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Referat "die journalisten"

literatur referate

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"DIE JOURNALISTEN"


'Die Journalisten' ist ein Lustspiel in 4 Aufzügen und spielt in einer deutschen Provinzhauptstadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhun­derts.

Die 'leidige Politik' droht, zwei alte Freunde, den Oberst Berg und den Professor Oldendorf, auseinanderzubringen. Der konservative Oberst verübelt es dem Professor, daß er sich als Journalist für die liberale Zeitung 'Union' betätigt und sich sogar als Wahlkandidat für die Kammer hat aufstellen lassen.

Ehe er sichs versieht, wird der Oberst aber selbst in den Strudel der Politik und der bevorstehenden Wahlen hineingezogen. Der Gutsbesit­zer Senden und der Redakteur Blumenberg von der konservativen Zeitung 'Coriolan' verstehen es, den Oberst zu bewegen, sich als Ge­genkandidat Oldendorfs aufstellen zu lassen. Die beiden Gegner versu­chen nun, einer den andern zum Rücktritt zu bewegen. Vergeblich. Der Konflikt spitzt sich zu.

Am meisten hat unter ihm des Obersten Toch­ter Ida zu leiden, die Oldendorf liebt und den sie nun zu verlieren droht. Im rechten Augenblick greift eine alte Freundin des Hauses ein, Adelheid Runeck, die Generalstochter und als Gutsbesitzerin reichste Erbin der ganzen Gegend. Sie vermittelt nicht nur zwischen den ent­zweiten Freunden, sie gewinnt sich dabei gleichzeitig ihren alten Ju­gendfreund, den Redakteur der 'Union', Dr. Konrad Bolz, zurück, der die eigentliche geistige Triebkraft der 'Union' ist und der inmitten der Wahlmanöver derart geschickt operiert, daß die Wahl im letzten Augenblick zugunsten Oldendorfs und nicht des Obersten ausfällt, der sich schon am Ziel glaubte. Bolz hat es verstanden, auf einer Res­source, die von der konservativen Partei in einem öffentlichen Saale veranstaltet wurde, den für den Wahlausgang wichtigen Weinhändler und Wahlmann Piepenbrink und dessen künftigen Schwiegersohn, den Bürger und Wahlmann Kleinmichel, auf seine Seite zu bringen. Er be­werkstelligte diesen geschickt getarnten Stimmenfang durch forsches Auftreten und durch laute Lobsprüche auf die Güte der Weine aus Piepenbrinks Kellerei. Der Rivalitätenkampf der Parteien ist aber nach der Wahl keineswegs zu Ende. Um die liberale 'Union' und ihre An­hänger trotz des Wahlsieges, den sie errungen haben, lahmzulegen, kauft die konservative Partei hinter dem Rücken der 'Union'-Redak­teure die Zeitung von ihrem Eigentümer, dem Druckereibesitzer Hen­ning, auf. Damit scheint für die 'Union'-Partei alles verloren. Olden­dorf gibt, empört über diese Niedertracht, den Journalistenberuf auf. Da entpuppt sich als der wirkliche Drahtzieher im Hintergrund und Aufkäufer der Zeitung jedoch jemand anders: Adelheid Runeck. Und damit nicht genug. Sie überträgt alle Rechte für die Weiterführung des Blattes auf den Jugendfreund Konrad Bolz, dem sie zugleich ihre Hand zum Lebensbund reicht. Der Oberst und der Professor versöhnen sich, und auch Ida erhält selbstverständlich ihren geliebten Oldendorf wie­der.

Der liberale Publizist Gustav Freytag hat dieses Thema mit großer De­tailkenntnis verarbeitet. Er läßt keinen Zweifel daran, wem er seine Sympathien in der Zeit des beginnenden Parteiwesens zuschreibt.



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