Ein fliehendes Pferd
Der Autor Martin Walser wurde 927 in Wasserburg am Bodensee geboren und lebt heute in Nussdorf. Seine Werke wurden mit
zahlreichen Preisen des Buchhandels ausgezeichnet.
Diese Erzählung von Martin Walser, stellt das Aufeinandertreffen zweier von
Grund auf verschiedene Paare dar. Das
eine Paar
lebt
in
gemütlicher Zweisamkeit, das Andere ist lebensfreudig, sportlich und spontan.
Das Ehepaar Helmut und Sabine Halm mit
Hund Otto verbringen seit Jahren ihren Urlaub bei der Familie Zürn in
einer Ferienwohnung am Bodensee. In einem Cafe wird Helmut von seinem ehemaligen Schulkollegen
Klaus
Buch mit seiner Frau Helene
nach zwei
Jahrzehnten wiedererkannt. Der behäbige Lehrer Helmut, der
mit
Sabine in gemütlicher Einsamkeit dahinlebt, dem Wein und
allen
kulinarischen Genüssen
des
Lebens
nicht abgezweigt
ist, kann den aufgeweckten Klaus und seiner jungen Hel, die gesund leben, Sport betreiben, nicht trinken und rauchen nicht ausstehen.
Klaus Buch bestimmt auch bald das
Programm der weiteren Ferientage
und in Helmut wächst die Ablehnung gegen seinem ehemaligen
Schulfreund. Nur einmal kann Helmut ihn ohne Vorbehalt bewundern. Ein fliehendes Pferd rast ihm entgegen, der Bauer kann es
nicht halten. Doch Klaus nähert sich dem Pferd springt auf, beruhigt es und übergibt
es den Bauern. Eines Nachmittags beschließen beide eine Segelpartie zu machen. Die zuerst ruhige Wetterlage ändert sich schlagartig und es kommt ein Unwetter auf. Es gibt Sturmwarnung, doch Klaus denkt nicht daran
in den Hafen zu segeln, und benimmt sich wie ein Verrückter. In
Todesangst schlägt Helmut, Klaus die
Pinne aus der Hand und dieser stürzt rückwärts ins Wasser. Helmut konnte sich ans Ufer retten doch Klaus
war verschollen. Während
des
Wartens und
der Ungewissheit
über Klaus Schicksals, konnte Helene ihre Verzweiflung auch mit Alkohol
nicht verbergen und sie erzählt den Halms über die Maske hinter der
Klaus seine Unsicherheit und Lebensangst versteckt. Im
Grunde ein verzweifelter
und unsicherer Mensch, der nur zum Schein erfolgreich und beneidenswert ist.