliche, er solle fliehen, auf dseine Güllener Schäfchen nicht in Versuchung gerieten. Die Sache mit der Zachanassian und ihrer Milliarde werde sich schon regeln lassen, sei Ill erst einmal weg. Da irrt sich der fromme Mann. Die Stadt berwacht Ill, verhindert seine Flucht. Schließlich hat er sich ja wie ein Schuft zu Klara benommen! Dmuß gesühnt werden. Der Bürgermeister bringt Ill ein geladenes Gewehr und legt ihm nahe, sich selbst zu richten, um den G llenern die Schmach zu ersparen, das wäre Ills Pflicht, nach all seinen Jugendsünden und Verbrechen, die nun die Stadt befleckten. G llen ( kommt von dem Wort G lle = flüssiger Stalldünger, der sich aus Kot und Harn zusammensetzt) sei Kulturboden, habe Tradition. Goethe habe hier einmal bernachtet und Brahms ein Streichquartett komponiert. Das verpflichte! Ill lehnt ab. Das ist seine Rache: Er will seine Mitb rger zu Mördern machen. Schließlich soll eine Gemeindeversammlung über Ills Schicksal entscheiden, sinnigerweise im Theatersaal des Gasthofs zum Goldenen Apostel, in dem die Zachanassian logiert. Der B rgermeister lädt auch Ill ein und fragt, ob er sich dem Spruch der Allgemeinheit beugen werde. Ill, zerm rbt, hat seine aussichtslose Lage erkannt, bekennt seine Schuld, sagt ja. Der B rgermeister sagt etwas zu deutlich: Wer

reinen Herzens die Gerechtigkeit verwirklichen will, erhebe die Hand ' Alle aer Ill heben die Hand. Nun hat keiner dem anderen mehr etwas vorzuwerfen. Sie alle sind Mörder. Im Saal werden die Lichter gelöscht. Als es wieder hell wird, liegt Ill tot am Boden. Ein Turner mit kraftvollen Händen hat ihn erdrosselt. Die verabredete Arztdiagnose: Herzschlag. Frau Zachanassian berreicht den Scheck und zieht mit ihrem Gefolge und Ill im Sarg von dannen, nach Capri.

In dieser Komödie sind drei Handlungsstränge miteinander verflochten. Claire hat nie aufgehört, ihren ersten Freund, Alfred Ill, zu lieben. Erst im Alter kann sie seiner habhaft werden. Das ist eine Liebesgeschichte. - Vor 45 Jahren sind zwei Meineide geschworen worden, und ein Richter bestochen worden. Dies ist der kriminalistische Hintergrund. - Drittens ist der Besuch eine Gesellschaftsstudie bitterster Art mit vielen Typen, schrägen, oberfchlichen und faulen. - Zur Wirkung des St ckes trägt nicht wenig die objektive Charakterisierung der Zachanassian bei. Keine Person ist karikiert. Die Sprache ist von raffinierter Einfachheit, gestochen scharf und transparent. Das Wort ist doppeldeutig. Es wird das eine gesprochen und etwas anderes gemeint, gedacht, beabsichtigt, meist das Gegenteil. Nur die Zachanassian spricht aus, was sie denkt und will. Sie kann es sich leisten. Die Güllener lügen.

Personen:

* ) Claire Zachanassian geb. Klara Wäscher

'Klara' leitet sich her vom Lateinischen: die Helle, Berühmte. Ehe die vormalige Klara Wäscher leibhaftig ins Spiel tritt, bilden sich denn auch Konturen der Milde und Güte ab. Die Spital- und Kirchenstifterin wird gepriesen. Ihre Wohltätigkeit gibt G llen Zukunftshoffnungen, wenn man nur zartfühlend, klug und psychologisch richtig mit der Heimkehrenden umginge.

Wenn sie dann in der Handlung erscheint, widerspricht die Wirklichtkeit der G llener Selsttäuschung im entscheidenen Punkt: Diese Kläri kennt keine Sentimentalitäten, wie sie Jugenderinnerungen oder Heimatliebe gemeinhin heraufzureizen pflegen. Das Bildnis, was man sich von ihr gemacht hat, ist falsch. Und es wird dadurch keineswegs richtiger, daß durchaus einige der fr heren Wesensmerkmale auch bei des Zweiundsechzigjährigen wiedererkannt werden können: ihr rotes Haar, eine seltsame Grazie, ja sogar jener Charakterzug provokanter Ungeniertheit, den man in der feierlichen Begr ßungsrede zu unbestechlicher Gerechtigkeitsliebe hochzustilisieren trachtete. So nett sie sich selber alt und fett, bekennt sich uneitel zu ihrer Beinprothese und fegt des rgermeisters Lobhudeleien mit schonungslosen Selbstbekenntnissen vom Tisch.

Alfred Ill

Der Krämer ist zu Beginn der Handlung ganz und gar Güllener Mitb rger. Er nimmt offensichtlich eine bevorzugte Stellung im Städtchen ein. Sein Wort gilt etwas, sein Rat ist gefragt, zumal in allem, was Klara Wäscher betrifft. Unversehens war Ill zum Hoffnungsträger ananciert, da die Milliardärin ihren Heimatbesuch avisiert hat.

Die schreckliche Wahrheit unbewu t vorwegnehmend, nennt er sich ihren schwarzen Panther und wird jählings auf die Realität zur ckgeworfen: unsinn. Du bist fett geworden. Und grau und versoffen '

Kritiker werten die Ill Gestalt von recht differenzierten Ansätzen her, ihr so Facetten- Reichtum und theatralisches Anziehungsvermögen bescheinigend, wie einige ausgewählte Belegstellen repräsentativ veranschaulichen mögen.

Friedrich D rrenmatt belehrt nicht. Er stellt hin. Die G llener sind, soweit Geld gl cklich machen kann, gl cklich, ohne üblen Nachgeschmack. Selbst Ills Witwe und Kinder leben auf.

Nach der Uraufführung war der längst vielgepriesene und vielgescholtene Autor aller materiellen Sorgen ledig. Merkw rdig, dD rrenmatt selbst das St ck nicht schätzt. Ihm ist der Welterfolg eher ein Beweis dar, daß das St ck schlecht und flach ist. Seine Lieblingsst cke sind die erfolglosen Romulus, Frank V und Mitmacher.

Auf  D rrenmatt regnete es nun Ehrungen, Preise, Doktorte, Medaillen, Aufträge,

Einladungen zu Vorträgen.

bestellte der Filmproduzent Lazar Wechsler bei ihm eine Filmerzählung zum Thema Sexualverbrechen an Kindern. Das Thema war akut. D rrenmatt schrieb ein Treatment, der Regisseur Ladislao Vajda das Drehbuch. D rrenmatt war mit dem Produkt der Praesens Film(Zürich) durchaus zufrieden, nicht aber mit dem Schlseiner Geschichte. Aus dem Filmstoff es geschah am hellichten Tag wurde Das Versprechen.




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