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Referat Eduard Mörike

deutsch referate

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Eduard Mörike




Inhalt


Der Biedermeier Lebenslauf Gesang Weylas Maler Nolten

Das Stuttgarter Hutzelmännchen

Verwendete Literatur



Der Biedermeier


An die Epoche der Romantik schlie t sich die des Biedermeiers an, die sich von 18 5 bis 1 48 erstreckt. Die kulturelle und literarisch tragende Schicht des Biedermeiers war das B rgertum.


Nachdem das Bürgertum nun nach dem Wiener Kongreß wieder das Gehl geno , in einer festen Ordnung zu leben, sehnte es sich nach Zurückgezogenheit und Privatleben.


Die Biedermeierkultur baute auf Heimatverbundenheit, Traditionsbewu tsein und auf patriarchalische Ordnung in

Staat und Familie.


Als die Ideale des Biedermeiers galten Genügsamkeit, Erfüllung der Pflicht, Fleiß und Hingabe an eine Arbeit, die um ihrer selbst und nicht um des Gewinns willen getan wurde.


Die Gefahren des Biedermeiers lagen im Hang zum Quietismus (weltabgewandte Lebenshaltung in lliger Ruhe des Gemüts , zur Hypochondrie krankhafte Schwermut, Trübsinn) und zum Weg des geringsten Widerstandes.


Wie in der Romantik waren auch im Biedermeier Gefühl und Phantasie stark ausgepr gt, man versuchte jedoch

Phantasie und Wirklichkeit zu vereinen.


Für die Dichter des Biedermeiers gingen vor allem in der Natur Wirklichkeit und Ideal in eins auf.


Im Biedermeier gab es keine Zentren der biedermeierlichen Kultur, da die meisten Dichter verstreut und abgeschieden voneinander, zumeist in Schwaben oder sterreich lebten.


Zu den wichtigsten Dichterinnen und Dichtern der damaligen Zeit gehört neben Annette von Droste-Hülshoff 7 7-

8), Franz Grillparzer (1 9 8 2), Karl Immermann (17 6-1 4 ) und Adalbert Stifter (18 5- 86 ) auch


Eduard M rike auf den wir nun näher eingehen werden:


Seine Eltern waren Charlotte (1 7 8 1) und Karl M rike 7 3-1 1 . Aus dieser gl cklichen Ehe gingen nicht weniger als 3 Kinder hervor, wobei viele schon bei der Geburt starben. Als siebtes Kind wurde Eduard Friedrich am 8. September 804 in Ludwigsburg geboren.


Eduard M rike hatte eine sehr starke Bindung an seine Familie. Der Vater war aufgrund seines äu erst gesch ftsvollen Amtes als Stadt- und Amtsarztes selten zu Hause. Die Mutter war jedoch stets f r die Kinder ansprechbar. M rikes verbundenes Gef hl unbedingter Sympathie, Z rtlichkeit und Fürsorge richtete sich aber besonders an seinen älteren Bruder Karl (1 9 8 8).


In einer Darstellung würdigte M rike auch seine ngere Schwester Klara (1 1 9 3) und betont diese

Zusammengeh rigkeit  in einem Brief an seinen Freund:


'Du begreifst gar nicht, welchen Einfluß jene auf mich aus bt, und wie wir uns von ferne verstehen; ja sie hilft mir oft, ohne es nur zu wissen, dem Verst ndnis meiner selbst auf die Spur '

Mörike wurde älter, und man machte sich Gedanken über seine Zukunft. Der Vater w nschte nicht, daß ein Sohn seinen Beruf ergreifen sollte. Für Mörike wurde daher ein Beruf ausgewählt, der sich dem geistlichen Stande widmete. So mu te er im Fr hjahr 1 als sechsj hriger Junge auf die Lateinschule nach Ludwigsburg, um dort die besten Voraussetzungen zu erlangen.


Doch in Mörikes Kindheit trat ein Ereignis ein, das leider f r seinen weiteren Lebensweg eine gro e Bedeutung hatte. Das Oberhaupt der Familie und der alleinige Ern hrer erlitt einen Schlaganfall. Nach langj hrigem Siechtum starb M rikes Vater im September . Eduard Mörike selbst war zu diesem Zeitpunkt erst 13 Jahre alt.


Obwohl dieser Verlust ein herber Schlag f r die Familie war, wurde sie doch von den verschiedensten Seiten tatkr ftig unterst tzt. Der Onkel, Obertribunalrat Friedrich Eberhard von Gorgii, erklärte sich bereit, den jungen Mörike in seinen Haushalt aufzunehmen. Von dort aus konnte Eduard Mörike das Stuttgarter 'Gymnasium illustre' besuchen. Er wurde dort allerdings nur ein Jahr lang unterrichtet, da er ab Ostern 8 8 in der damals neuerrichteten Klosterschule in Urach aufgenommen wurde. Die dort herrschenden Erziehungsmethoden waren ziemlich r de. Nach strikten Regeln und einem u erst konservativen Muster mu te gelebt werden. Mörike konnte dies nicht ertragen, er war ständig unzufrieden.


Seine schulischen Leistungen verschlechterten sich daher rapide, seine Lehrer beklagten sich über Lustlosigkeit und zu wenig persönliches Interesse f r die Schulbildung. Vieleher begeisterte sich M rike für die wunderschöne Landschaft um Urach herum. Genauso gerne schloß er Freundschaften und pflegte sie sowohl mit persönlichen Besuchen als auch durch regen Briefwechsel. Schon vor der Uracher Zeit hatte Mörike Kl rchen Neuffer, eine gleichaltrige Cousine bei Besuchen kennengelernt und sie liebgewonnen. Es entwickelte sich eine vobergehende kindliche Liebe, deren Idylle von hinrei ender Liebenswürdigkeit in verschiedenen Gedichten erzählt wird ('Nächtliche Fahrt', 'Erinnerungen


W hrend der Uracher Klosterschulzeit befreundete Eduard Mörike sich auch mit einigen Gleichaltrigen. So verstand er sich besonders gut mit Wilhelm Hartlaub, der ihm sein ganzes Leben lang treu und zuverl ssig zur Seite stand. Ebenso nennenswert wäre Wilhelm Waiblinger, ein vielversprechender junger Dichter. Ihm hat Mörike es zu verdanken, daß er angeregt wurde, Goethes Lyrik und die Literatur anderer gro er Schriftsteller zu studieren Schiller, Shakespeare, Hölderlin, Klopstock


Im Hebst 1 2 , nach vierj hriger Schulzeit in Urach, begann für Eduard M rike im Alter von 8 Jahren die dritte Etappe, ja gewiß die pr gendste, in seiner Erziehung zum w rttembergischen Landpfarrer: Das Theologiestudium in Tübingen. Seine Leistungen waren wieder mangelhaft. Vorschriften beachtete er kaum, was letztendlich dazu hrte, daß er viele verh ngnisvolle Strafen auf sich nehmen mu te. Mörike beeindruckte dies wenig. Er ging mit einem neuen Freund Ludwig Amandus Bauer spazieren , zog sich mit ihm in ruhige Winkel zur ck. Dann fl chteten sich die zwei Freunde in ein erdichtetes Land der Sehnsucht, dem sie den Namen 'Orplid' gaben.


Sie stellten sich eine traumhafte Insel vor, die sie in ihrer Phantasie mit Göttinnen und G ttern, Elfen und Kobolden belkerten. Sie träumten, dichteten und lebten in dieser Phantasiewelt, die r sie 'zum Sinnbild f r die Sehnsucht nach Weite, Geheimnis und Abenteuer, nach paradiesischer Ursprünglichkeit' wurde. Genau diese Orplid- Dichtungen tauchen dann später in einigen Werken M rikes wieder auf.


Gesang Weylas



Du bist Orplid, mein Land! Das ferne leuchtet;

Vom Meere dampfet dein besonnter Strand Den Nebel, so der Götter Wange feuchtet. Uralte Wasser steigen

Verngt um deine H ften, Kind! Vor deiner Gottheit beugen

Sich Könige, die deine W rter sind.


Als Mörike in den Osterferien 8 3 bei einem Freund zu Gast war, lernte er die zwei Jahre ltere Maria Meyer

kennen. Sie taucht in Mörikes Gedichten als 'Peregrina', in seinem Roman Maler Nolten' als 'Elisabeth' auf. Ihre ungewöhnliche Sch nheit, ihre Anmut und ihr geheimnisvolles Gehabe faszinierten M rike. Nach den Ferien wurden leidenschaftlich Briefe gewechselt. Doch Mörike war unsicher. Diese Liebe erlebt er als schicksalshafte, als erotische Verlockung und somit als Gef hrdung f r sich selbst. Aus diesem Grund hatte M rike auch

wahrscheinlich ein erneutes Wiedersehen auf Wunsch Marias abgelehnt.


Den erst Neunzehnjährigen traf dies trotzdem sehr hart. Er war verwirrt, tief verstört und verzweifelt, was sich in seiner Dichtung zu dieser Zeit widerspiegelte. Hinzu kam noch, daß einer seiner Brüder mit 17 Jahren starb. Dies verstärkte nat rlich noch seine traurige Situation. Nach vierj hriger T binger Zeit beendete M rike sein Studium im Oktober 18 6 mit dem theologischen Abschlu examen.


Mit dem Verlassen des T binger Stifts begann f r M rike die 'Vikariatsknechtschaft , die in seinem Fall acht Jahre andauerte. Eine stellvertretende Amtsausübung als Pfarrgehilfe war ziemlich demütigend. Er verweilte in verschiedenen Gemeinden, hatte sowohl ngere als auch rzere Aufenthalte. Teilweise hatte Mörike gro e Zweifel an seinem Beruf, bedingt auch durch die h chst unzufriedene Lage der Vikariatsknechtschaft. Doch nach einiger Zeit konnte er die Zweifel ausr umen, er fand wieder Spaß an seiner Arbeit. Trotzdem mu te Mörike aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes um kurzzeitige Beurlaubung bitten. In dieser Erholungspause

kam in M rike der Wunsch auf, freier Schriftsteller zu werden, um so seinen Lebensunterhalt verdienen zu nnen.

Er hatte das Gl ck, sich bei einem Stuttgarter Verlag verpflichten zu d rfen. Dort sollte er f r eine Zeitung Beiträge liefern. Doch leider scheiterte M rike, da er das Schreiben als Zwang ansah und sich furchtbar unter Druck gesetzt fühlte. So kehrte Mörike im Februar 8 9 reumütig als nun nicht mehr ganz unbekannter Dichter in sein Amt als Pfarrgehilfe zurück.


Sogleich am ersten Tag in seiner neuen Gemeinde lernte Eduard Mörike die Frau kennen, mit der er sich kurze Zeit später verlobte: die damals jährige Luise Rau. Nach den ungl cklichen Erfahrungen mit Kl rchen Neuffer und Maria Meyer sch pfte Mörike nun neuen Mut und sah im Traum seine Verlobte bereits als Ehefrau.


Mörike wurde jedoch bald wieder an einen anderen Standort versetzt. Aber mit der Aussicht auf Ehe wechselte man Briefe mit einer Vielzahl von Liebeserkl rungen. Es entstanden die schön sten Gedichte Verborgenheit'). Mörike widmete sich in dieser Zeit vollsndig seinem Amte und fand darin seine Genugtuung. In stiller Abgeschiedenheit verfa te er seinen einzigen Roman Maler Nolten' und schrieb weitere Gedichte. Gelegentlich beschäftigte er sich auch mit Goethes Werken. Ende 3 kam es zur Aufl sung der Verlobung mit Luise Rau. Man trennte sich aus Gründen, die nicht genauer nachvollziehbar sind. Seien es die Vorw rfe von Lieblosigkeit und Untreue, Verdächtigungen oder Mi verständnisse, die im Roman erhnten problematischen Seiten des Dichters, man weiß die genauen Gründe nicht. Gewiß ist, daß eine nicht enden wollende berufliche Misere ebenfalls zu einer völlig zerr tteten Verfassung M rikes f hrte.


Er schrieb: Ich bin seit Wochen wie ein gehetztes Wild, unstet, fast heimatlos, uneins mit mir selbst und möchte mein Schicksal mit F en treten


Nach langen Jahren des Wartens und den beschwerlichen Wechseln von Gemeinde zu Gemeinde als Pfarrgehilfe wurde M rike als 30-j hriger in die Pfarrei nach Cleversulzbach in der Nähe von Heilbronn) berufen. Er durfte dort ein stattliches und geu miges Pfarrhaus mit sch nem Garten in Besitz nehmen, wohnte darin mit seiner Mutter und Schwester Kl rchen. Die Gemeinde z hlte 0 00 Einwohner. Mörike erhoffte sich wenig Belastung durch Amtsgeschäfte, ja er erwartete sogar viel Zeit f r sich selbst und seine Dichtungen. Diese W nsche erwiesen sich allerdings als utopisch. Daher empfand Mörike die Amtspflicht als eine sndig dr ckende M hsal, die viel zu viel Kraft von ihm verlangt hätte. Besonders ha te er das Predigenmüssen. M rike, ein ruhiger und sensibler Mensch, war es gewohnt, seine Gedanken niederzuschreiben.


Er behielt seine Gehle meist bei sich, konnte kaum daber sprechen. Seine gro e F higkeit war es, sprachlich Einwandfreies niederzukritzeln. Doch eine Predigt vor einer Gemeinde vorzu-tragen, erwies sich r M rike als eine u erst schwierige Aufgabe. In dieser Zeit war er psychisch sehr angeschlagen, und die Schwierigkeiten und Probleme im Amt machten sich au erdem in vielen Krankheiten bemerkbar. Hinzu kam noch, daß M rikes Mutter im April 18 1 im Alter von 0 Jahren überraschend an einer Brustfell-entzündung starb. M rike war stark

erschüttert und au er sich, da er ja mit seiner Mutter immer besonders verbunden war. Dieser schwere Verlust und der labile Gesundheitszustand führten dazu, daß M rike im Juni 1 43 einen Brief an den K nig Wilhelm I. von Württemberg schrieb und darin um vorzeitige Entlassung aus seinem Amt bat. Dem damals erst 39-j hrigen wurde die Versetzung in den Ruhestand unter dem Vorbehalt einer Wiedereinstellung bei Genesung genehmigt. Ohne jegliche beruf liche Verpflichtungen konnte der doch meist rüstige Pension r seinen Herzensangelegenheiten nachgehen. So pflegte er literarische Verbindungen, verkehrte mit hochrangigen Musikern oder Schriftstellern (zum Beispiel mit Justinus Kerner oder Ludwig Uhland , ließ sich von Theaterstücken beeindrucken oder nahm Einladungen an. Des weiteren zog Mörike sich auch gerne zurück und las, schrieb oder zeichnete.

Trotz der Ruhe und Idylle in Cleversulzbach war ihm die Politik nicht gleichgültig, was wir aus zahlreichen Briefen erfahren, in denen er sich zum politischen Geschehen äu erte. M rike war jedoch nicht der Typ Mensch, der sich lautstark und aktiv r etwas einsetzte. Er kritisierte die von ihm gesctzten Dichter, die die Poesie mit der Politik verbanden. F r Mörike gab es nur die eine wahre Poesie', 'die zu sich selbst befreite Poesie', in der die Politik und das Weltgeschehen nichts zu tun hatten.


Das Pfarrhaus von Cleversulzbach wurde verlassen, die Geschwister M rike, Klärchen und Eduard, fanden nach zweimaligem Standortwechsel in Bad Mergentheim (südlich von Würzburg) ein dauerndes Quartier. Das Leben an der Grenze des Existenzminimums ließ aber nur eine bescheidene Wohnung im Hause des Oberstleutnants von Speeth zu, die man im April 5 bezog. Mit dem Wohnortwechsel trat eine weitere Hauptperson in M rikes Leben. Er empfand eine gro e Zuneigung f r die Tochter seines Vermieters: Margarethe Speeth, damals 27 Jahre alt.


Nach einer jahrelangen schwierigen Dreiergemeinschaft mit Margarethe und Mörikes Schwester Klärchen fa te Mörike endlich den tollkühnen Entschluß zur Heirat. Obwohl Eduard Mörike von vielen Seiten gewarnt worden war, fand die Hochzeit am . November 8 1 zwischen dem 4 jährigen pensionierten Pfarrer und der 2- j hrigen Margarethe Speeth statt.

Schwere persönliche Verluste, wie der Tod von guten Freunden oder Bekannten ( 846 Ludwig Bauer, Tod des Schwiegervaters), die ewige Geldnot, die zur gr ten Sparsamkeit aufrief und die damit verbundene Sorge um das Nötigste waren ein nie ganz abzuschüttelndes Elend für M rike.


Daher hatte sich M rike schon vor seiner Heirat um die Sicherung der materiellen Lage bemüht. Im Herbst 851 fand er als Literaturlehrer am K niglichen Katharinen stift in Stuttgart eine feste Anstellung. Im gleichen Jahr bezogen die Neuvermählten zusammen mit Klara an Mörikes Arbeitsplatz, in Stuttgart, eine Wohnung.


Die Eheschlie ung und die Lehrtätigkeit bewirkten, daß M rike seine psychische Krise überwinden konnte. Sein Selbstvertrauen wurde sogar beträchtlich gestärkt. Der Wechsel in die Residenz stadt mit ihren vielf ltigen musikalischen und literarischen Anregungen gaben M rike ebenfalls neuen Schwung und weckten seine dichterische Produktivit t aufs neue.


So erschien auch im Mai 1 53 das Märchen 'Das Stuttgarter Hutzelm nnlein'.


Das zun chst noch ungetr bte Eheglück zwischen Margarethe und Eduard M rike erreichte einen H hepunkt, als die chter Fanny 8 5) und Marie (18 7) geboren wurden. In den folgenden Jahren, geprägt von einem idyllischen Familienleben, entstanden viele 'versus familiares'. Darunter verstand man Verse, die M rike sowohl an Verwandte als auch an Bekannte verschickte. Er versandte kurze Verse voller Dankbarkeit an diesen und jenen. Ja, Mörike verfa te sogar im Namen anderer Verse f r besondere Anl sse (Bsp. Geburtstage, Namenstage).


In diesen Versen, aber auch in den meisten Gedichten wird M rikes Hang zum Musikalischen deutlich. Daß er ein begeisterter Musikliebhaber war, ist aus seinen Aufzeichnungen ersichtlich, so schrieb er im Februar 8 2:


'Da versink ich in die wehmütigsten Phantasien, wo ich die ganze Welt küssend voll Liebe umfassen möchte, wo mir a l l e s in einem andern verklärten Licht erscheint. Wenn die Musik dann abbricht, m cht ich in meiner Empfindung von einer hohen Mauer herabstürzen, m cht sterben


Seine Verehrung von Mozart und speziell dessen Werk 'Don Giovanni' veranla te Mörike, als eine Huldigung an das Genie 8 5 die Novelle Mozart auf der Reise nach Prag' zu verfassen.


Aufgrund hervorragender Leistungen in seinen Werken, besonders in denen der Lyrik, wurde Mörike schon bei Lebzeiten gew rdigt. Oftmals war es fher der Fall, daß Personen erst nach dem Tod geehrt oder berühmt wurden ) Mörike wurde allerdings 1 52 von der Philosophischen Fakult der Universit Tübingen zum

Ehrendoktor ernannt. 18 6 bekam M rike den Professorentitel und 8 4 wurde er mit dem Ritterkreuz Erster Klasse des württembergischen Friedrich Ordens ausgezeichnet.


Anfang der siebziger Jahre h uften sich jedoch die Spannungen und Zerwürfnisse in der Ehe. M rike war mit Margarethe nicht gl cklicher als mit seinen vorherigen Geliebten. Er war harmoniebedürftig und sehnte sich nach einer vollkommenen Ehe als Einheit ohne Meinungsverschiedenheiten. Diese Wünsche gingen jedoch nicht in Erfüllung. Ein weiterer, vielleicht ja sogar der ausschlaggebende Grund f r die Trennung nach 2 Jahren Ehe mag auch die unzertrennliche Lebens- und Liebesgemeinschaft der Geschwister Mörike gewesen sein. Nach quälenden Auseinandersetzungen gingen Margarethe und Eduard Mörike ohne regelrechte Scheidung im Herbst 8 auseinander. Mörike fl chtete mit seiner Schwester Klärchen und der jüngeren Tochter Marie nach Fellbach bei Waiblingen, wo er ein ganz zurückgezogenes Leben f hrte.


Im Alter produzierte Mörike nur noch wenig. Er arbeitete an einer zweiten Fassung seines Romans Maler Nolten',

konnte dieses Werk aber nicht mehr zum Abschlbringen.


Die Lehrverpflichtungen am Katharinenstift waren l ngst zur dr ckenden Last M rikes geworden. Daher bat er im Alter von 2 Jahren im November ) um Entlassung und wurde dann in allen Ehren und unter Weiterbezahlung des vollen Gehalts verabschiedet.


In Mörikes letzten Lebensjahren reiste er nochmals viel herum. Er pflegte Freundschaften durch Aufenthalte bei

Bekannten oder Verwandten.


Im Fr hjahr 8 5 wurde M rike im Alter von 71 Jahren bettlägerig. Seine Schwester Kl rchen war es, die Mörikes schwere Krankheit berwachte. Auf Wunsch Mörikes ließ sie auch seine Frau Margarethe ans Krankenbett rufen, um sich wieder mit ihr zu versöhnen. Am . Juni 1 75 verschickte die Schwester dann folgende Worte:


Diesen Morgen um acht Uhr verschied sanft, fast unmerklich, aber nach qualvollen Schmerzen, die die ganze

Nacht andauerten, unser geliebter Eduard. '


Mörikes Werke bestanden haupts chlich aus lyrischen Dichtungen. Liebend gerne behandelte er darin die Natur , die er in einer engen Beziehung zum Menschen sah. Oftmals redet das lyrische Ich die Natur an, fordert sie auf, bittet oder beschwört sie. Die Natur wiederum trägt menschliche Züge, wird personifiziert.


'Der Fr hling ist ein Jüngling, die Nacht eine Mutter, Wald und Wiesen träumen, die Sonne springt auf von ihrem nächtlichen Lager und fliegt ber den Himmel '


Die wechselnden Naturbeschreibungen seiner Gedichte stehen als Metaphern für Stimmungen und Gefühle des lyrischen Ichs: Trauer, Gl ck und Sehnsucht. Genauso spielten Mörikes damalige Liebesbeziehungen eine gro e Rolle. So wirkten sich sowohl gegl ckte Beziehungen als auch Erinnerungen an die kurz zuckliegende Trennung von der Geliebten auf die Dichtungen aus.


Gleicherma en war M rike bestrebt, Dinge möglichst objektiv zu beschreiben, deren Ferne von den Menschen, Fremd- und Abgeschlossenheit er beklagte.


Zu dem Unverwechselbaren aber, das Mörikes Gedichte auszeichnet, geh rt die Musikalit.


Daher f hlte sich M rike besonders zur Form des Volksliedes und der Ballade hingezogen. Dabei wird die Vielseitigkeit und die Gewandtheit M rikes deutlich. Nach einer bestimmten Reimordnung und nach festen Versformen wurde gedichtet, durch eine zusätzliche Verwendung einer vorgeschriebenen strophischen Ordnung entstanden nstlerisch vollendete Werke.


Mit der Veröffentlichung von Mörikes bekanntester Erzählung 'Maler Nolten' gelang es ihm eigentlich zum ersten

Mal, enge, regionale Grenzen zwar nicht zu sprengen, wohl aber auszuweiten. Mörikes Maler Nolten' ) ist ein Roman mit verwirrender Handlung:

Der Maler Nolten vergi t bei der Gr fin Konstanze seine Verlobte Agnes, von der er sich betrogen glaubt. Unterdessen führt der Schauspieler Larkens den Briefwechsel heimlich im Namen seines Freundes fort, um die durch die Intrige einer Zigeunerin verleumdete Agnes für Nolten zu erhalten. Am Ende gibt sich Larkens aus Lebens berdruß den Tod. Agnes t tet sich in geistiger Umnachtung, nachdem ihr Nolten die gutgemeinte List seines Freundes verriet. Die Zigeunerin Elisabeth wird tot aufge-funden. Nolten stirbt entkräftet vom Kummer, und die Gr fin überlebt das Unheil nur wenige Monate '


Genauso trug das 21 Jahre später erschienene Märchen Das Stuttgarter Hutzelmännlein' zur Vergrö erung seines Bekanntheitsgrades bei:


Es handelt von einem Schustergesellen, der beschlie t, auf Wanderschaft zu gehen. Vor seiner Abreise erscheint der Schusterkobold, das Hutzelm nnlein, und bergibt ihm einen nachwachsenden Laib Brot und zwei Paar Gl cksschuhe, von denen er eines selbst tragen solle. Als Gegenleistung m sse der Schustergeselle ein besonderes Kl tzlein Blei' mitbringen.


Auf der Reise ist allerdings des Gesellen Gl ck nie vollkommen, da er versehentlich die Schuhe der Glückspaare verwechselt hat. Am Ende trifft der Schustergeselle dann das Mädchen, das die anderen Schuhe trägt, und sie verloben sich.


Sowohl in Mörikes Gedichten als auch in diesen zwei erwähnten Prosast cken wird deutlich, daß indirekt W nsche und Sehnsüchte M rikes zum Ausdruck kommen. Gerade weil M rike ein so ruhiger, in sich gekehrter Mensch war,

der in seiner Enge gl cklich und heimisch sich zeigte, kann man fast behaupten, daß er in seinen Werken eigene Erlebnisse mit einflie en lie . Ja es tauchen sogar Motive seines Lebens auf, die Szenen in seinen Werken zugrunde liegen. Indem M rike sie niederschrieb, konnte er so die negativen Ereignisse verarbeiten.


Nach M rikes Tod kam zuchst kein neues oder gesteigertes Interesse an seinen Werken auf. Zahlreiche Veröffentlichungen halfen nur ein wenig, M rikes Namen zu verbreiten. Selbst Ausstellungen in den Jahren 9 5 und 1 75 anlich Mörikes Todestag brachten nicht den vollst ndigen Durchbruch. Erst in den achtziger Jahren unseres Jahrhunderts trat langsam ein Wandel ein, der dazu beitrug, daß Mörike und seine Werke eine Anerkennung und Würdigung erlangen, die ihnen auch geb hren.


Marlen Kristin Raach

Dirk Spardella



Eduard M rike, Briefe. Hg. von Friedrich Seeba . T bingen 9 9. Seite 9.


Reclam. Eduard Mörike Gedichte. Bernhard Zeller. Stuttgart 9 4. Seite


Reclam. Eduard Mörike Gedichte. Bernhard Zeller. Stuttgart 9 4. Seite . Gesang Weylas.


rororo Bildmonographien. Mörike. Hans Egon Holthusen. Hamburg 1 7 . Seite 9 .


rororo Bildmonographien. Mörike. Hans Egon Holthusen. Hamburg 1 7 . Seite 2 .


rororo Bildmonographien. Mörike. Hans Egon Holthusen. Hamburg 1 7 . Seite 8 .


rororo Bildmonographien. Mörike. Hans Egon Holthusen. Hamburg 1 7 . Seite 8 .


rororo Bildmonographien. Mörike. Hans Egon Holthusen. Hamburg 1 7 . Seite 1 6.


Klett Lekt rehilfen. Lyrik: Eduard M rike. Hartmut M ller. Stuttgart 1 9 . Seite 62


Reclam. Kleine Geschichte der deutschen Literatur. Kurt Rothmann. Stuttgart 98 . Seite 1 8f.






Verwendete Literatur:


Reclam. Kleine Geschichte der deutschen Literatur. Kurt Rothmann. Stuttgart 98 .


rororo Bildmonographien. Mörike. Hans Egon Holthusen. Hamburg 1 7 .


Reclam. Eduard Mörike Gedichte. Bernhard Zeller. Stuttgart 9 4.


Heyne Biographien. Eduard M rike, ein romantischer Dichter. Benno von Wiese. München 9 8.


Insel Taschenbuch. M rike: Alte, unnennbare Tage . Hermann Hesse. Frankfurt 9 8.


Klett Lekt rehilfen. Lyrik: Eduard M rike. Hartmut M ller. Stuttgart .


Klett Literaturreisen. Mörike in Schwaben. Hartmut M ller. Stuttgart 9 1.


Sammlung Metzler. Band 2 7. Eduard M rike. Birgit Mayer. Stuttgart 19 7.


Schmidt. Deutsche Dichter der Romantik. Benno von Wiese. Berlin 1 7 .


Hugendubel. Biedermeiers Glück und Ende. Hans Ottomeyer. München 9 7.



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