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Referat Todesstrafe

philosophie referate

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Referat zum Thema Todesstrafe


Die Todesstrafe ist die älteste aller Strafen innerhalb der menschlichen Gesellschaft.

In jeder Epoche wurde aus verschiedensten Motiven die Todesstrafe vollzogen. Die Motive sind dabei sehr weitläufig.

Es wurde in den verschiedensten Namen hingerichtet:

im Namen der Gerechtigkeit

im Namen der Götter

im Namen des Volkes

oder aus politischen Gründen.

Die Urteile standen zumeist schon vor der Verhandlung, wenn es überhaupt eine gab, fest. 1532 wurde die Caroliner

Gerichtsordnung eingeführt. Das ist der erste Versuch, die Bestrafung nach einer bestimmten Regelung vorzunehmen.

Die Zweckmäßigkeit der Todesstrafe wurde bis Mitte des 18. JH. nicht angezweifelt.

Erst im Zeitalter der Aufklärung wurde sie zum ersten mal angezweifelt.

Todesstrafe und Religion/Kirche:

In einigen Religionen ist die Todesstrafe sogar im Religionsrecht verankert.

Im katholischen Glauben gab es zB Hexenverbrennungen. Die Hexenverbrennungen wurden im Namen der Kirche von sogenannten

Inquisitoren durchgeführt.

Der Islam toleriert die Todesstrafe z.b. für 'Sexualverbrechen'.

In der USA und in vielen anderen Ländern wird die Todesstrafe zwar nicht von allen Kirchen akzeptiert, doch sind diese machtlos

gegen den Staat. Außerdem sprechen sich auch heute noch ein Großteil der Menschen für die Todesstrafe aus, sowohl Christen

(73,3 % Katholiken, 71,4 % der Protestanten in den USA), Juden als auch Menschen anderen Glaubens.

Im 5 Gebot heißt es: 'Du sollst nicht morden.'

Das steht aber im Widerspruch zum alten Testament. Berufend auf das Alte Testament kann die Todesstrafe als eine durchaus

legitime Bestrafung interpretiert werden.

Demnach müßte auch das Töten auf gerichtlichen Beschluß als Verstoß gegen das Fünfte Gebot gelten, aber nicht als Verstoß gegen

das Alte Testament. Im Gegensatz zum Alten Testament ist das Neue Testament in Sachen Bestrafung zurückhaltender.

Einer der größten Gegner der Todesstrafe in unserer Zeit ist Papst Johannes Paul II neben Amnesty International.



Hinrichtungsarten


Moderne Hinrichtungsarten sind:

Erschießen, elektrischer Stuhl, Gaskammer, Steinigen, Giftspritze, erhängen

Altertümliche Methoden:

Rädern, Vierteilen, lebendig Begraben, Ertränken, Enthaupten, Kreuzigen, Felssturz, Zerstückeln, Verbrennen, Guillotine


Viele glauben, dass die Todesstrafe eine schnelle und schmerzlose Art der Strafe ist. In Wirklichkeit jedoch gibt es genügend Bsp.

die das Gegenteil beweisen.

Am 16.10.85 dauerte die Hinrichtung von William Vandiver auf dem elektrischen Stuhl durch den Bundesstaat Indiana 17 Minuten

und man benötigt 5 Stromstöße von 2000 Volt.

Als der Bundesstaat Alabama in den USA John L. Evans auf dem elektrischen Stuhl hinrichten ließ, gab es beim ersten Stromschlag

einen Kurzschluß in der Elektrode am Bein des Todeskandidaten. Der Gefängniswärter reparierte sie und gab einen zweiten

Stromstoß. Rauch und Flammen züngelten aus Evans Schläfen und Beinen, aber der Mann lebte noch. Sein Anwalt forderte den

Gouverneur auf, die Hinrichtung abzubrechen, was dieser ablehnte. Ein dritter Stromstoß und Evans starb nach 17 Minuten.

Bei einer der grausamsten Hinrichtungen der amerikanischen Geschichte wurde Jesse Tefaro am 4.5.90 auf dem elektrischen Stuhl in

Florida State Prison bei lebendigem Leib gebraten, da die Gefängniswärter eine falsche Stromstärke eingestellt hatten.


Welche Taten verdienen die Todesstrafe?


Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. Es ist fast nicht möglich diesen Bereich genau abzugrenzen. Selbst wenn es eine

moralisch vertretbare Grenze gäbe um die Todesstrafe zu befürworten, so wird sie in den meisten Ländern für die unterschiedlichsten

Straftaten verhängt und ausgeführt.


Möglichkeit des Justizirrtums


Es kann keine absolute Gewissheit geben, dass die angeklagte Person ein schweres Verbrechen verübt hat. In den USA wurden

mindestens 23 Unschuldige im Zeitraum von 1900 bis 1987 hingerichtet.

Wenn ein Unschuldiger hingerichtet wird, gibt es keine Möglichkeit mehr dies rückgängig zu machen. Bei einer in Haft befindlichen

Person, gibt es die Möglichkeit einer teilweisen Gutmachung, wenn sich herausstellt dass die Person unschuldig ist.

Es können immer wieder Fehler geschehen wie die folgenden Beispiele. zeigen.

Anthony Porter wurde vor 16 Jahren (1982) wegen Doppelmordes zu Tode verurteilt. Sein Anwalt erwirkte 2 Tage vor der

geplanten Hinrichtung einen Aufschub.

Eine Gruppe um einen Professor aus Chikago konnte daraufhin nach 16 Jahren seine Unschuld beweisen und den wahren Täter der

Polizei übergeben.

Im Mai 1993 wurde der Hispoamerikaner Leonel Herrera hingerichtet. Für seine Unschuld gab es eindeutige Beweise. Leider

konnten diese erst 30 Tage nach Ablauf der gesetzlichen Berufungsfrist vorgelegt werden. Da die Texanischen Behörden dies nicht

mehr beachten mussten, konnten die Beweise zurückgewiesen werden.


Opfer der Todesstrafe


Grundsätzlich kann jede Person hingerichtet werden. Dies betrifft in den USA auch Jugendliche (noch nicht volljährige). Es können

aber ebenso Geisteskranke, welche oft nichts von ihrer Tat wissen, exekutiert werden.

Vor allem in den Südstaaten der USA, genannt der Todesgürtel, werden übermäßig viele Todesurteile verhängt.

Es hat sich herausgestellt, daß viele die weniger oder gar keine Bildung besitzen, wenig Freunde haben, in zerrütteten Familien leben

und kein Geld haben, häufiger zum Tode verurteilt werden. Dabei handelt es sich sehr oft um Schwarze.


1996 wurden in mindestens 39 Staaten mindestens 4272 Menschen hingerichtet und in 76 Ländern 7107 Personen zum Tode

verurteilt. Es sind dies nur die Fälle, die Amnesty international bekanntgeworden sind. Die tatsächlichen Zahlen liegen mit Sicherheit

höher, weil die meisten Zahlen nur durch 'offizielle Verfahren' bekannt sind.


Kosten der Todesstrafe


Man sollte das Leben eines Menschen grundsätzlich nicht von Kosten abhängig machen. Es gibt jedoch genügend Personen, die

glauben, dass die Hinrichtung weniger kostet als die lebenslange Haft. Das steht jedoch in krassen Widerspruch zur Wirklichkeit.

Laut der Universität Freiburg kostet die Todesstrafe ca. 3,18 Mio. $ ( inkl. Mehraufwand an Expertengutachten, Ermittlern, längere

Verfahren, Unterbringung der Jury, zwei getrennte Verhandlungen, Berufungsverfahren, Isolierung der Verurteilten in Hochsicherheits

- Todestrakten, zusätzliches Wachpersonal, keine Möglichkeit zu arbeiten) während die Kosten für eine lebenslängliche Haft (ca. 40

Jahre) ca. 516.000 $ betragen.



Wirkung der Todesstrafe


Eines der Hauptargumente für die Einführung bzw. die Beibehaltung der Todesstrafe stellt die Wunschvorstellung dar, dass die

Todesstrafe auf die Verbrecher abschreckend wirkt.

Amnesty International besagt jedoch, dass die Todesstrafe nicht abschreckender wirkt als die Freiheitsstrafe.

Einige Beispiele sind: In Kanada wurde die Todesstrafe abgeschafft, und die Mordrate ist

daraufhin gesunken. Man hat festgestellt, dass in einigen vergleichbaren Ländern ohne

Todesstrafe die Mordrate gleich hoch wie in den USA ist.


Grausamkeit der Todesstrafe


Die Todesstrafe ist die grausamste Bestrafung eines Menschen. Sie beginnt schon mit der Todeszelle. Die Zelle ist oft nur 1,8 m mal

2,5 m groß. Die Häftlinge dürfen die Zelle nur 1 Stunde am Tag verlassen. Vor der Hinrichtung können sie die Zelle 2 Stunden

verlassen. Die Beheizung und die Belüftung ist ebenfalls unausreichend. Zum Beispiel betragen die Temperaturen im US Bundesstaat

Louisiana im Sommer 50 Grad Celsius.

Besonders beleidigend ist der Ausspruch der Wärter, wenn der Todeskanditat seinen letzten Gang von seiner Zelle zum

Hinrichtungsraum beginnt. Die Wärter pflegen zu sagen: 'Dead man walking.'

Das Grausamste ist die von den Befürwortern als 'humane' Strafe bezeichnete Todesstrafe, wie folgendes Beispiel zeigt.

James Autry starb am 14. März 1984 in Texas durch Injektion eines tödlichen Giftes. Man ließ eine Salzlösung in seine Vene tropfen.

Urspünglich war seine Hinrichtungstermin für November 1983 festgesetzt worden. Er lag damals bereits festgeschnallt auf einer Liege

und erlebte die Vorbereitung für seine Hinrichtung, als die Nachricht eintraf, daß die Vollstreckung des Todesurteils aufgeschoben

sei. Mindestens zehn Minuten kämpfte er mit dem Tod. Während dieser Zeit war er größtenteils bei Bewußtsein, hat sich bewegt und

über Schmerzen beklagt, so die amerikanische Zeitschrift Newsweek berichtet.



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