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Referat Psychoanalyse - Die Dynamik der Persönlichkeit

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Psychoanalyse

Freud entwickelte Gegenposition zu der Anfang des 20. Jh vorherrschende Strömungen der Bewußtseinspsychologie (Elementen- und Gestaltpsychologie), indem er postulierte, daß das von ihm sogenannte Unbewußte die Kontrolle über bewußte Gedanken und Handlungen hat. Ohne die Analyse des Unbewußten sind die dem Verhalten zugrundeliegenden Motive nicht zu verstehen. Eisberg- Methapher für die Seele: Sichtbar/bewußt ist nur der kleinste Teil.

Sigmund Freud wurde 1856 in Mähren geboren, 1939 in London (im Exil, da er Jude war) gestorben, lebte und lehrte dazwischen in Wien. Im Laufe seiner Ausbildung hatte Freud nach seinem Studium der Medizin (Neuropathologie) Kontakt zu dem französischen Psychiater Charcot, der hysterische Symptome zeitweise durch Hypnose zum Verschwinden bringen konnte. Nach Rückkehr Kontakt zu J.Breuer, der Hysterie mit mehr Erfolg durch darüber-sprechen (Katharsis) behandelte. Nach anfänglicher Zusammenarbeit (1895) Bruch wegen Freuds Postulat, daß die Ursachen für Hysterie sexuelle Konflikte sein. Erstes wichtiges Werk: Die Traumdeutung (1900), danach lebenslange Entwicklung seiner Persönlichkeitstheorie genährt von seiner klinischen Arbeit. Wichtiger Einfluß von E.W.Brücke, der den Mensch als dynamisches, den Gesetzen der Natur unterworfenes System (1. HS Thermodynamik) sah. Zahlreiche Schüler sammelten

sich um ihn, aufgrund seiner seiner Weigerung, seine Ideen abzuändern, kam es mit

zahlreichen von ihnen, u.a. Jung und Adler zum Bruch.

Hauptinhalt seines Lebenswerkes: Entwicklung der psychoanalytischen Neurosenlehre und der Technik der Psychoanalyse. Anwendung der Psychoanalyse auch in Geistes- und Sozialwissenschaften und Künsten. Die Struktur der Persönlichkeit:

Drei Hauptsysteme: es, ich, über-ich: die in dynamischer Interaktion miteinander die Persönlichkeit ausmachen. Jedes System hat eigene Funktionen, Komponenten und Eigenschaften, kann aber nicht isoliert betrachtet werden.

Das ES (biologische Komponente):

ist das ursprüngliche (schon bei Geburt vorhandene) System, aus dem ich und über-ich sich ausdifferenzieren. Enge Verbindung zu körperlichen Prozessen, auch primäre Energiequelle, die die anderen beiden Systeme mit Kraft versorgt. Das ES

ist "die wahre psychische Realität", weil es die innere Welt der Subjektiven Erfahrung repräsentiert. Es hat kein Wissen von der "objektiven" Realität. Das Es ist nur begrenzt mit Spannung belastbar und muß deswegen ein zuviel an Erregung sofort entladen (prinzip der der Spannungsreduktion = Lustprinzip/Gewinnung von Lust, Vermeidung von Schmerz). Dazu stehen zwei Prozesse zur Verfügung: Reflexe (Lidschluß, Pupillenverengung, Niesen etc.) und der Primärprozeß dieses erzeugt ein Bild eines Objekts, welches die Spannung beseitigen kann (z.B. Nahrungsmittel), was Freud halluzinatorische Wunscherfüllung nennt. Er interpretiert beim gesunden Menschen vor allem Träume in diese Richtung. Pathologische Formen sind Wahnvorstellungen und autistisches Denken (totales Fehlen von Emphatie). Da Primärvorgang die Spannung nicht aufheben kann, muß sich ein sekundärer psychischer Prozeß ausbilden, der Zugriff auf die Realität hat:

Das ICH (psychologische Komponente):

kann zwischen Wunsch, Erinnerungsbild und der Realität unterscheiden. Es steht unter Kontrolle des Realitätsprinzips, was mittels des Sekundärvorgangs

funktioniert. Ziel ist die Verhinderung der Spannungsreduktion bis zum Vorhandensein eines angemessenen Objekts, es wirkt damit dem Lustprinzip (bzw. den Primärprozessen) entgegen. Das Ich ist das Vollzugsorgan der Persönlichkeit, da es die Instanz für Realitätsüberprüfung und damit für Handeln

ist. Das Ich hat Kontrolle über alle kognitiven Funktionen, es vermittelt zwischen sich,

dem es und dem über-ich.

Das Über-Ich (soziologische Komponente):

Innere Repräsentanz traditioneller Werte und Ideale (Introjektion/Internalisierung elterlicher Grundsätze führt zum Entstehen einer Selbstkontrolle). Es besteht aus dem Gewissen (was darf ich nicht tun, wofür bin ich bestraft worden, später auch Selbstbestrafung durch Schuldgefühle) und dem Ich-Ideal (was soll ich tun, wofür bin ich belohnt worden, später Selbstbelohnung durch Stolz). Hauptfunktionen: Hemmen von Es- Impulsen (gegen Es), Ersetzung realistischer durch ethische Ziele

(gegen Ich), Streben nach Vollkommenheit. Es ähnelt dem Es in der Irrationalität und dem Ich in der Kontrolle über die Triebe, blockiert jedoch triebhaftes Verlangen, anstatt es wie das Ich nur aufzuschieben.

Die Dynamik der Persönlichkeit

Freud postulierte, das psychische Energie in physische umgewandelt werden konnte und umgekehrt. Der Berührungspunkt des Körpers mit der Seele ist somit die biologische Komponente, das Es.

Der Trieb ist die "psychische Repräsentanz einer kontinuierlich fließenden, innersomatischen Reizquelle". Körperlicher Erregungszustand = Bedürfnis (Unterzuckerung), psychische/phänomenologische Entsprechung = Wunsch (empfundener Hunger). Der Trieb übt selektive Kontrolle aus, indem er die Sensitivität des Organismus für bestimmte Reize erhöht, der Wunsch ist Verhaltensmotiv. Freud glaubte, daß der Organismus durch externe Stimuli (Außenwelt ) aktiviert werden kann, wichtiger sind jedoch die endogenen Triebe, da man ihnen nicht ausweichen kann. Der gesamte Energiebetrag der einer Person zur Verfügung steht, ist definiert als die Summe der Triebe.

Vier Merkmale eines Triebes: Quelle = Bedürfnis, Ziel = Beseitigung des Bedürfnisses, Objekt = die gesamte Aktivität, die zwischen Quelle und Ziel liegt, Drang = Kraft des Triebes, determiniert durch Stärke des zugrundeliegenden Bedürfnisses. Das Ziel eines Triebs ist regressiv, da mit der Beseitigung der Erregung der Zustand vor deren Entstehung wiederhergestellt werden soll. Wiederholungszwang: die Spannungsreduktion zur Aufrechterhaltung der Homöostase wir lebenslang wiederholt. Quelle und Ziel eines Triebes (abgesehen von Reifungserscheinungen) stehts konstant, das Objekt hingegen ist höchst variabel, weil die psychische Energie verschiebbar ist. Bei Nichterreichen eines Objekts kann die Energie auf ein anderes Objekt (Handlung) verschoben werden. Fließt Triebenergie in Ersatzobjekte, so handelt es sich um Triebabkömmlinge, z.B. Interessen, Gewohnheiten, Geschmacksrichtungen

Alle Triebe können unter die Gruppen der Lebenstriebe (Libido oder Eros) und Todestriebe (Thanatos) eingeordnet werden. Der Aggressionstrieb ist die nach außen gerichtete Tendenz zur Selbstzerstörung. Das ursprüngliche Ziel des Thanatos stammt von G.T. Fechners Konstanzprinzip, welches dem 2.HS der Thermodynamik entspricht: Alles Leben strebt nach der relativen Stabilität der anorganischen Materie.

Die Dynamik der Persönlichkeit ist durch die Aufteilung der Energie zwischen Ich, Es und Über-Ich begründet. Da die Energie konstant ist, geht Energiegewinn eines

Systems stets zu Lasten der beiden anderen Systeme. Das Es im Besitz aller Energie, diese ist dort jedoch besonders leicht verschiebbar, da es Objekte nicht genau differenzieren kann. Dem Ich es dadurch, daß der Primärprozeß auf Dauer nicht befriedigt, ermöglicht, Energie auf die Unterterscheidung von Außenwelt und interner Repräsentanz zu verwenden, um sich in Folge den Objekten der Außenwelt zuzuwenden. Die Identifizierung/Identifikation von interner Repräsentanz und realer Welt erlaubt es somit, den Primär- durch den Sekundärprozeß zu ersetzen. So erlangt das effizientere Ich die Vorherrschaft über die seelischen Energievorräte, doch bleibt diese nur relativ, da das Es seine Herrschaft sofort dann wiederherstellt, wenn das Ich die Triebe nicht mehr zu befriedigen vermag (Hunger erzeugt Revolutionen). Erst dadurch, daß das Ich einen Überschuß an Energie

erwirtschaftet, kann diese durch Verschiebung/Sublimation für kulturelle Zwecke verwendet werden. Der Begriff der Identifizierung wird auch in dem Zusammenhang verwendet, daß daß Über-Ich von der Sozialisationsinstanz dazu gebracht wird, die Ideale der Gesellschaft zu internalisieren. Das Über-Ich steht in unserer Gesellschaft meist in Konflikt mit dem Es, da es von ihr benutzt wird, die Triebäußerungen der Sexualität und Aggression zu kanalisieren. Bereits geringe Anderungen in der Energieverteilung können große Verhaltensänderungen hervorrufen, weswegen Freud die Möglichkeit der Psychologie als exakter Wissenschaft (Prognose) in Frage stellte.

Realangst: normale Reaktion eines Individuums auf Gefahren der Außenwelt, denen es keine Abwehr entgegenzusetzen hat. Neurotische Angst: Angst vor Bestrafung nach dem Kontrollverlust über Triebe bzw. den daraus resultierenden Handlungen. Reale Grundlage dieser Angst ist, daß tatsächlich Bestrafungen erfolgen würden. Gewissensangst: ein Mensch mit starkem Über-Ich neigt zu Schuldgefühlen, wenn die Person etwas Böses tut oder auch nur zu tun gedenkt. Grundlage ist hier, daß der Betreffende in der Vergangenheit für entsprechende Übertretung des Moralkodex bestraft worden ist. Funktion der Angst ist Warnung vor Gefahr. Sie ist wie Hunger ein Spannungszustand, allerdings im Gegensatz zu Trieben durch äußere Ursachen bedingt. Prototyp aller späteren Angst ist das Geburtstrauma. Kann Angst nicht durch wirksame Maßnahmen reduziert werden, wirft sie die Person auf den Zustand infantiler Hilflosigkeit zurück und wird traumatische Angst genannt.

Entwicklung der Persönlichkeit:

Freuds Methode war die Rekonstruktion individueller Biografien aus den Erinnerungen erwachsener Patienten. Er ging davon aus, daß die Persönlichkeit bereits am Ende des 5. Lebensjahres relativ gut entwickelt ist und sich später nur noch ausformt. Vier Spannungsursachen führen dazu, daß sich die Persönlichkeit entwickelt: physiologische Wachstumsprozesse, Frustationen, Konflikte, Gefahren. Die Spannungsreduktion kann auf folgende Weisen erfolgen: durch Identifizierung. Dies bedeutet hier auf einmal Übernahme von Handlungsweisen anderer (auch von Tieren oder Dingen), in der Regel von denen, die als hilfreich zur Erreichung eigener Ziele angesehen werden. Identifizierung ist in einer verwandten Bedeutung auch die Methode zur Wiedererlangung eines verlorenen Objektes, indem man es in sich selber rekonstruiert. Spannungsreduktion kann des weiteren durch Verschiebung erreicht werden. Die Richtung der Verschiebung weg vom Primärobjekt wird durch zwei Faktoren bestimmt: die hnlichkeit des Ersatzobjektes und gesellschaftliche Sanktionen und Verbote. Der Grad der Spannungsabfuhr gibt Hinweis auf den Abstand des Ersatzobjektes zum Primärobjekt. Wenn ursprüngliche

Triebenergie in kulturelle Leistungen geleitet wird, liegt die Sublimation als ein Spezialfall der Verschiebung vor. Die Verschiebung -d.h. die Fähigkeit, ersatzweise Objektbindungen einzugehen - ist der wirkungsvollste Mechanismus der Persönlichkeitsentwicklung.

Abwehrmechanismen geben dem Ich die Möglichkeit, mit extremer Angst fertigzuwerden. Ihnen allen ist gemein, daß sie die Realität leugnen, verdrehen und/oder verfälschen und unbewußt sind. 1. Verdrängung: Wenn eine Objektwahl sehr große Angst erzeugt, kann sie durch den Prozeß der Gegenbesetzung aus dem Bewußtsein gedrängt werden. Diese steht der Besetzung (Objektwahl des Es) entgegen und ermöglichen es dem Ich, sich dem Es zu widersetzen. Einmal erfolgte Verdrängungensind schwer aufzuheben, da die betreffende Gefahr nicht mehr

überprüft werden kann, weil die Verdrängung ja gerade eine Auseinandersetzung mit

der Realität unmöglich macht. 2. Projektion: die Quelle der Angst wird der Außenwelt zugeschrieben statt den eigenen Impulsen, d.h. neurotische oder Gewissensangst wird als Realangst erlebt. ("Andere verfolgen mich." statt "Mein Gewissen plagt mich.", "Er greift mich an" statt "Ich greife ihn an", was ja im Gegensatz zur Verteidigung verboten ist). Reaktionsbildung: Ein im Bewußtsein angsterzeugendes Gefühl wird in sein Gegenteil verkehrt. Überzogene Verhaltensweisen sind häufig Anzeichen von Reaktionsbildung (Die Freundin des Memmingen-Richters hat abgetrieben, eine Mutter die ihr Kind nicht leiden kann und es mit Zuneigung überschüttet). 4.1. Fixierung: ist Entwicklung mit zu großer Angst verbunden, wird u.U. auf einem bestimmten Stadium verharrt. 4.2. Regression: Rückkehr zu einem früheren Entwicklungsstadium, wenn Angst zu groß ist, um eine Situation bewältigen können. Regrediert wird oft in Stadium, in denen noch

ungelöste affektive Bindung bestand. z.B. der Aphasiker, der rundum versorgt wird, weil er sich dadurch der Überforderung seines Berufes entziehen kann.

Entwicklungsphasen sind der schwächste Teil von Freuds Theorie: Jede Entwicklungsphase wird im Hinblick auf eine bestimmte Körperzone definiert. Orale Phase, 1. LJ, Mund. Verschiebung auf Erwerb von Wissen und Besitz. Entstehung von Abhängigkeitsgefühlen. Anale Phase: 2 LJ, After. Reinlichkeitserziehung. Aufschiebung des Lustgewinns durch sofortiges Scheißen. Entwicklung von produktiven, retentiven (geizig) und expulsiven (kollerartige Charakterausbrüche) Charakteren, was vom Verhalten der Mutter während der Reinlichkeitserziehung abhängt. Phallische Phase: autoerotische Tätigkeit und kindliches Phantasieleben. Entstehung des Ödipuskomplexes = erotische Bindung an gegengeschlechtlichen Elternteil und feindselige Gefühle dem gleichgeschlechtlichen Elternteil gegenüber, was später verdrängt wird, aber die Einstellung zum anderen Geschlecht bedingt. Kastrationskomplex: Beim Männchen angblich: Angst um Beschädigung des Genitales durch Vater (Kastrationsangst) und Nachfolgende Identifikation mit demselben, beim Weibchen angeblicher: Penisneid, woran die Mutter schuld ist, Übertragung der Liebe auf den Vater und später halt Kinderkriegen, da können dann ja auch wieder Männchen bei sein. Die unterschiedliche Verarbeitung des Kastrationskomplexes bedingt viele Unterschiede zwischen den Geschlechtern und das Weltwetter. Latenzphase: 6.-8. Lebensjahr. Freud behauptet, daß hier nicht viel passiert. Am besten, 6-8 jährige fragen. Genitale Phase: andere nennen es auch Pubertät. Die libidinösen besetzungen der anderen (prägenitalen) Phasen sind narzistisch, während der genitalen Phase wird ein Teil der Selbstliebe in echte Objektliebe umgeleitet. Am Ende der Adoleszens werden diese sozialisierten, uneigennützigen Bindungen weitgehend stabil in Form von habituellen Verschiebungen, Sublimierungen und Identifikationen. Die biologische Funktion der genitalen Phase, die Reproduktion, wird so durch die psychologischen Aspekte, die

Stabilität gewähren, gefördert. In der endgültigen Persönlichkeitsorganisation sind

Anteile aller vier Phasen enthalten.

Forschungsmethoden:

Freud vertrat, obwohl er medizinisch-naturwissenschaftlich ausgebildet war, eine

phänomenologische Psychologie: Der richtige Anfang jeder - auch der exaktesten

- Wissenschaft besteht vielmehr in der Beschreibung von Erscheinungen, die dann weiterhin gruppiert und klassifiziert werden. Erst nach gründlicher Erforschung sind schärfere Begriffsbestimmungen möglich, die noch später in Definitionen münden.

Sämtliches Material sind Fallstudien aus der psychotherapeutischen Praxis (=Klinik). Kritische Analyse verbalen Materials von Patienten, Anwendung des Prinzips der inneren Konsistenz auf immense Datenmengen pro Patient. Induktive Theoriebildung. Freud hat Theorien erst formuliert, wenn er sich sehr sicher sei, ist dann aber nur extrem ungern von seiner Position abgewichen. 1887-

89: Hypnose, danach Katharsis, daraus wurde die Methode der freien Assoziation entwickelt, bei der der Therapeut den Patienten bittet, alles zu erzählen, was ihm in den Sinn kommt, gleich wie unpassend es erscheint. Charakteristisch für das psychoanalytische Setting ist die vorwiegend passive Rolle des Therapeuten. Die Vergangenheit wird aus den aktuellen Außerungen des Patienten rekonstruiert. Der Therapeut leistet die Verknüpfung der Patientenäußerungen mit dem Zweck der Bestimmung von Bedeutung und Triebdynamik. Traumanalyse: die Hypothese ist, daß Traum Ausdruck der ursprünglichen Arbeitsweisen und Inhalte des Psychischen ist. Träume sind Primärvorgänge, sie dienen der Wunscherfüllung und dem Spannungsabbau durch Produktion der gewünschten Bilder wird Spannung abgebaut. Träume wurden bei der Methode der freien Assoziation oft von den Patienten selber berichtet.

Kritik der Methodik:

Unzulänglichkeiten der empirischen Arbeiten: Nicht-Preisgeben der Datenbasis, keine Verwendung von wörtlichen Protokollen, sondern Notizen aus der Erinnerung von Freud nach den Sitzungen (Verzerrungen!), daher eventuell Nicht- Berücksichtigung von Material, welches nicht hypothesenkonform ist. Keine Verifikation der Patientenäußerungen z.B. am Umfeld der Patienten. Generalisierung von Erkenntnissen aus Einzelfällen, die weitreichenden Schlußfolgerungen waren

z.T. zu verallgemeinernd und konnten z.T. von anderen Forschern nicht nachvollzogen werden. Unscharfes und mehrfach besetztes Vokabular. Fehlende Quantifizierung von Daten. Fragliche Kriterien für die Zuordnung der Patienten zu bestimmten Krankheitstheorien. Mangel an Beziehungsregeln in der Theorie, keine empirischen Konsequenzen aus vielen Theorienteilen möglich (z.B. Todestrieb). Methode der Retrospektive liefert nur Ex-post-facto-Erklärungen.

Lob: interessante Thematik, Aufbruch von Tabus, komplexes, lebendiges Menschenbild (im Gegensatz z.B. zu Watson), angeblich schöner Schreibstil. Eine Besonderheit der Psychoanalyse ist ihre Anwendung auf andere Gegenstandsbereiche, was zum Teil wohl den großen Erfolg dieser Forschungsrichtung bei Laien erklärt.

Nach Freuds Tod wurde die Psychoanalyse in alle möglichen Richtungen

weiterentwickelt: im Gegensatz zu Freuds Position, der das Es als dominanten Teil

der Persönlichkeit ansah, wurde das Konzept der Ich-Autonomie von Hartmann entwickelt, was von anderen Neo-Analytikern als Rückschritt in die Bewußtseinspsychologie gewertet wurde. Die Entwicklung des Über-Ichs und des Ödipuspuskomplexes wurde früher in die Kindheit verlegt (Melanie Klein, diese hat gleichzeitig auch Kinderanalyse betrieben), später gab es auch Säuglingsbeobachtung (Anna Freud). Verschiedene Vertreter betonten nichttriebhafte, d.h. soziale Determinanten der Persönlichkeit (Fromm, Horney, Sullivan, Erickson). Die Anwendung auf andere Gegenstandsbereiche wurde ausgedehnt und der Wissensstand der Psychoanalyse mit dem der Wissenschaft Psychologie abgeglichen, wobei die Psychoanalyse traditionell der Medizin näher steht.



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