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Referat Franz kafka - ein hungerkÜnstler

deutsch referate

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FRANZ KAFKA

EIN HUNGERKÜNSTLER



(Erzählung, erschienen 192 )




Der Hungernstler zieht mit seinem Impresario von Ort zu Ort, wo er in einem fig 'auf hingestreutem Stroh' sitzend ausgestellt wird. Das macht er jedoch nicht, um sich so auf be- trügerische Weise zu bereichern, sondern er hungert ehrlich, 'weil er die Speise nicht gefunden hat, die ihm schmeckt,' also aus Ekel vor dem Essen.

Aus diesem Grund ist ihm das Hungern 'die leichteste Sache von der Welt'; er glaubt sogar, unbegrenzt hungern zu k nnen und ausgerechnet die Hungerpausen, die sein Impresario aufgrund der optimalen Ausnützung des Publikumsinteresses auf 0 Tage angesetzt hat, versetzen ihn in quälende Unruhe. Seine Gereiztheit, die das Publikum als Resultat seiner Erschöpfung mißdeutet, ergibt sich in Wirklichkeit aus der st ndigen Unzufriedenheit dar ber, daß man ihn nicht ohne Unterbrechung weiterhungern l t: Warum gerade jetzt aufhören, wenn er .. noch nicht einmal im besten Hungern, war ' Auch alle Kontrollmaßnahmen, die der Impresario zur berwachung der Ehrlichkeit des Unterfangens angesetzt hat, und besonders das theatralische Zeremoniell des Abschlusses der jeweiligen Hungerphase bereitet ihm schreckliche Qual. Die innere Verfassung des Hungerkünstlers ist unlogisch: Das Hungern, das ihm ja leichtf llt, also quasi in seiner Natur liegt, übt er als Kunst aus, die ihm Applaus bringen soll und verf lscht damit den wahren Sinn.

Erst als ein j her Umschwung der Publikumsgunst die Besucherzahlen radikal zuckgehen l ßt und der Hungerk nstler von einem großen Zirkus angestellt wird, wo ihm ein Platz zugewiesen wird, den die Zuschauer nur als Durchgangsstation passieren, n hert er sich der Verwirklichung seines eigentlichen Ziels: sich selbst zu bertreffen bis ins Unbegreifliche, denn r seine F higkeit zu hungern fühlte er keine Grenzen ' Von der sensationshungrigen Menge und sogar vom Aufsichtspersonal des Zirkus wird er bald vergessen, sogar das 'T felchen mit der Ziffer der abgeleisteten Hungertage

.. blieb schon längst immer das gleiche .

Als man sich endlich an ihn erinnert und ihn und ihn unter dem Stroh in seinem K fig findet, vor Entkr ftung schon beinahe erloschen, kommt es zu einem Dialog des Sterbenden mit dem Stallaufseher: der Hungernstler bittet den staunenden, aber verst ndnislosen Aufseher ('Du hungerst noch immer ) - gewisserma en als Vertreter r das Publikum, das ihn immer nur mißverstanden hat - um Verzeihung daf r, daß er eine Bewunderung habe erzwingen wollen, die die Zuschauer ihm gar nicht entgegenbringen dürfen h tte, da er ja gar nicht anders konnte als hungern, 'weil ich die Speise nicht gefunden habe, die mir schmeckt. H tte ich sie gefunden .. , ich h tte kein Aufsehen gemacht und mich vollgegessen wie du und alle '

Nach diesen Worten stirbt der Hungernstler, seine Leiche wird mitsamt dem

Stroh begraben und der Käfig ger umt.

Ein junger wilder Panther nimmt seinen Platz ein: 'Ihm fehlte nichts. Die

Nahrung, die ihm schmeckte, brachten ihm die W rter .. und die Freude am



Leben kam mit derart starker Glut aus seinem Rachen, daß es r die Zuschauer nicht leicht war, ihr standzuhalten '




Im Schluß der Erz hlung setzt Kafka der vom Hungerk nstler personifizierten Tendenz zur Verweigerung des Lebens ein völlig antithetisches Bild entgegen: das der ungebeugten tierischen Lebenskraft, verkörpert von dem Panther, der nun seinen K fig bernimmt.

Der krankhafte Drang des Hungernstlers zum reinen Hungern geht aus dem

Ehrgeiz hervor, 'nicht nur der grö te Hungerkünstler aller Zeiten zu werden,

der er ja wahrscheinlich schon war, sondern auch noch sich selbst zu bertreffen bis ins Unbegreifliche.'

Doch dieser Trieb l t sich nicht ausleben: er ist dem Leben entgegengesetzt; die Kunst' des Hungerk nstlers ist tödlich. Das stellt die im Text gegebene Erkl rung seines Hungerns (er habe nichts gefunden, das ihm schmeckt , in Frage. Erst der Tod bringt einen eigentümlichen Sieg, der sich wie bei vielen anderen Helden Kafkas) auch im Gesichtsausdruck artikuliert. Die gebrochenen Augen des Hungernstlers verraten 'die feste, wenn auch nicht mehr stolze berzeugung, daß er weiterhungere.'



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