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Referat Lesetagebuch zu 'Mario und der Zauberer' - Thomas Mann

deutsch referate

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Lesetagebuch zu Mario und der

Zauberer




ZUM AUTOR


Thomas Mann wurde am . 5 in Lübeck geboren und starb am . 5 in Zürich. Er war ein deutscher Schriftsteller. 8 hielt er sich mit seinem Bruder Heinrich Mann in Italien auf;

Redakteur des 'Simplicissimus'; ab 5 verheiratet mit Katia Mann, sie war eine geborene Pringsheim (geboren , gestorben ; 'Meine ungeschriebenen Memoiren', hg. ; zun chst Verteidiger des kriegf hrenden Wilhelmin. Reiches 'Betrachtungen eines Unpolitischen', ) bekannte er sich nach

2 zur Republik. Lebte 9 in der Schweiz 6 nach Ausb rgerung tschechoslowakischer Staatsbürgerschaft , 2 in den USA (ab 4 amerikanischer. Staatsb rger , 9 Reise in das geteilte Deutschland Verleihung der Goethe-Preise der St dte Frankfurt am Main und Weimar , ab 54 in Kilchberg bei Z rich - In der Tradition der gro en Realisten des . Jh. stehend, geh rt sein

Erz hlwerk zur Weltliteratur des . Jh. Von den frühen Novellen 'Tonio Kr ger , in: 'Tristan', ; 'Der Tod in Venedig', ) bis zu seinem Alterswerk 'Doktor Faustus. Das Leben des dt. Tonsetzers Adrian Leverkühn erz hlt von einem Freunde', R. ; 'Die Entstehung des Doktor Faustus. Roman eines Romans', ) reflektiert M. mit deutlichen. Bezug auf die Philosophie Nietzsches und unter Einsatz der Technik des Leitmotivs das Spannungsverhältnis zwischen humanistischer Aufkl rung und ästhetisierendem Verfallsdenken oder den Widerspruch zwischen b rgerlichen Leben und Kunst. Im Unterschied zu dem unmittelbaren Erfolg der Romane seines Bruders Heinrich gewann Thomas Mann erst mit dem Roman 'Der Zauberberg' ) an Wirkungsbreite; f r seinen ersten Roman

'Buddenbrooks. Verfall einer Familie' ) erhielt er 9 den Nobelpreis; auch zahlr. Essays zu literarischen, philosophischen. und politischen Fragen u a. 'Achtung Europa! Aufsätze zur Zeit',


Weitere Werke: K nigliche Hoheit (R , , Joseph und seine Brüder R -Tetralogie, , Lotte in Weimar R , , Der Erw hlte , Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (Teildruck , vollst ndig , Tageb cher (hg.




INHALTSANGABE VON 'MARIO UND DER ZAUBERER'


Die Novelle Mario und der Zauberer' von Thomas Mann spielt in Italien am Tyrrhenischen Meer - genauer gesagt in Torre di Venere - und handelt von einer vierköpfigen, deutschsprachigen Familie, die im Italien der er Jahre unseres Jahrhunderts ihren Sommerurlaub verlebt und die eine als Zauberveranstalltung deklarierte Show, die ein gewisser Cavaliere Cipolla leitet, der sich selbst Illusionista Zauberk nstler) nennt, besucht.

Eine vierköpfige Familie, deren Vater der Erzähler (bzw. der Sprecher) ist macht Urlaub im italienischen Seebad Torre di Venere, das um diese hochsommerliche Zeit vor allem von italienischen Badeg sten gut besucht ist. Das Treiben in Torre kann man nach den Erzählungen des Vaters als recht hektisch einstufen.

Zuerst ist die Familie, der neben Vater und Mutter noch eine achtjähriges Mädchen und ein kleiner Jung angehören, im 'Grand Hotel' einquartiert. Da um diese Jahreszeit fast ausschlie lich Italiener in diesem Hotel wohnen, kommt sich die deutschsprachige Familie wie ein Gast zweiter Klasse vor. Als das Hotelmanagement dann auch noch die Bitte an sie herantr gt, in einem anderen Hoteltrakt umzuziehen, da eine (italienische) Adlige durch den abklingenden Keuchhusten der zwei kleineren Familienmitglieder ihre eigenen Kinder in Gefahr sieht, obwohl ein Arzt versichert hat, daß der Husten der Kinder nicht ansteckend sie, zieht die Familie in eine kleine Pension, die sie daher kennen, das die vier dort schon vermehrt gespeist haben.


Die Familie bekommst immer wieder den Nationalstolz der Italiener zu spüren. Kleine Spitzen seitens der italienischen Strandbevölkerung lassen den Familienvater am eigenen Leib erfahren, daß er kein Italiener ist, sondern ein Fremder. Aus diesem Grunde kann sich bei ihm kein richtiges Wohlgef hl einstellen.

Die Tatsache, daß die achtj hrige Tochter nackt am Strand kniet, um ihren Badeanzug auszuwaschen, löst bei den italienischen Badegästen enorme Emrung aus. Es kommt sogar soweit, daß ein Mann, der in diesem Handeln einen Angriff auf die Gastfreundschaft Italiens sieht, die Polizei ruft. Nachdem die Polizei dieses Vergehen als relativ schwerwiegend eingestuft hat müssen 0 Lire Sühnegeld bezahlt werden. Es kommen Gedanken seitens der Familie auf abzureisen, die dann allerdings verworfen werden.

Eine wohltuende Veränderung tritt ein, als mehr und mehr internationale Gäste anreisen, denn die

Hochsaison f r die italienischen Urlauber neigt sich mittlerweile dem Ende zu.

Den mit der Zeit überall hängenden Plakaten ist zu entnehmen, daß ein Zauberkünstler namens Cavaliere Cipolla bald Station in Torre die Venere machen wird. Die zwei Kinder sind sofort von der Sache angetan, und so kommt es, daß die vier kurze Zeit später der Vorstellung bewohnen.

Ziemlich schnell wird klar, daß es sich hier nicht um eine Zaubervorstellung handelt. Der verkrüppelte Cipolla zeigt deutlich, daß man mit richtig angewendeter Rhetorik und gekonnter Hypnose die Psyche einzelner Zuhörer, sowie der ganzen Zuhörer- schaft beeinflussen kann. Mit Hilfe dieser Mittel sowie einer Reitpeitsche, die er durch die Luft schnalzen l t, zieht er die H rerschaft in eine Art Bann und nutzt diesen, um einige imponierende und interessante Darbietungen aufzuf hren. Dies allerdings immer auf Kosten von Teilen des Publikums.

Während der zehnmin tigen Pause berlegt die Familie zu gehen, zumal es schon sehr sp t ist und die Kinder müde sind; da die Kinder aber nicht vorzeitig die Vorstellung verlassen wollen, entschlie t man sich noch zu bleiben.


Nach der Pause legt Cipolla erst richtig los. Immer wieder macht er Scherze, auf Kosten einzelner Besucher, die er fast peinlich vor allen Zuschauern blo stellt. Schlie lich t er einige Personen aus dem Publikum anfangen zu tanzen. Er hat eigentlich leichtes Spiel mit der Zuhörerschaft, was die psychische Beeinflussung angeht. Allerdings st t er bei einem Herrn, der sich nicht beeinflussen lassen will auf vehementen Widerstand. Es kostet der Rhetoriker Cipolla einige Bem hungen, diese Opposition auszuschalten und den Widerstand zu brechen.

Nun wird Mario, der der Familie als Kellner bekannt ist auf die Bühne gebeten. Durch geschickte Kombination von Hypnose, Einredungskünsten und der Reitpeitsche entlockt Cipolla dem jungen Mann die intimsten Wünsche, die er vor der gesamten Zuhörerschaft preisgibt. Der Illusionista gaukelt Mario vor, er sei das M dchen Silvestra, wegen dem Mario Liebeskummer hat, und treibt ihn sogar soweit, daß dieser ihn k t. Unter schallendem Gelächter ver t Mario die hne. Getrieben von Pein zieht er eine Waffe und erschie t Cipolla. Wie erleichtert und befreit ver t die Familie fluchtartig den Schauplatz des Geschehens.




CHARAKTERISIERUNG VON MARIO


Soweit dem Text zu entnehmen ist, rde ich sagen, daß man Mario in die Kategorie der Träumer einordnen könnte.

Mario ist 0 Jahre alt. Durch sein Auftreten und sein Au eres wirkt er schwermütig, keinesfalls aber brutal, was f r seine sp tere - man möchte ja fast sagen Wandlung - von enormer Bedeutung ist.

Mario ist untersetzt gebaut, besitzt eine niedrige Stirn mit schweren Lidern über den Augen, welche grau sind, aber grün- und gelbliche Einschläge haben. Seine leicht eingedr ckte Nase wird von einigen Sommersprossen geziert. Au erdem verfügt er über dickliche fast wulstige Lippen. Mario hat schmale feine Hände, die in Italien als besonders nobel gelten. Sein Haar trägt er kurzgeschoren.

Wenn Mario nicht gerade seine Dienstkleidung, also seine Kellneruniform anhat, die ihm übrigens gut steht, tr gt er eher einfache Kleidung. Zur Vorstellung kleidet ihn ein verschlossenes Complet von Jacke und Hose, dazu ziert ein Seidentuch seinen Hals.

Er stammt aus einfachen Verhältnissen, sein Vater ist ein kleiner Schreiber im Municipio , während seine

Mutter einfache Wäscherin ist. Er selbst hat fr her einmal in Portoclemente gearbeitet, ist aber nun als

Kellner im Esquisito' t tig.

Er wird als manchmal leicht geistesabwesend beschrieben. Er hat eine ernste, aber tr umerische Art, manchmal sieht man ihn zerstreut melancholisch lächeln, allerdings besitzt er eine besondere Dienstfertigkeit im Beruf. Er verzichtet auf Liebensw rdigkeiten, die nur darauf abzielen, zu gefallen. In der Damenwelt scheint er nicht so richtig Erfolg zu haben.

Mario ist ein flicher Mensch. Als er von Cipolla auf die Bühne geholt wird, was ihm nicht so recht pa t bedankt er sich bei all denen, die ihm den Weg zur B hne frei machen. Daß dieser Mensch nur wenig sp ter einen Mord begeht, kann man eigentlich gar nicht glauben, aber Mario kann die Pein, die der Virtuose Cipolla ihm zugegt hat, indem er ihn gnadenlos blo gestellt hat, nicht ertragen.

Die Tatsache, daß Mario eine Waffe trägt, t darauf schlie en, daß er doch etwas gefährlicher zu sein scheint, als man am Anfang annimmt.




CHARAKTERISIERUNG VON CIPOLLA


Auf den Familienvater macht der Hypnotiseur Cipolla den Eindruck eines Scharlatans. Er hat etwas von den marktschreierischen Possenrei ern' des . Jahrhunderts an sich.

Zu Cipollas Au erem ist zu sagen, daß er dessen Alter, dessen Alter schwer bestimmbar, der aber gew

nicht mehr jung ist, ein scharfes, zerr ttetes Gesicht hat. Ferner wirkt sein Mund stechend. Cipolla besitzt einen faltigen Mund und eine Vertiefung, genannt 'Fliege , zwischen Unterlippe und Kinn, sein kleiner Schnurrbart ist schwarz gewichst, und seine Z hne sind splitterig. Seine Hände sowie sein Gesicht haben einen gelblichen Teint. Cipolla ist verkrüppelt - er hat schiefe Beine und einen Buckel. Erinnerungen an den Krieg fürs Vaterland , wie er sagt.

Cipolla tr gt einen weiten, rmellosen schwarzen Radmantel sowie einen wei en Schal, der zu seinen

wei en Handschuhen pa t. Sein Kopf wird anfangs von einem Zylinder geschm ckt. Seine Kleidung sitzt, durch seine Verkrüppelung bedingt, falsch gestrafft und f llt in grotesken Falten.

Über die soziale Situation dieses Mannes l t sich nur sagen, daß er den Adelstitel Cavaliere' tr gt. Unter dem Deckmantel des Zauberers bt er gnadenlose Beeinflussung der Psyche seines Publikums aus.

Cipolla, der während seiner Darbietung sehr viel raucht und trinkt, zeichnet sich durch strenge Ernsthaftigkeit aus. Er lehnt alles Humoristische' ab. Er besitzt eine gro e Portion Selbstgefälligkeit sowie Stolz. Au erdem zeigt er dem Zuschauer immer wieder seinen sehr stark ausgepr gten Nationalstolz.

Cipolla hat Spaß daran, andere Menschen blo zustellen und seine Zuschauer gegen- einander

auszuspielen. Mit gekonnter Rhetorik, Massenhypnose, Rabulistik und Brutalit t Reitpeitsche) kann er jeden Widerstand brechen. Dies sind im brigen die typischen Merkmale eines Diktators. Als er merkt, daß sich jeglicher Widerstand aufgest hat kommt Cipolla erst richtig in Fahrt und beginnt seine Macht, die er bislang nur spöttisch präsentierte, nun auch zu mi brauchen, und dringt in die innersten Regungen und gut geh teten Geheimnisse seiner 'Opfer' ein. Bei Mario geht er sogar soweit, seine

Menschenw rde zu beleidigen, indem er ihn in h hnischster Weise lächerlich macht.

Das Geheimnis von Cipollas fragwürdigem Erfolg beruht zum Teil auf seiner stark ausgepr gten Selbstsicherheit, mit der er das Publikum in seinen Bann zieht, dem keiner entkommen kann. Thomas Mann pr sentiert uns Cipolla als willenbrechenden, diktatorähnlichen Menschen.




CHARAKTERISIERUNG DES PUBLIKUMS

DER ZAUBERVORSTELLUNG


Das Publikum besteht gr tenteils aus den Bewohnern Torres, einige G ste von au erhalb sind auch dabei. Die einfachen Besucher befinden sich auf den Steh- plätzen, während sich die High Society' auf St hlen niedergelassen hat. Das Publikum hat viele Gesichter, von den drei wohl am auffälligsten sind: zum einen ein Herr aus Rom, der den Widerstand verk rpert. Er stellt sich gegen die willensraubende Rhetorik Cipollas, muß aber dann klein beigeben.

Zum anderen gibt es da den Jüngling, der sich immer wieder anbietet, das Versuchs- objekt f r Cipolla zu

spielen, und alles mit sich machen ßt. Er verk rpert ganz ein- deutig die breite Masse der Mitläufer. Das dritte Gesicht ist das des Mario. Er t tet Cipolla, den Peiniger. Er ist zu denen zu zählen, die erst nach der Erkenntnis zum aktiven Widerstandsk mpfer' werden.




BEZIEHUNGEN DER CHARAKTERE ZUEINANDER


Es besteht eine gewisse Beziehung zwischen Mario und der Familie. Mario bedient die Familie einige Male im Café Esquisito , wobei vor allem die Kinder, aber auch beide Elternteile eine relativ starke Sympathie f r den Kellner entwickeln. Was Mario ber die Familie denkt, erfahren wir nicht aus der Geschichte, aber da er die Kinder einige Male anlächelt, was sonst nicht seine Art ist, scheint er sie zu mögen.

Eine Wechselbeziehung im eigentlichen Sinne zwischen der Familie und dem Hypnotiseur Cipolla besteht nicht, allerdings wird auch die Familie in Cipollas zweifelhaften Bann geschlagen.

Eine Verbindung besonderer Art besteht zwischen Mario und dem Zauberer. Als Mario von ihm auf die B hne geholt wird, stehen sich die beiden zum ersten Mal gegenüber. Bedingt durch seine Fähigkeiten, kehrt Cipolla recht schnell das Geheimste aus Marios Gef hlswelt nach au en und macht sich dar ber lustig. Mario, der dar ber in Raserei gerät t tet den Ver chter der Menschenw rde. Hier besteht eine sehr starke Wechselwirkung, die nur aus der Sekunde heraus entstanden ist.




INTERPRETATION


Thomas Mann will uns mit der Novelle Mario und der Zauberer' aufzeigen, wie ein machtbesessener, diktatorischer Mensch zum Ziel kommen kann, indem er auf Kosten Einzelner die Masse, oder besser die Mitufer, amüsiert und die Macht- instrumente eines Diktators einsetzt:

Rhetorik, um die Masse zu begeistern, Rabulistik, um Augenwischerei zu betreiben, Massenhypnose, um die Psyche der Einzelnen zu beeinflussen und Brutalit t, um sich Respekt zu verschaffen. Das Element der Brutalit t ist bei Cipolla seine Reitpeitsche, die er immer wieder bedrohlich durch die Luft zischen t. Er bricht den Willen und den Stolz jedes einzelnen, ganz nach dem F hrerprinzip. Um leichtes Spiel zu haben redet er den Leuten mit wortverdreherischen Methoden ein, es würde ein Wohlgefühl eintreten, wenn sie willenlos seien. Das Leben ist schlie lich viel einfacher, wenn man nichts zu entscheiden braucht - dies Einstellung ist ja auch heute noch weit verbreitet .

Thomas Mann zeigt uns hier aber auch noch etwas anderes: Er erzählt, daß die Familie hrend der Pause darüber nachgedacht hat, die Vorstellung zu verlassen, sicher auch wegen der Kinder, aber höchst wahrscheinlich wegen der vorherrschenden Atmosphäre. Und nach der Pause, so berichtet er weiter, legt Cipolla erst richtig los, er ist sozusagen nicht mehr aufzuhalten. Ich bin der Meinung, daß wir diese Pause sehr gut auf die herrschende Situation Italiens übertragen können, hätte Cipollas Publikum eine Revolution' entfacht und die Vorstellung w hrend der Pause verlassen, wäre es nie soweit gekommen, wie es dann tats chlich gekommen ist. H tte man sich damals in Italien zur Revolution

gegen Mussolini durchgerungen, wäre es wohl nie zur Gleichsetzung von Faschismus und Staat in Italien gekommen. Ohne es vorherwissen zu k nnen hat Mann auch einen Bezug zur deutschen Geschichte geschaffen: tte die Bevölkerung damals 5 gesagt: Es reicht', h tte sie, genau wie die Besucher von Cipollas Show, etwas bewirken können.

Des weiteren zeigt Mann, daß die Leidensfähigkeit' eines jeden einzelnen sehr begrenzt ist und es irgendwann, bei zu hoher Belastung zur Explosion kommt.




BEZUG ZUM AUTOR


Die Handlung von Mario und der Zauberer' hat sich in hnlicher Form wirklich zugetragen. Es ist also eine True Story . Sie basiert auf dem Italienurlaub der vierköpfigen Familie Mann. Diese Badeferien wurden vom . August bis zum . September des Jahres 6 in Forte dei Marmi, was dem Torre di Venere der Novelle entspricht, verlebt.

Thomas Mann beschreibt den Urlaub in persönlichen Briefen in Hinsicht auf das Wetter und Strandleben als gelungen, au erdem hatten die Kinder einen Rie enspa . Allerdings es an kleineren Widerw rtigkeiten' nicht gefehlt, die mit dem unerfreuliche überspannten und fremdenfeindlichen nationalen Gem tszustand zusammenhingen' Reclam, S. . Thomas Mann hat den aggressiven und arroganten Nationalismus und die faschistischen Machenschaften Einiger am eigenen Leib zu sp ren bekommen.

Den Zauberkünstler, der allerdings nicht Cipolla hie , hat es in der Tat gegeben, und Thomas Manns Familie hat ihn sozusagen live miterlebt. Aber in der Realit t hat der K nstler berlebt. Mann wurde erst durch seine Tochter darauf aufmerksam gemacht, daß die Geschichte viel spannender re, wenn Mario den Zauberer umbringen w rde.

Die Erlebniserz hlung Mario und der Zauberer' ist allerdings erst drei Jahre nach dem Italienaufenthalt

und fast zufällig entstanden. Die Manns verbrachten ihren Sommerurlaub diesmal, im Jahre 9 im saml ndischen Ostseebad Rauschen. Thomas Mann hat zur Zeit gerade an seinem Werk Joseph' gearbeitet, hat aber

keine Lust gehabt, das gesamte Manuskript mit in den Urlaub zu nehmen. Da ihm das Nichtstun in den Ferien allerdings nicht lag, hat er sich entschlossen, etwas, was was aus der Luft gegriffen werden konnte , zu schreiben, und besann sich seines Italien- aufenthaltes von . Auf diese


 
Weise ist Mario und der Zauberer' entstanden. Man kann sagen, aus einem etwas Privatem, wie einem 'tragischen Reiseerlebnis , ist etwas ethisch-symbolisches' von allgemeing ltiger Bedeutung entstanden.




ZEITBEZUG


Die Novelle ist in einer Zeit berschwenglichen Nationalstolzes entstanden, Faschismus wurde groß geschrieben. Thomas Mann spielt hier, wie allgemein angenommen wird, auf die Machenschaften des Duce Mussolini' an.

Zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches war Mussolini schon lange an der Macht. Im November 19 1 wird der Kampfbund um Mussolini zur Nationalen Faschistischen Partei mit dem Ziel, die Macht im Staate zu erlangen, umgewandelt. 2 beginnt der faschistische Terror, nichtfaschistische, größtenteils sozialistische und christliche, Bürgermeister werden zum R cktritt gezwungen, und am . Oktober marschieren etwa 0 Faschisten in Richtung Rom und tragen Mussolinis Staats- streich zum Sieg.

Am . Oktober bernimmt Mussolini die Macht und wird Regierungschef, Au en- und Innenminister. Im November verkündet er vor der italienischen Abgeordnetenkammen das Ende der parlamentarischen Herrschaft. Gesetze zu Gunsten der Faschisten werden verabschiedet, auch die Opposition wird, nachdem das Freimaurertum schon ausgeschaltet worden ist, verboten. , im Entstehungsjahr von Mario und der Zauberer , werden Staat und Faschismus schlie lich gleichgesetzt.

In Deutschland sind 9 zwar schon nationalsozialistische Ideen vorhanden, daß es aber zu einer

Herrschaft des Faschismus kommen wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen.


REZEPTIONSGESCHICHTE


Obwohl Thomas Mann gerade einen Nobelpreis erhalten hatte, als die Novelle zum ersten Mal in Buchform erschien, konnte Thomas Mann keinen Bestsellererfolg mit der Erzählung Mario und der Zauberer erreichen.

Von namhaften Teilen der Deutschen Kritik ist der private Tonfall der Erz hlung gew rdigt worden, ebenso die kunstvolle Ausgestaltung und Asthetik der Novelle.

In Italien war das Gespür f r die politische Brisanz der Novelle viel st rker ausge- prägt und somit war die

Veffentlichung der italienischen bersetzung des Textes in Italien verboten. Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde die Erzählung schlie lich auch in Deutschland verboten.

In der heutigen Zeit stellt der Leser aus seiner Geschichtskenntnis heraus, automatisch eine Verbindung zwischen Novelle und

Faschismus her, hrend dies damals nicht möglich war, da die Deutschen noch nicht mit ihm konfrontiert wurden





FORMELEMENTE


Thomas Mann hat mit Mario und der Zauberer' einen - wie er es selbst nennt - Reisebericht geschaffen. Dieser Reisebericht ist nicht in Kapitel unterteilt, man kann ihn allerdings ganz deutlich in drei Abschnitte gliedern: Den ersten k nnte man als Einleitung betrachten, der Rahmen der Handlung wird angesteckt. Es wird über die rtlichkeiten und die Jahreszeit berichtet. Man wird mit der geographischen Lage des Handlungsgeschehens vertraut gemacht.


Dem folgt der zweite, durchaus längere Teil. Hier wird uns mitgeteilt, wie das Urlaubsleben in Torre aussieht. Die Hauptaussage dürfte wohl darin liegen, daß die Italiener ihren Nationalstolz in fast unangenehmer Weise Fremden gegen ber zeigen.

Der dritte und letzte Abschnitt des Buches berichtet von der Zauberveranstaltung. Anfangs k nnte man meinen, es g be keine Verbindung zwischen dem erstem und zweitem Teil zum dritten, aber es wird

dann mindestens im Nachhinein offen- sichtlich, daß die drei Abschnitte durchaus zueinander passen. Es besteht eine ansteigende Spannungskurve.

Ein weiteres augenfälliges Formelement ist, daß Thomas Mann die Geschichte in der Ichform schreibt. Durch diese Form ist der Leser der Geschichte gleich etwas näher.

In dem Buch finden sich durchaus Anmerkungen, aus denen man entnehmen kann, daß in Zukunft etwas geschehen wird z B. Wir bekamen Gründe, dies freundliche und etwas zerstreut melancholische

Lächeln des Mario] im Gedächtnis zu bewahren ).




PERSÖNLICHES URTEIL


Um ehrlich zu sein, ging ich da Buch Mario und der Zauberer' etwas skeptisch an, da mir von mehreren

Seiten bereits berichtet worden war, das Thomas Mann unheimlich langweilig' zu lesen sei.

Um so angenehmer bin ich davon berrascht worden, wie geschickt Thomas Mann seine Leser an die Geschichte fesselt. Ich finde das Buch ferner dahingehend gut, als daß es zeitlos ist. Es beschreibt den Aufstieg und den Fall eines Diktators, in diesem Fall den des Zauberers Cipolla




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