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Referat Kaspar Hauser, Rainer Maria Rilke - Der Knabe

literatur referate

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Thema:         Kaspar Hauser, Rainer Maria Rilke - Der Knabe (Winter 1902/03, Paris)


Rainer Maria Rilke versucht in seinem Gedicht "Der Knabe" dazustellen, wie Kaspar Hauser seine Umwelt wahrnimmt. Geschehnisse die Kaspar nicht mit Worten beschreiben kann, versucht er bildlich oder mit Umschreibungen für andere verständlich zu machen. Rilke bedient sich hierbei vieler Metaphern und versucht dem Leser genau dieses Gefühl des Umschreibens zu zeigen.

Nur wenn der Leser weiß, dass es sich bei diesem Gedicht um eine Gedankenwiedergabe und Wiedergabe von Erfahrungen Kaspar Hausers handelt, assoziiert er genau dieses. Würde Rilke den Leser unwissend dazu lassen, wüsste dieser nicht worauf er das Gedicht beziehen soll, und ein Problem des Verständnisses würde auftreten.

Mit ein paar Beispielen die im Text genannt werden, will ich versuchen diese Metaphern oder Umschreibungen, durch Dinge die Hauser kennt, darzustellen.

Sicherlich sind hier die wilden Pferde oder Rosse zu nennen, von denen wir ja wissen, das Hauser sie als Spielzeuge (zwei weiße Holzpferde) von klein auf bei sich hatte. Diese sind auch der einzige Gegenstand, auf das im Gedicht ein zweites mal eingegangen wird (letzte Zeile). Hauser hat wohl nie eine Gruppe Reiter gesehen, und meint, sie mache einen Ton wie rauschender Regen.

Ein weiterer Punkt sind die Männer mit Helmen, die wohl eine Militärtruppe darstellen sollen und zu guter letzt, die Trompete.

Er lernt den Namen Trompete, aber hat nie zuvor eine gesehen oder gehört, erkennbar daran, dass er meint sie blitze und schreie.  Woher auch soll er wissen, das ihr metallenes Aussehen "glänzt" und ihr Ton erklingt. Blitz und Schrei sind für ihn Dinge die er aus früher gemachten Erfahrungen kennt und sie, um eine neue Erkenntnis zu erklären benutzt, um anderen zu zeigen, dass er neue Erkenntnisse verstanden hat.

Als letztes kann ich mit Sicherheit noch die Dunkelheit nennen, die Kaspar ja all die Jahre begleitet hat und von im Gedicht auch gesprochen wird.

Kaspar Hauser hatte ja immer schon bei manchen Dingen eine völlig andere Vorstellung, als sie uns erscheinen würden. Angesprochen wurde bei uns im Unterricht z.B. die Sichtweise Hausers von den Blättern eines Baumes, die sich in seiner Sicht von selbst bewegen und rauschen. Niemals würde er auf die Idee kommen das der Wind die Blätter zum zittern bringt und sie dabei ein Geräusch machen.

Eine weitere Besonderheit, ist die Verwechselung Hausers von Aktiv und Passiv. Schüttelt sich etwas oder wird etwas geschüttelt. Am Gedicht kann man das mit den letzten 4 Zeilen belegen, in denen Rilke schreibt, dass die Häuser hinter ihnen ins Knie fallen, sich Gassen biegen würden und Plätze ausweichen. Vielmehr interpretiere ich diese Stelle, dass die Männer betrunken durch die Gassen laufen und es ihnen vorkommt als würde ihr taumeln durch den Alkohol, die Strasse bewegen lassen.

Es ist deutlich zu sehen, wie Kaspar Hauser den Gebrauch von Aktiv und Passiv nicht richtig einsetzen kann. Diese fehlende Unterscheidung ist eine weitere Besonderheit, die von Hauser zu nennen ist.

Rainer Maria Rilke versucht in seinem Gedicht aus dem Standpunkt on Kaspar Hauser zu beschreiben, wie dieser die Welt mit seinem Wissen gesehen hat. Rilke ist sicherlich begeistert von Hausers ungezwungener Lyrik und versucht sich diesen Stil der so frei von stilistischen Mitteln ist anzueignen und ihn anzuwenden. Eine völlig neue Sicht der Realität, welche Rilke von Hauser lernt, ist die Möglichkeit

Eigene Werke in diesem eigenen Stil zu verfassen.

Dieser Gebrauch der Sprache und der Wahrnehmung gibt Rilke das Gefühl sich zu Hauser verwandt zu fühlen, und sich von dessen Besonderheiten zur Ansicht der Umwelt begeistern zu lassen.



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